NDM 2017

DM: Boll zum Elften, Silbereisen zum Dritten!

Die Mission Titelverteidigung ist geglückt: Kristin Silbereisen ist die alte und neue Deutsche Meisterin (©Fabig)

05.03.2017 - Souveräner kann man eigentlich nicht mehr gewinnen. Timo Boll ließ seinem Gegner Ruwen Filus im Einzelfinale der Deutschen Meisterschaften in Bamberg nicht den Hauch einer Chance und schickte ihn mit einer deutlichen 0:4-Niederlage wieder aus der Box. Damit heftet sich Boll bereits seinen elften Meistertitel ans Revers. Bei den Damen konnte Kristin Silbereisen ihren Titel verteidigen. Die alte und neue Deutsche Meisterin bezwang Shan Xiaona mit 4:2.

19 Punkte ließ Timo Boll seinem Gegner Ruwen Filus in vier Sätzen, dann war das Spiel schon wieder vorbei und der Rekordhalter hatte seinen elften Meistertitel sicher. Timo Boll ist Deutscher Meister 2017 - wer das Turnier verfolgt hat, weiß, dass es eigentlich keinen anderen geben konnte. Kein anderer setzte sich so dominant gegen seine Gegner durch und marschierte so mühelos und ungefährdet durch das Turnier. Das musste auch Boll zugeben: „Das lief ziemlich geschmeidig, würde ich sagen“, blickte er auf die Deutschen Meisterschaften zurück, in denen er nur einen Satz gegen Ricardo Walther verlor. „Ich war sehr skeptisch vor dem Turnier, ob ich noch mal gewinnen kann. Die Kollegen sind aktuell sehr gut drauf, ich hatte dagegen etwas mit meiner Gesundheit zu kämpfen. Somit war dies seit drei, vier Wochen mein erster Wettkampf.“ 

Boll ist bekannt für seine Stärke gegen Abwehr und ließ Filus gar nicht erst ins Spiel finden. Dieser schaffte es nicht, die nötige Qualität in seine Abwehrbälle zu bekommen, was Boll sogleich ausnutzte, um Druck zu machen. „Das Feeling war eigentlich nicht schlecht, es sind auch ein paar schöne Ballwechsel zustande gekommen“, analysierte Filus. „Aber Timo hatte heute den perfekten Touch gegen Abwehr. Es ist bitter, im Finale quasi chancenlos zu sein, aber mein Gegner hieß Timo Boll. Und da ist Verlieren wirklich keine Schande.“ Dass es so klar werden würde, hatte dagegen selbst den Rekordmeister überrascht: „Ich kann gut gegen Abwehr spielen und habe ihn so gar nicht erst Selbstvertrauen aufbauen lassen. Aber einen so deutlichen Sieg hatte ich nicht erwartet. Jetzt habe ich auf jeden Fall die Schmach von 2013 wettgemacht“, sagte Boll mit einem Augenzwinkern und meinte damit das Finale der Deutschen Meisterschaften 2013, das er gegen Steffen Mengel verloren hatte.

Freundinnenduell geht an Silbereisen

Im Gegensatz zum Herrenfinale bewegten sich die beiden Kontrahentinnen im Damenendspiel auf Augenhöhe. Kristin Silbereisen und Shan Xiaona sind zwar beste Freundinnen, schenkten sich aber von Beginn an keinen Punkt. ‚Nana‘ gelang der bessere Start, Silbereisen ließ sich von einem 0:2-Rückstand allerdings nicht nervös machen und arbeitete sich konzentriert zum Ausgleich und später zur ersten Führung in diesem Spiel. Nun war sie es, die den Ton angab, Shan zu Fehlern zwang und schließlich mit 4:2 gewann. „Nach dem 2:0 habe ich nicht gewusst, wie ich das noch gewinnen soll“, verriet Silbereisen. „Shan hat so unglaublich stark gespielt, in den ersten beiden Sätzen hat sie, glaube ich, keinen einzigen Vorhandschussfehler gemacht. Also habe ich versucht, mehr Qualität in die Bälle zu bringen. Ich gewann nach und nach mehr Selbstvertrauen und konnte mehr Druck aufbauen.“ 

Shan hatte bereits vor dem Finale gesagt, dass sie sich genauso über ihren eigenen Sieg wie über Silbereisens Titelverteidigung freuen würde. So nahm sie ihre Niederlage sportlich und analysierte: „Ab dem vierten Satz hat einfach die Konzentration gefehlt. Ich wollte richtig konzentriert spielen, aber manchmal spielt der Kopf halt nicht mit. Zudem war Kristin wirklich stark.“ Ein Trostpflaster bleibt Shan natürlich: der Doppeltitel, den sie kurz zuvor gemeinsam mit Silbereisen gewinnen konnte.
 

Die Ergebnisse im Überblick:

Damen-Einzel

Finale
Shan Xiaona - Kristin Silbereisen 2:4 (11,9,-9,-5,-8,-11)

Halbfinale
Shan Xiaona - Katharina Michajlova 4:1 (-10,5,4,6,6)
Tanja Krämer - Kristin Silbereisen 1:4 (-8,-3,-7,9,-7)
 

Herren-Einzel

Finale
Timo Boll - Ruwen Filus 4:0 (4,8,2,5)

Halbfinale
Timo Boll - Ricardo Walther 4:1 (-9,4,5,8,8)
Benedikt Duda - Ruwen Filus 1:4 (-9,-4,-8,5,-6)

(JS)

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