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Amateur-Thema: Qualifiziertes Training für alle Spielstärken?

Wie sieht das Training in Ihrem Verein aus? (©Fabig)

31.03.2016 - Gibt es für alle oder immerhin viele Spielstärken in Ihrem Verein so etwas wie 'qualifiziertes', 'angeleitetes' Training? Falls ja, wie sieht dieses Training aus? Falls nein, was sind die Gegengründe? Die Vereinsvorsitzenden Michael Lange vom SC Buschausen (WTTV), Alexander Körner von der TG Mülheim am Rhein (WTTV) sowie Robin Hrassnigg vom FC Bennigsen (TTVN) gaben uns zum Thema Auskunft!

'Angeleitetes' Training, so berichten die drei, ist im Erwachsenen-Bereich aus verschiedenen Gründen in ihren Vereinen eher die Seltenheit. Seit Mitte 2015 findet beim niedersächsischen FC Bennigsen (zehn Herren-, drei Damen- und diverse Jugendmannschaften) einmal im Monat gezieltes Erwachsenentraining für Anfänger sowie einmal im Monat für Fortgeschrittene statt. Durchgeführt wird dieses von lizenzierten Trainern. Finanzielle Hintergründe hat es beim TG Mülheim (fünf Herren-, eine Jungen- und zwei Schüler-Mannschaften), dass sich der Kölner Verein eher auf das Jugendtraining konzentriert. "Gerne können sich die Spieler selbst einen Trainer finanzieren. Manchmal übernimmt die Einheit nach dem Jugendtraining unser Jugendtrainer", erklärt der 1. Vorsitzende Alexander Körner. Er selbst biete als C-Lizenz-Trainer kostenloses Training an, wenn er die Zeit dafür habe. Das würde kurioserweise eher von reinen Hobbyspielern als von den Spielern der obersten Mannschaft angenommen. Beim Oberhausener Regionalligisten SC Buschhausen (sechs Herren-, eine Senioren-, eine Jungen- und Schüler sowie eine Mädchen-Mannschaft) hat man in den vergangenen Jahren immer mal wieder externe Trainer z.B. für die Saisonvorbereitung der ersten Mannschaft 'eingekauft'. Michael Lange sagt: "Mittlerweile verzichten wir aber auf ausdrücklichen Wunsch der Mannschaft gänzlich darauf, weil zumeist wenig individuelle Anleitung stattfindet."

Zusammen oder getrennt trainieren?
Trainiert werde in Buschhausen aufgrund des mittlerweile riesigen Leistungsgefälles seit fünf Jahren getrennt nach Leistungsgruppen. Die erste und zweite Mannschaft würden einmal in der Woche gemeinsam trainieren, zweimal in der Woche stehe die erste Mannschaft alleine am Tisch. Die beiden restlichen Trainingstage seien für die dritte bis sechste bzw. zweite bis sechste Mannschaft 'ausgeschrieben'. "Jeder mit jedem" spiele laut Robin Hrassnigg beim FC Bennigsen. "Selbstverständlich trainieren die oberen Mannschaften für sich noch einmal gezielter und individueller", erklärt er. Dreimal in der Woche finde dort Training statt, Haupttag mit 20 Tischen sei der Dienstag. Mannschaftsübergreifend wird in Köln-Mülheim trainiert. "Allerdings leider oft nur in Spielform. Wenige trainieren wirklich ernsthaft zusammen. Dann aber tatsächlich meistens mannschaftsintern", berichtet Alexander Körner.

Wie eingangs beschrieben wird in den Klubs großer Wert auf das Jugendtraining gelegt. In Buschhausen wird im Jugendbereich viermal pro Woche in verschiedenen Leistungsgruppen unter qualifizierter Anleitung trainiert. Zur Saisonvorbereitung werden dort ein bis zwei Mal pro Jahr Ferientrainingslager angeboten. "Sämtliche verantwortliche Trainer seien Inhaber der B-Lizenz oder solche, die diese anstreben", so Michael Lange zum Abschluss.

Welche Erfahrungen haben Sie in Ihrem Verein oder anderen Vereinen gemacht? Gibt es qualifiziertes Training für alle bzw. viele Spielstärken? Diskutieren Sie mit!

Sie kennen selbst ein Amateur-Thema, über das Sie gerne mal etwas lesen würden? Oder würden Sie sich sogar unverbindlich einem E-Mail-Verteiler als Ansprechpartner zuordnen lassen, wenn es um solche Themen geht? Schreiben Sie uns!

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(DK)

Kommentare (5)

Rainer (08.04.2016 10:44)

Hab es mal mit "qualifiziertem Training" für 6 Monate probiert: Bin von 1850 TTR auf 1780 in dieser Zeit gefallen. Danach hab ich wieder nur Wettkämpfe im Training gespielt und bin wieder auf 1845. Systematisches Training bringt mir rein gar nichts!


klugscheisser (05.04.2016 21:34)

"Qualifiziertes Erwachsenentraining in den Vereinen". Darüber könnte ich bestimmt eine Artikelserie für ein Trainermagazin schreiben. Meine Erfahrungen bestätigen zunächst 100% die Aussagen der "Vorredner": Training auch mit einem guten qualifizierten Trainer wird im Erwachsenenbereich vor allem von spielerischen "Randgruppen" genutzt. Bitte entschuldigt diesen Terminus, mir ist leider kein griffigerer eingefallen. Mit teilweise nahezu professioneller Einstellung, großer Disziplin und Offenheit kommen in erster Linie Spieler mit niedrigem Spielniveau (Hobby bis 1.KKL), Senioren, Frauen, Menschen mit Handikap, Materialspieler/innen, etc. ... Spätestens ab Kreisliganiveau wissen aber offenbar alle Herren schon alles über Tischtennis und ihr Spiel. Training mit einem Trainer, der dann auch noch sagt, was Sache ist und man nicht einfach mal für ein Bierchen oder eine Zigarette verschwinden kann, macht da keinen Sinn. Dass ich A-Trainer mit ordentlichem Spielniveau bin, Training maximal individuell gestaltet wird (jeder bekommt nur spielsystemrelevante Übungen), etc. spielt da keine Rolle. In mehreren Vereinen wurde es mit Unterstützung des Vorstandes - Geld und Wille waren vorhanden - probiert, musste aber i.d.R. nach 1/2 bis 1 Jahr mangels Interesse eingestellt werden. Zu anstrengend, zu verpflichtend, zu wenige Verbesserungen (nach 30 Jahren "freiem" Herummurksen) bei 1x pro Woche 1-1,5 Stunden!


Michael Kübbeler (05.04.2016 09:36)

Wir in Köln-Ostheim bieten seit ein paar Wochen 1x die Woche Systemtraining mit einem Spieler aus der NRW Liga an. Das wird bei unseren Spielern sehr gut aufgenommen. Die Trainingsbeteiligung ist dadurch auch gestiegen. Außerdem konnten wir schon 2 neue Spieler für die neue Saison für uns gewinnen. Bisher sind wir sehr zufrieden.


Turbo (02.04.2016 01:15)

Bei uns im Verein wird Training von ausgebildeten B und C Trainern einmal in der Woche für den ganzen Verein angeboten (max. 8-10 Personen). Hier haben wir eigentlich ein breites Spektrum von Spielstärken erwartet/erhofft. Nur leider ist es bei uns der Fall das nur Hobbyliga Spieler und 3. Kreisklasse Spieler dieses Training annehmen. Die etwas besseren denken nicht einmal daran das Training auch nur zu nutzen. Das liegt erstens an der Meinung, das Trainer die in der 2. Kreisklasse spielen, einem Spieler der in der Bezirksklasse spielt, doch nichts beibringen kann... und anderseits daran das es so überraschend viele schwächere Leute angenommen haben wo die stärkeren sich dort nicht wieder finden. Ich selbst bin einer der Trainer.


König der Kreisklasse (31.03.2016 12:57)

Bei uns im Verein haben wir es eine Zeit lang mit angeleitetem Training probiert. Doch unterschiedliche Ambitionen und Spielstile wurden nicht beachtet und alle sollten die selbe Übung spielen. Ambitionierte Spieler der ersten Mannschaft sowie "Hobbyspieler", die ab und an in der zweiten Mannschaft mitspielen... Folglich war das Niveau und der Sinn der Übungen teilweise unpassend. Da auch wenig auf die einzelnen Spieler eingegangen wurde haben wir das Ganze dann wieder eingestellt und trainieren jetzt untereinander entsprechende Übungen.


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