11.03.2025 - Eine der wichtigsten taktischen Fähigkeiten, die ein Tischtennisspieler besitzen muss, ist es, den Spielstil des Gegners zu erkennen und zu analysieren, um darauf aufbauend eine erfolgreiche Taktik zu entwickeln. Im Tischtennis gibt es viele verschiedene Spielstile. In seinem neuen Taktiktipp geht Thomas Wetzel, Cheftrainer des TopSpin Sport TTC-Centers in Bad Aibling, auf zwei wesentliche Merkmale ein, die die meisten Angriffsspieler unterscheiden ein. Wie wir unser Aufschlagspiel entsprechend ausrichten können.
1. Vorhanddominanter Spieler
Der vorhanddominante Spieler positioniert sich bei der Aufschlagannahme eher in der Rückhandseite, um möglichst viele Bälle mit Vorhand spielen zu können.
Wie setze ich meine Aufschläge erfolgsversprechend gegen einen vorhanddominanten Spieler ein? Dazu muss ich die Schwachstellen dieses Spielstils kennen. Diese liegen:
In Ihrem eigenen Aufschlagspiel sollten Sie daher darauf achten, diese drei Platzierungsvarianten entsprechend einzusetzen und gut zu mischen, so dass der Gegner gezwungen ist, seine ideale Position zur Annahme ständig zu ändern und er daher verunsichert wird.
2. Rückhanddominanter Spieler
Der rückhanddominante Spieler ist daran zu erkennen, dass er wenig umläuft, um aus der Rückhand mit der Vorhand zu agieren, sondern eher alle Bälle bis hin zu den Bällen in die Tischmitte, mit Rückhand zurückschlagen wird.
Die Schwachstellen des rückhanddominanten Spielers liegen im "Ellbogen". Dort muss er eine Entscheidung treffen, ob er die Rückhand oder die Vorhand einsetzt. Dies stellt ihn meistens vor größere Probleme, da er eher seiner Rückhand vertraut.
Neben der kurzen Vorhandseite, die er spielstilbedingt ebenfalls nicht gerne hat, sollten Ihre Aufschläge gezielt den Ellbogenbereich ansteuern und den Gegner durch verschiedene Platzierungen im Rückhandbereich dazu zwingen, seine Lieblingsposition ständig ändern zu müssen.
Eine ideale Taktik kann eine Mischung aus folgenden Aufschlägen sein:
1. Langer Aufschlag in die tiefe Rückhand, damit er sich aus einer Position in die Tischmitte bewegen muss,
2. Langer Aufschlag auf seinen Ellenbogen, da er hier vor die Entscheidung gestellt wird, auch die Vorhand einzusetzen.
3. Ein kurzer Aufschlag in die Vorhandseite zwingt ihn dazu, seine Position weiter in die Vorhand zu verlegen und macht ihn damit wieder anfälliger für Aufschläge in die tiefe Rückhand.
Was natürlich auch hier wie bei allen anderen Taktiken gilt ist die Tatsache, dass jeder Spieler seine individuellen Stärken und Schwächen entwickelt hat und somit auch innerhalb der groben Einordnung Unterschiede gegeben sind. Aufbauend auf diesem Grundverständnis ist es daher wichtig, im eigenen taktischen Verhalten immer flexibel zu sein und dieses immer an die jeweilige Situation anzupassen, denn auch der Gegner versucht natürlich, Ihre Taktik zu analysieren und zu durchbrechen. Ziel ist es daher, dem Gegner immer einen Schritt voraus zu sein.
Der Autor:
Thomas Wetzel ist Cheftrainer des TopSpin Sport TT-Centers in Bad Aibling. In seiner Zeit als Aktiver war er unter anderem Deutscher Meister sowie Nationalspieler im Schüler- und Jugendbereich und feierte Erfolge mit der Bundesligamannschaft des ATSV Saarbrücken. Nach seiner Spielerkarriere war Wetzel von 2005 bis 2014 Verbandstrainer in Bayern, bevor er 2015 mit dem TopSpin Sport TT-Center einen nationalen und internationalen Trainingsstandort schuf. Hier geht's zur Webseite!
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