Trainingstipp

Unübliche Übungen: Ballgefühl und Tischdistanz

Florian Bluhm, Vorjahreshalbfinalist bei den DM, beherrscht sicherstes Ballgefühl aus verschiedenen Distanzen. (©Schiefer)

21.03.2023 - Der vierte Fortgeschrittenen-Tipp der seit Anfang des Jahres laufenden Trainingsreihe von Martin Adomeit beschäftigt sich mit den Themen Ballgefühlsteigerung aus unterschiedlichen Tischdistanzen. Der myTischtennis.de-Trainingsexperte setzt dabei jedoch nicht auf die klassischen, sondern auf fünf durchaus unübliche Übungen. Was in diesem Fall die Bedingungen für einen erfolgreichen Wettkampf sind, erfahren Sie hier!

Häufig werden im Training immer wieder ähnliche Übungen gespielt. Das Tempo und die Sicherheit der Schläge zu erhöhen, ist das oberste Ziel. Die Bälle kommen jedoch oft gleich. In Martin Adomeits neuen Übungen geht es auch um die Auflockerung des Trainings und gleichzeitig darum, die Spielerinnen und Spieler vor neue Herausforderungen zu stellen, um das Ballgefühl sowie das eigene Spiel weiter zu steigern. Das Einlassen auf die Übungen ist der entscheidende Faktor. Die Aktiven lernen so, den Ball genauer zu beobachten, unterschiedliche Tischdistanzen einzunehmen und ihre Schläge auf gewisse Situationen im Bereich der Mikrotechnik einzustellen. Dies ist eine am Ende für den erfolgreichen Wettkampf unabdingbare Bedingung! 


1. Übung: Verbindung unterschiedlicher Schnittarten in einem diagonalen Ballwechsel

Spieler A:  LA in VH                                Spieler B: VHT in VH

                 VHB in VH                                              VHAb in VH 

                 VHT in VH                                              VHB in VH

                 VHAb in VH                                            VHT in VH 

                 VHB in VH                                              VHAb in VH 

                                               usw.     

Hier verbindet jeder Spieler die Schläge mit Unterschnitt, Topspin und ohne Rotation. Dabei wechseln sich ständig die Rollen und auch die Distanzen zum Tisch. Die Spieler sollten versuchen, die Übung miteinander zu lösen und dann allmählich die Qualität steigern. 

Grafiken zu Übung 1: Folie 1 + Folie 2


2. Übung: Unterschiedliche Rotationsarten mit Veränderung der Schlagseiten

Spieler A: LA in VH                    Spieler B: VHT in VH

                VHB in RH                                  RHAb in VH

                VHT in VH                                   VHB in RH

                RHAb in VH                                VHT in VH

                                               usw.

Die Schläge verlaufen ähnlich der in Übung 1, nur werden dabei auch noch die Schlagseiten verändert. Diese Übung lässt sich auch vielfältig weiter variieren. So könnte der Topspin beispielsweise überallhin gespielt werden.         

Grafiken zu Übung 2: Folie 1 + Folie 2 


3. Übung: Drei verschiedene Antworten auf Vorhand-Topspin mit wechselnden Rollen

Spieler A:   LA in VH                    Spieler B: VHT in VH 

                  VHB in VH                                  VHT in VH

                  VHAb in VH                                VH in VH 

                  VHT in VH                                  VHB in VH

                  VHT in VH                                  VHAb in VH

                  VHT in VH                                  VHT in VH

                  VHB in VH                                  VHT in VH 

                                               usw.                                                                                                  

Diese sicher anspruchsvolle Übung lässt sich natürlich noch über die Schlagseiten variieren, bietet aber auch schon einiges. Es gilt Distanzen zu verändern und gleichzeitig Topspins auf verschiedene Rotationen zu spielen.   

Grafiken zu Übung 3: Folie 1Folie 2 + Folie 3


4. Übung: 2x Vorhand-Topspin, 1x Rückhand-Block für beide Spieler im Wechsel 

Spieler A:   LA in VH                                          Spieler B:  VHT in RH 

                  RHB in VH                                                         VHT in VH 

                  VHT in RH                                                         RHB in VH

                  VHT in VH                                                         VHT in RH 

                                               usw.                 

Diese Übung ist dadurch wieder etwas leichter, dass der Abwehrball im Gegensatz zur Übung 3 wegfällt, allerdings werden jetzt wieder die Schlagseiten gewechselt. Auch bei dieser Übung sollten die Spieler zunächst zusammenspielen, um die Rhytmuswechsel hinzubekommen. Stück für Stück kann dann die Qualität der einzelnen Schläge verbessert werden.   

Grafiken zu Übung 4: Folie 1 + Folie 2


Übung 5: Passivspiel mit Beinarbeit, Wechsel der aktiven Rolle

Spieler A: LA in VH                                Spieler B: VHT in VH

                B in VH                                                   VHT in TMi 

                B in VH                                                   VHT in RH 

                RHB in RH                                              RH in VH

                VHT in VH                                               B in VH

                VHT in TMi                                              B in VH

                VHT in RH                                              RHB in RH

                RH in VH                                                VHT in VH 

                                               usw.     

Hier sind wieder beide Spieler gefordert – und zwar mit einer Beinarbeit beim Passivspiel.        

Grafiken zu Übung 5: Folie 1, Folie 2 + Folie 3


Die Übungen im Video spielen die DTTI-Bewohner Noah Hersel und Chris Andersen.


 

Zum PDF-Dokument des Trainingstipps, einschließlich einer Legende mit allen Abkürzungen!

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Der Autor
Martin Adomeit war Nationaltrainer in vier verschiedenen Nationen (Deutschland, Luxemburg, Belgien und Nigeria) und gewann mit allen Nationen Medaillen bei Welt-, Europameisterschaften oder African Games.  1998 wurde er in Deutschland Trainer des Jahres. Jetzt arbeitet der Lippstädter als freiberuflicher Trainer. Er führt unter anderem Lehrgänge für Vereine, Bezirke oder Verbände durch, gibt Einzeltraining und betreibt einen TT-Shop. Zudem führte er zuletzt zahlreiche Maßnahmen für den DOSB in Afrika und Asien durch und arbeitet als Berater und Werbeträger von VICTAS. International betreute er beispielsweise Quadri Aruna beim World Cup in Düsseldorf. 2015 führte er Nigerias Männerteam zum Mannschaftstitel bei den All African Games und ist damit der erste Trainer, der auf verschiedenen Kontinenten Titel in kontinentalen Mannschaftswettbewerben gewonnen hat. Der jüngste Erfolg des Coaches war die Deutsche Meisterschaft mit den Schülern des TuS Sundern 2017.  

ados TT-Schule, ttcenterlippstadt@faszination-tischtennis.de, Tel. 02941-273385Mobil: 0160-8120572 (für Nachfragen, Vereinbarung von Trainingsterminen oder Materialberatung). 

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