Trainingstipp

Tipp: Gegentopspin nach schlechter Eröffnung des Gegners

21.02.2023 - Eine Entwicklung im modernen Tischtennis lässt sich in letzter Zeit beobachten, die auch die Belagindustrie berücksichtigt hat. Es geht nicht mehr darum, unbedingt den ersten Topspin zu spielen, sondern mehr und mehr den Gegner leicht eröffnen zu lassen, um dann den Angriff und das Tempo zu übernehmen und mit Gegenspin zu agieren. Diesem Thema widmet sich Martin Adomeit in seinem heutigen Trainingstipp.

Voraussetzung für einen guten Gegentopspin ist ein gut gespielter langer oder halblanger Ball, der den Gegner zwar zur Eröffnung zwingt, aber eine gute Qualität der Eröffnung verhindert. Dies geschieht über Auf- oder Rückschlag, bei dem die Platzierung des Gegners erahnt werden kann. Eine gute leichtfüßige Beinarbeit verbunden mit einer kurzen Schlagbewegung mit dem exakt richtigen Timing ist dann die Voraussetzung für den Gegentopspin.

1. Übung:  Gegentopspin aus der Blocksituation 

Spieler B: VHT aus ½ VH in RH/Mitte            Spieler A: 2 – 5 x B in ½ VH

                 VHT in RH/Mitte                                             VHT überall 

                frei    

Der Spieler B zieht VHT in RH oder Mitte. Über die Platzierung und das Tempo der Blockbälle versucht Spieler A die Chance für den Gegentopspin zu bekommen. Zu den Mitteln gehören dabei natürlich harte Blocks genau in VH-Ecke oder RH-Spin-Block.

Zur Grafik von Übung 1 

2. Übung: Gegentopspin nach halblangem Rückschlag 

Spieler B: KA in RH/Mitte (LA in VH – frei)    Spieler A: HLR über VH (LR in RH – frei)

                 VHT in ½ VH                                                VHT überall 

                    frei                 

Hier ist die Standardsituation des Gegenziehers. Über den halblangen Rückschlag wird der Aufschläger zu einem leichten Topspin verleitet, der dann übernommen wird. Wichtig ist, dass halblanger Rückschlag und Gegentopspin direkt miteinander verknüpft werden. Der Spieler spielt HLR, um dann den Topspin des anderen zu übernehmen. 

Zur Grafik von Übung 2

3. Übung: VH- Gegentopspin nach F  

Spieler A: KA überall (LA in VH -frei)                Spieler B: KR überall (LR in RH – frei)

                RHF über VH-Ecke                                            VHT in ½ VH

                VHT überall 

                    frei                                       

Jetzt geht es darum, F in VH mit dem eigenen VH-Gegenzieher direkt zu verknüpfen. Der Spieler flippt, damit er einen direkten Punkt gewinnt oder um den Angriff des Gegners direkt zu übernehmen. Wichtig ist dabei natürlich eine gute Qualität des Flips, damit der Gegner nicht zu hart und platziert eröffnen kann. 

Zur Grafik von Übung 3       

4. Übung:  VH-Gegenzieher von unterschiedlichen Punkten nach unterschiedlichen Rückschlägen

Spieler B: KA in Mitte                     Spieler A: RHF eine Ecke/HLR in VH

                T diagonal bis Mitte                        VH-Gegentopspin überall

                    frei

Bei dieser Übung ist ein sehr guter Rückschlag nötig, um die diagonalen Platzierungen in nicht guter Qualität zu erzwingen. Wenn man ahnen kann, wohin der Gegner eröffnet, ist der Gegenzieher gerade mit kurzer Schlagbewegung recht leicht.

Zur Grafik von Übung 4   

5. Übung:  VH-Gegenzieher nach eigenem Aufschlag  

Spieler A: LA überall/HLA über VH             Spieler B: freier Rückschlag mit T

                 Versuch des VHT     

Über die überraschende Aufschlagplatzierung versucht der Aufschläger den Rückschläger zu einem leichten Topspin zu zwingen, dessen Platzierung er erahnen kann. Somit gibt es mit entsprechender Beinarbeit die Chance zum VHT.

Zur Grafik von Übung 5



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Der Autor
Martin Adomeit war Nationaltrainer in vier verschiedenen Nationen (Deutschland, Luxemburg, Belgien und Nigeria) und gewann mit allen Nationen Medaillen bei Welt-, Europameisterschaften oder African Games.  1998 wurde er in Deutschland Trainer des Jahres. Jetzt arbeitet der Lippstädter als freiberuflicher Trainer. Er führt unter anderem Lehrgänge für Vereine, Bezirke oder Verbände durch, gibt Einzeltraining und betreibt einen TT-Shop. Zudem führte er zuletzt zahlreiche Maßnahmen für den DOSB in Afrika und Asien durch und arbeitet als Berater und Werbeträger von VICTAS. International betreute er beispielsweise Quadri Aruna beim World Cup in Düsseldorf. 2015 führte er Nigerias Männerteam zum Mannschaftstitel bei den All African Games und ist damit der erste Trainer, der auf verschiedenen Kontinenten Titel in kontinentalen Mannschaftswettbewerben gewonnen hat. Der jüngste Erfolg des Coaches war die Deutsche Meisterschaft mit den Schülern des TuS Sundern 2017.

ados TT-Schule, ttcenterlippstadt@faszination-tischtennis.de, Tel. 02941-273385Mobil: 0160-8120572 (für Nachfragen, Vereinbarung von Trainingsterminen oder Materialberatung). 

 

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