Olympia 2016

SOK bestätigt: Ekholms Olympiatraum wird endlich wahr!

Ein Traum geht in Erfüllung: Matilda Ekholm darf nach Rio (©ITTF)

02.05.2016 - Aller guten Dinge sind drei, heißt es im Volksmund. Für Matilda Ekholm trifft diese Redewendung wie die Faust aufs Auge. Denn die Schwedin darf in diesem Jahr zu den Olympischen Spielen fahren, nachdem sie sich auch 2008 und 2012 bereits qualifiziert hatte, vom Schwedischen Olympischen Komitee allerdings nicht mitgenommen wurde. Die 33-Jährige feiert damit ihr spätes Olympia-Debüt in Rio de Janeiro im dritten Anlauf.

Was ist der größte Traum eines Spitzensportlers? In den meisten Fällen wird diese Frage wohl mit den drei Wörtern „die Olympischen Spiele“ beantwortet. Auch Matilda Ekholm wollte ihre Karriere damit krönen, ihr Land einmal bei dem nur alle vier Jahre stattfindenden Großevent vertreten zu dürfen. Nachdem ihr das Schwedische Olympische Komitee sowohl 2008 als auch 2012 trotz erbrachter sportlicher Qualifikation einen Strich durch die Rechnung gemacht hatte, wird ihr Traum nun doch noch wahr. Wie das SOK heute mitteilte, darf Ekholm genau wie Pär Gerell, Kristian Karlsson und Li Fen nach Rio de Janeiro fahren.

Weltweite Empörung vor vier Jahren

Ekholms Geschichte hatte vor allem im Vorfeld der Olympischen Spiele in London große Wellen geschlagen. 2008 konnte sich die Schwedin zwar ebenfalls sportlich für die Spiele qualifizieren, war aber lediglich 106. der Welt ohne große Ausreißer nach oben. Vor vier Jahren jedoch rangierte sie um den 50. Weltranglistenplatz, lag damit zeitweise vor ihren männlichen Kollegen und hatte das Welt-Qualifikationsturnier in Doha für sich entscheiden können. Grund genug, der Schwedin einen Platz im Team zu gewähren, sollte man meinen. Doch das SOK machte ihr einen Strich durch die Rechnung, weil man bezweifelte, dass sie in der Lage sei, einen Platz unter den besten Acht zu erreichen.

In der Tischtennisszene wurde daraufhin Protest laut. Der ehemalige ITTF-Präsident Adham Sharara äußerte sich in einem offenen Brief und schlug sich auf die Seite der Schwedin: „Was ist schockierender als zum zweiten Mal für Olympia abgelehnt zu werden trotz erfolgreicher Qualifikation?“, schrieb Sharara. „Dürfen wir, die Führenden im Sport, Gott spielen? Wissen wir im Voraus, dass ein Athlet scheitern wird? Ist es nicht der Zweck eines Wettkampfes, die Platzierungen und Erwartungen herauszufordern? Warum haben wir ansonsten Wettkämpfe? Wir könnten die Medaillen auch gleich per Post schicken.“ Auch Aktivensprecher Vladimir Samsonov kämpfte für Ekholms Rechte, es bildete sich zudem die Facebookgruppe „Matilda to Olympics!“ mit einigen international prominenten Mitgliedern - allerdings vergebens. Selbst ihr Vorstoß vor Gericht war erfolglos. Ekholm musste die bittere Pille schlucken und kündigte an, dass sie dann eben für Rio kämpfen wolle.

Spätes Debüt in Rio de Janeiro

Vier Jahre später ist nun klar: Es hat sich gelohnt! Beim europäischen Olympia-Qualifikationsturnier vergab die inzwischen Weltranglisten-60. im siebten Satz des Finales Matchbälle gegen die Niederländerin Li Jie, was sie den Sieg kostete. Nur dadurch, dass Deutschland drei Olympia-Tickets durch Petrissa Solja, Han Ying und Shan Xiaona gewonnen hatte, aber nur zwei davon nutzen darf, erhielt Ekholm im Spiel um Platz drei noch eine letzte Chance - und nutzte sie. Gegen Tetyana Bilenko fuhr sie einen deutlichen Sieg ein und holte sich die sportliche Qualifikation für die Olympischen Spiele - wohl wissend, dass das letzte Wort das Nationale Olympische Komitee haben würde.

Die Schweden ließen sich mit ihrer Entscheidung Zeit und gaben erst heute bekannt, wer nach Rio fahren darf. Für Matilda Ekholm ging die Geschichte acht Jahre nach ihrer ersten Olympia-Qualifikation schließlich gut aus. Sie ist diesmal mit von der Partie. „Wenn man bedenkt, was bei den letzten beiden Olympischen Spielen passiert ist, war ich mir überhaupt nicht sicher, dass ich diesmal nominiert werden würde", gab Ekholm zu. "Als ich dann schließlich die guten Neuigkeiten erhalten habe, war ich sehr erleichtert und unglaublich glücklich.“ Was lange währt, wird endlich gut…

(JS)

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