WM 2017

Sensation: 13-jähriger Harimoto besiegt Jun Mizutani!

Respektvoll verbeugt sich Tomokazu Harimoto nach seinem Sieg gegen Jun Mizutani (©Fabig)

05.07.2017 - Die Tischtennis-Weltmeisterschaften von Düsseldorf haben ihre erste faustdicke Überraschung. Tomokazu Harimoto, das japanische Tischtenniswunderkind, hat seinen nächsten großen Coup gelandet und diesmal auf der größten Bühne, den Weltmeisterschaften, für Aufsehen gesorgt. Mit 4:1 besiegte er seinen Teamkollegen Jun Mizutani, der aktuell Weltranglistensechster ist und bei den Olympischen Spielen von Rio Bronze gewinnen konnte.

Dass Tomokazu Harimoto ein Talent ist, auf das man ein Auge werfen sollte, ist in der Tischtennisszene seit etwa zwei Jahren bekannt. Im Februar 2015 hatte der damals elfjährige Japaner mit Omar Assar und Jens Lundquist bereits zwei Top 100-Spieler geschlagen, danach brach er einen Rekord nach dem nächsten und unterbot die großen Talente, die die Szene vor seiner Zeit aufgemischt hatten. Zuletzt war er im Februar dieses Jahres bei den Indian Open als jüngster World Tour-Finalist der Geschichte ins Endspiel gegen Dimitrij Ovtcharov eingezogen. Der Coup, der Harimoto heute gelang, ist hingegen nicht weniger Wert, auch wenn es diesmal ‚nur‘ die zweite Herrenrunde war, in der er triumphierte. Das Besondere war der große Name seines Gegners, den er fast schon dominant in die Flucht schlug: Jun Mizutani, Bronzemedaillengewinner von Rio de Janeiro und aktuell Weltranglistensechster.

Harimoto bewegte sich gegen seinen Teamkollegen absolut unerschrocken und mit jugendlicher Leichtigkeit. Nach fast jedem Punkt schrie er seine Anspannung heraus und pushte sich so von Ball zu Ball. Mit 11:7, 11:6 und 14:12 holte er sich eine 3:0-Führung und war der Sensation damit schon sehr nah. Mizutani holte sich den nächsten Satz noch, konnte die Niederlage jedoch nicht mehr verhindern. „Er hat besser als ich gespielt“, lautete die einfache Erklärung des erfahrenen Japaners. „Im Training gewinne ich normal gegen ihn, heute habe ich das erste Mal in einem offiziellen Wettkampf gegen ihn gespielt. Er hat hier gute Chancen gegen jeden, ich traue ihm eine Medaille zu.“ Der Weltranglisten-69. selbst gab sich selbstbewusst: „Jedes Spiel kann gewonnen werden, ich habe meine Chancen genutzt. Der Druck war für ihn höher als für mich.“ Als Grund für seine Stärke mit 13 Jahren nannte er die vielen Trainingsstunden, die er mit seinem Vater absolviert. „Egal, wie alt ich bin - solange ich gut angreife und wenige eigene Fehler mache, kann ich gut mithalten.“ 

Seine Leistung verblüffte auch Patrick Franziska, der in der Mixed Zone von Harimotos Sieg erfuhr und nicht schlecht über dessen Leistung staunte. „Der Junge hat echt Power. Fast mehr als Mizutani, das ist schon beeindruckend“, bewertete der Deutsche das Spiel des jungen Japaners. „Wenn er sich so weiterentwickelt, wird er noch viel erreichen. Wenn er jetzt schon mit 13 Jahren Mizutani schlägt - bis zu den Chinesen ist es da nicht mehr weit.“ Schon in der nächsten Runde könnte er auf Xu Xin treffen. Ob er ihn wohl schon schlagen kann? „Vermutlich noch nicht“, sagt der Jungspund selbst. „Aber ich werde alles versuchen.“

(JS)

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