International

Asienmeister! Japan mit historischem Sieg über China

Mit zwei Punkten avancierte Miwa Harimoto zur Matchwinnerin (©ITTF)

10.10.2024 - Sensationelle Entwicklung bei den Asienmeisterschaften in Astana: Die japanische Damenmannschaft besiegte China im Finale des Mannschaftswettbewerbs und krönte sich damit zum Asienmeister. Matchwinnerin war dabei die erst 16-jährige Miwa Harimoto, die sowohl gegen Wang Yidi den Grundstein zum Erfolg legte, als auch gegen die Weltranglistenerste Sun Yingsha den Schlussstrich zog.

Japan feiert in diesem Jahr ein Jubiläum: 50 Jahre ist es her, dass die japanische Damenmannschaft China bei den Asienmeisterschaften besiegte und sich so die Goldmedaille bei dem kontinentalen Event sicherte. Ausgerechnet in diesem Jahr wiederholten die japanischen Damen diesen Triumph nach langer Durststrecke gegen China: Miwa Harimoto, Mima Ito und Miu Hirano besiegten die Chinesinnen im Finale der Asienmeisterschaft im kasachischen Astana und trugen sich in die Geschichtsbücher ein. Zwar hatte Japan die Meisterschaft auch im Jahr 2021 gewonnen - allerdings mussten sie dafür nicht an den Chinesinnen vorbei, die unter anderem wegen des erschwerten Reisens während der Corona-Pandemie nicht am Turnier teilnahmen. 

Harimoto holt zwei Punkte

Beide Teams waren nicht in absoluter Bestbesetzung in das Spiel gegangen. Auf Japans Seite fehlte die beste Spielerin Hina Hayata, die ihre Kolleginnen zwar von der Bank aus unterstützte, aber verletzungsbedingt selbst nicht spielte. Im chinesischen Team standen mit Sun Yingsha, Wang Yidi und Chen Xingtong zwar die Nummern eins, vier und sechs der Welt bereit. Auf die Nummern zwei und drei, Wang Manyu und Chen Meng, musste man jedoch verzichten. Für Japan empfahl sich die erst 16-jährige Miwa Harimoto für die Rolle der Führungsspielerin. Sie ging als Erste gegen Wang Yidi in die Box und brachte mit ihrem 3:2-Sieg Japan direkt den ersten Punkt auf die eigene Seite. Ihre Kollegin Mima Ito konnte gegen Sun Yingsha hingegen nichts ausrichten und überließ China mit einer 0:3-Niederlage den Ausgleich. Doch Miu Hirano brachte die Japanerinnen wieder in Führung: Nach drei sehr hart umkämpften Sätzen gegen Chen Xingtong machte sie im vierten den Sack zu. Nun kam es zum insgesamt siebten Aufeinandertreffen zwischen Harimoto und Sun. Bis zu diesem Punkt hatte die Chinesin jedes der sechs Duelle gegen den Youngster gewinnen können, im Viertelfinale der Asienmeisterschaften hatte die Weltmeisterin jedoch schon gegen die Nordkoreanerin Kim Kum Yong Nerven gezeigt und mit 1:3 verloren. Gegen Harimoto gewann sie die ersten beiden Sätze und wähnte sich schon auf der Siegerstraße, doch die Japanerin kam zurück. Mit 11:8, 11:7 und 11:6 manövrierte sich Harimoto aus dem 0:2-Rückstand und sicherte ihrem Team den historischen Sieg.

Die Chinesinnen hatten den Asienmeistertitel im Damenmannschaftswettbewerb seit 2007 durchgehend gewonnen, wenn sie am Start waren, was 2021 nicht der Fall war. Überhaupt hatte die chinesische Damenmannschaft in den vergangenen Jahren eine Dominanz an den Tag gelegt, die ihresgleichen suchte. Bei der WM 2010 hatte man Singapur überraschend den Titel überlassen müssen, danach gewannen Chinas Damen bei jeder WM-Ausgabe die Goldmedaille, bei den Olympischen Spielen stand in dieser Disziplin noch nie eine andere Nation ganz oben auf dem Siegertreppchen. Die Asienmeisterschaften schlossen sich zeitlich direkt an den insgesamt elftägigen China Smash an, den Sun Yingsha für sich entschied. Jedoch waren hier alle sechs am Asienmeisterschaftsfinale beteiligten Spielerinnen am Start. Für Japan ist dies nicht nur ein lange ersehnter historischer Erfolg. Chinas größte Konkurrentinnen setzten damit auch direkt zu Beginn des neuen Olympia-Zyklus ein Ausrufezeichen, welches ihre Ambitionen für Los Angeles 2028 unterstreicht.

(JS)

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