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Blog: Punktlose Saison, peinlich oder motivierend?

Fabian Kleintges-Topoll erlebte eine schwierige Saison. (©myTT)

22.04.2024 - 16 Spiele, 16 Niederlagen, 0:32 Punkte bei einer Spieldifferenz von 31:144. myTischtennis.de-Redakteur Fabian Kleintges-Topoll erlebte mit der zweiten Mannschaft des TuS Borth in der 2. Bezirksliga (WTTV) eine Saison zum Vergessen. In seinem Blog blickt der 28-Jährige auf die größte Seuchenspielzeit seiner 16-Jährigen Tischtenniskarriere zurück. Wie er trotz des lange Zeit feststehenden Abstiegs nach vorne blickt, lesen Sie hier.

Vor ziemlich genau einem Jahr war die Gefühlslage bei uns in Borth noch eine ganz andere. Im April 2023 hatten wir als Vierer-Mannschaft die Meisterschaft in der 1. Kreisklasse ausgiebig gefeiert. Die Planungen für die erste Saison in der 2. Bezirksliga (ehemals Kreisliga) waren da schon weit fortgeschritten. Uns war klar, dass man ein gewisses Risiko eingeht, mit acht fest eingeplanten Spielern eine Sechser-Mannschaft zu stellen, die den Klassenerhalt schaffen soll. Berufliche Termine, Verletzungen, Krankheiten, ständig veränderte Doppel und sonstige Gründe können schnell dazu führen, dass man auf Ersatz von unten angewiesen ist. Bei uns zog sich ein Zusammenspiel aus dieser Misere wie ein roter Faden durch die gesamte Saison. 

Schon die ersten Spiele mussten verlegt werden, auch gegen die vermeintlichen Konkurrenten konnten wir letztlich nicht mithalten. Dass die „knappsten Niederlagen“ dreimal ein 4:9 waren, sagte eine Menge aus. In vermeintlicher Bestbesetzung bahnte sich die Katastrophen-Saison schon zu Beginn der Hinrunde an. Von der Rückrunde würde ich am liebsten gar nicht sprechen. Die Ergebnisse (zweimal 2:9, viermal 1:9 und zweimal 0:9) waren ernüchternd. Es war nur eine Frage der Zeit, in welcher Dauer die Gegner gegen uns gewinnen. Das schnellste Spiel war in weniger als 90 Minuten durch.

Telefon als Mannschaftsführer stand nicht still, Spaß am Tischtennis ist geblieben

Woche für Woche musste ich als Mannschaftsführer versuchen, überhaupt sechs Mann zusammenzubekommen. Nicht selten habe ich sogar auf Spielerinnen und Spieler aus der vierten Mannschaft (ehemals 3. Kreisklasse) zurückgreifen müssen. Ein Rückzug kam für uns nicht in Frage. Auch wenn der Abstieg früh feststand und die Stimmung phasenweise am Boden war, haben wir uns vorgenommen, die Saison sauber zu Ende zu bringen und das Beste – sei es für einen persönlich - herauszuholen. Wenn Spieler mit unter 1.400 TTR-Punkten im oberen Paarkreuz an den Tisch musste, könnte man meinen, es wäre eine Frechheit den Gegnern gegenüber. Aber wir hatten keine andere Wahl und erhielten sogar Zuspruch: „Hut ab, dass ihr das durchzieht."

Am vergangenen Donnerstag haben wir uns dann mit einer 2:9-Schlappe gegen den Aufsteiger aus Moers verabschiedet. Endlich! Da waren sich alle einig. Ich habe die peinliche, punktlose Saison früh abgehakt und schaue nun optimistisch nach vorne. Auch eine solche Saison gehört zur Tischtennis-Laufbahn irgendwann einfach auch mal dazu! Den Spaß am Sport darf man sich dadurch nicht nehmen lassen.

Haben Sie auch schon mal eine punktlose Saison erlebt? Berichten Sie darüber gerne in der Kommentarzeile.

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(FKT)

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