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42 Einzel in 24 Stunden: "Irgendwann wie in Trance"

Spielten 42 Einzel in 24 Stunden: André Scheer, Nico Rosenberger, Jonas Meckelein und Michael Lachmayer (©Krause)

09.06.2016 - 30 Einzel innerhalb von 24 Stunden spielte am Welttischtennistag am 6. April Michael Frick. Er nahm am 24-Stunden-Race der bayerischen Turnierserie teil und stand bei allen fünf Turnieren, die jeweils über sechs Runden gingen, am Tisch. Der Bad Tölzer selbst machte uns jetzt darauf aufmerksam, dass seine Serie in Bayern übertroffen werden könnte und das wurde sie auch – am vergangenen Wochenende in Versbach.

Dort fand von Freitag auf Samstag, auch im Rahmen des Commerzbank Sports & More Bavarian TT-Race, zum dritten Mal ein ähnlicher Turniermarathon statt wie der am Welttischtennistag in Ottobrunn. Los ging es am Freitag um 19 Uhr mit dem ersten Turnier, weitere wurden um 22.30 Uhr, 2 Uhr, 5.30 Uhr, 9 Uhr, 12.30 Uhr und 16 Uhr gespielt. Eine ganze Reihe von Spielern zeigte dabei ein großes Durchhaltevermögen. So brachten es am Ende acht Akteure auf fünf Turnierteilnahmen, was den 30 Einzeln von Michael Frick gleichkommt. Sechs standen für 36 Einzel bei sechs Turnieren am Tisch. Noch einen draufsetzen sollten aber schließlich diese vier Spieler: André Scheer, Nico Rosenberger, Jonas Meckelein und Michael Lachmayer. Sie spielten alle sieben Turniere und dabei insgesamt 42 Einzel in 24 Stunden! André Scheer, der schon in den letzten beiden Jahren beim Turniermarathon in Versbach jedes Einzel bestritten hatte (jeweils 36 Spiele 2014 und 2015), gelang es sogar, vier der sieben Turniere ohne Niederlage zu gewinnen – darunter bemerkenswerterweise auch die letzten drei. Wenngleich der Reichenberger in den meisten Runden als Favorit ins Rennen gegangen war, eine erstaunliche Leistung!

Mathias Ullrich, der das Turnier mitorganisierte und zum Teil auch selbst einsprang, wenn kurzfristig eine Klasse unterbesetzt war, erzählt: "Noch weitere Spieler hatten sich vorgenommen, sechs Turniere zu spielen, mussten aber vorzeitig abbrechen, weil ihnen die Kraft fehlte oder Krämpfe einsetzten. Irgendwann hat man den Punkt erreicht, da spielt man wie in Trance. Manche stehen dann nur noch aufrecht am Tisch, sind einfach nur platt. Die Ballwechsel werden teilweise kürzer, teilweise aber auch länger, weil weniger angegriffen wird", so der 27-Jährige. "Die Spiele an sich werden mit zunehmender Dauer kürzer. Denn wenn jemand z.B. mit 2:0 nach Sätzen führt, gewinnt er den dritten dann meist auch ganz schnell." Für Möglichkeiten, zwischen den Spielen und Turnieren kurzzeitig zu entspannen oder sogar ein Nickerchen zu halten, hatte der SB Versbach im Übrigen gesorgt. An einem Hallenende waren große Matten ausgelegt. "Ein Spieler hat sich später sogar nach jedem Einzel hingelegt", berichtet Ullrich.

Nach dem erneut großen Andrang beim Turnier am letzten Wochenende – nach wenigen Tagen waren alle Startplätze vergeben – und der großen Resonanz in den letzten Jahren denkt der SB Versbach sogar darüber nach, in diesem Jahr noch einen zweiten Turniermarathon zu veranstalten – vielleicht dann bereits mit den nächsten 'Rekordspielern'!

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(DK)

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