09.10.2016 - In diesem Jahr wird die Siegerehrung beim World Cup der Damen ohne deutsche Beteiligung stattfinden. Die Bronzegewinnerin des Vorjahrs, Petrissa Solja, unterlag bereits im Achtelfinale der Spanierin Shen Yanfei. Sabine Winter schaffte es bei ihrem World Cup-Debüt noch eine Runde weiter, musste dann aber der topgesetzten Singapur-Chinesin Feng Tianwei gratulieren. Die Vergabe der Medaillen ist damit am letzten Turniertag eine rein asiatische Angelegenheit.

Im vergangenen Jahr war Petrissa Solja noch der große Wurf gelungen, diesmal konnte die Berliner Bundesligaspielerin bei ihrer spontanen World Cup-Teilnahme nichts ausrichten. Spontan deshalb, weil sie sich eigentlich gar nicht für den World Cup qualifiziert hatte - sie profitierte von der Absage der Olympiasiegerin Ding Ning. „Nach der Rückkehr von Olympia hatte ich sehr viele Termine. Ich habe noch nicht soviel trainiert und international war das mein erster Wettkampf. Hätte ich früher gewusst, dass ich spiele, hätte ich mich auch gezielter vorbereiten können“, erklärte Solja gegenüber dem DTTB. So scheiterte sie in Philadelphia jedoch bereits im Achtelfinale an der Spanierin Shen Yanfei, gegen die ihr eigentlich ein guter Start ins Spiel gelungen war. Doch Solja konnte ihre 1:0- und 2:1-Führung nicht nutzen und verlor im weiteren Verlauf der Partie immer mehr den Faden. Nach dem Ausgleich schlichen sich immer mehr leichte Fehler in ihr Spiel ein und Shen brachte den Sieg souverän nach Hause.

Sabine Winter hatte es zuvor besser gemacht. Gegen Yang Haeun hatte sie im Achtelfinale einen 0:3-Rückstand noch aufgeholt und sich auf diese Weise bei ihrem World Cup-Debüt bis ins Viertelfinale vorgearbeitet. Hier traf sie auf die Turnierfavoritin Feng Tianwei, gegen die sie bisher noch nie gewinnen konnte. Doch auch wenn am Ende der World Cup-Begegnung eine 0:4-Niederlage auf der Anzeigetafel stand, konnte Winter mit ihrer Leistung zufrieden sein. Satz zwei und drei wurden erst in der Verlängerung entschieden und auch der vierte Durchgang endete mit nur zwei Punkten Unterschied. „Ich denke, ich habe mich insgesamt beim World Cup sehr gut verkauft und habe Selbstvertrauen getankt“, verriet Winter dem DTTB. „Es tut gut zu sehen, dass das viele Training irgendwann auch Früchte trägt.“ Die nächste Chance, sich zu beweisen, bietet sich für die beiden Nationalspielerinnen bereits übernächste Woche, wenn es zur EM nach Budapest geht. 

In Philadelphia geht es derweil heute um die Vergabe der Medaillen. Vier Asiatinnen kämpfen in der Nacht auf Montag um eine möglichst hochgelegene Stufe des Siegertreppchens. Feng Tianwei trifft im Halbfinale auf die junge Japanerin Miu Hirano, die ihre Teamkollegin Mima Ito aus dem Turnier geworfen hat. Cheng I-Ching misst sich mit Tie Yana aus Hongkong.

Die Spiele der Hauptrunde im Überblick:

Achtelfinale
Feng Tianwei SIN - Dina Meshref EGY 4:0
Sabine Winter - Yang Haeun KOR 4:3 (-10,-9,-10,8,10,4,7)
Miu Hirano JPN - Elizabeta Samara ROU 4:2
Mima Ito JPN - Sofia Polcanova AUT 4:2
Petrissa Solja - Shen Yanfei ESP 2:4 (5,-5,9,-8,-4,-2)
Tie Yana HKG - Jiang Huajun HKG 4:1
Liu Jia AUT - Georgina Pota HUN 4:1
Cheng I-Ching TPE - Lily Zhang 4:1

Viertelfinale
Sabine Winter - Feng Tianwei SIN 0:4 (-7,-13,-11,-9)
Shen Yanfei ESP - Tie Yana HKG 1:4
Liu Jia AUT - Cheng I-Ching TPE 1:4
Miu Hirano JPN - Mima Ito JPN 4:1

Halbfinale
Feng Tianwei SIN - Miu Hirano JPN, Sonntag 21 Uhr
Cheng I-Ching TPE - Tie Yana HKG, Sonntag 22 Uhr

Alle Ergebnisse und einen Live-Stream finden Sie auf der ITTF-Webseite!

(JS)