Maschine und Handarbeit: Einzelne Schritte der Holzproduktion bei STIGA in Schweden. (©FKT)

Maschine und Handarbeit: Einzelne Schritte der Holzproduktion bei STIGA in Schweden. (©FKT)

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22.01.2025 - Neben den Belägen ist die Wahl des richtigen Holzes für jeden Tischtennisspieler besonders wichtig. Aber wie wird so ein Holz eigentlich hergestellt? Welche einzelnen Schritte sind notwendig, um am Ende der Produktionskette einen fertigen Schläger in der Hand zu halten? Antworten auf diese Fragen liefert der letzte Teil unserer fünfteiligen Serie „STIGA Inside“. Zudem liefern wir weitere Einblicke in die „heiligen Hallen“ des Unternehmens in Schweden.

Offensiv oder defensiv, fünf- oder siebenschichtig, rund oder eckig, Karbon oder Holz? STIGA bietet auf seiner Homepage nicht nur eine große Auswahl an Tischtennishölzern. Ein Leitfaden (Material, Spielstil, Griffform u.v.m.) soll es jedem Spieler einfach machen, den für ihn richtigen Schläger zu finden. Die Holzproduktion spielt bei der seit 2024 80 Jahre alten Marke schon immer eine große Rolle. Mehr noch: Sie bildet das Herzstück des schwedischen Unternehmens. „Es ist eine Herausforderung, das richtige Verhältnis zwischen Gewicht, Tempo und Spielgefühl bzw. die perfekte Balance aus Qualität, Design und Spieleigenschaften zu finden“, sagte einst schon der langjährige, inzwischen verstorbene Vorstandsvorsitzende Bengt Bandstigen.

STIGA verspricht für den ersten Schritt, mit Blick auf Umweltfreundlichkeit und Nachhaltigkeit eine „verantwortungsvolle Bewirtschaftung der Wälder“ zu sichern. „Man muss den richtigen Baum auswählen, und das zum exakt richtigen Zeitraum“, so Bandstigen. Alle Hölzer werden im schwedischen Eskilstuna handgefertigt, in einem hochmodernen Produktionskomplex entwickelt, entworfen und produziert, der mit einer High-Tech-Ausrüstung ausgestattet ist und von den Mitarbeitern betrieben wird. „Diese Kombination aus innovativen Maschinen und menschlichem Können unterstützt unsere kontinuierlichen Verbesserungen in der handgefertigten Holzproduktion und unser kontinuierliches Versprechen, weiterhin Weltmeister zu bauen“, schreibt STIGA. 

Interessante Fakten zur Holzproduktion:

• STIGA produziert mehrere Hunderttausend Hölzer pro Jahr
• die Produktion hänge immer vom Preis, der Technologie und dem Markt ab, erklärt Sales Manager Jens Lundquist
• STIGA bringt pro Jahr drei bis fünf neue Hölzer heraus, produziert werden von diesen neuen Hölzern jährlich zwischen 10.000 und 20.000 Stück
• Während in China wenig überraschend der Penholderschläger vorwiegt, ist in weiteren Teilen Asiens die konkave Griffform am beliebtesten, in Europa dominiert die gerade
• das Liu Guoliang Clipper Wood (Penholder) ist das am meisten verkaufte Holz in China 

Die neun Schritte der STIGA-Holzproduktion
(einzelne Stationen sehen Sie in der dazugehörigen Bildergalerie):

1. Auswahl der Materialien:
„Wir beschaffen sorgfältig hochwertige Hölzer und Verbundwerkstoffe von zuverlässigen Lieferanten. Diese Materialien werden aufgrund ihrer einzigartigen Eigenschaften wie Flexibilität, Härte und Schwingungsdämpfung ausgewählt, um eine optimale Leistung zu gewährleisten“, sagt Lundquist.

2. Schichtung und Konstruktionsaufbau:
Das Holz besteht in der Regel aus fünf bis sieben Holzschichten, einige enthalten Schichten aus Kohlenstoff oder anderen Fasermaterialien. Jede Schicht ist präzise geschnitten und angeordnet, um das gewünschte Gleichgewicht von Geschwindigkeit, Kontrolle und Spin zu erreichen, das auf die Vorlieben professioneller Spieler zugeschnitten ist.

3. Trocknung und Konditionierung:
Die Holzschichten werden getrocknet und konditioniert, um den richtigen Feuchtigkeitsgehalt zu erreichen, so dass das Risiko des Verziehens oder der Rissbildung minimiert und eine langanhaltende Leistung gewährleistet wird.

4. Verleimen und Pressen:
Die Schichten werden mit hochwertigen Klebstoffen miteinander verleimt. Dieser Prozess erfolgt unter kontrolliertem Druck und kontrollierter Temperatur, um sicherzustellen, dass die Schichten eine zusammenhängende, dauerhafte Struktur bilden.

5. Formgebung und Schleifen:
Das Holz wird mit Hilfe computergestützter Maschinen präzise in Form geschnitten. Anschließend wird es von Hand geschliffen, um eine glatte Oberfläche und perfekte ergonomische Kanten zu erhalten, die den Griff und den Komfort für die Spieler verbessern.

6. Griff-Montage:
Der Griff wird separat angefertigt und so gestaltet, dass er die Balance und den Stil des Holzes ergänzt. Er wird sorgfältig verklebt und verstärkt, um eine lange Lebensdauer zu gewährleisten.

7. Prüfung und Qualitätskontrolle:
Jedes Holz wird einer strengen Qualitätskontrolle unterzogen, bei der unter anderem Gewicht, Dicke und Balance geprüft werden. Ausgewählte Muster werden außerdem von professionellen Spielern getestet, um die Übereinstimmung mit unseren Standards zu gewährleisten.

8. Endbearbeitung:
Das Holz wird poliert und mit Schutzschichten überzogen, um die Haltbarkeit und Ästhetik zu verbessern. 

9. Verpackung und Versand:
Sobald die Hölzer alle Qualitätskontrollen bestanden haben, werden sie sorgfältig verpackt, um Beschädigungen beim Versand zu vermeiden, und für den weltweiten Vertrieb vorbereitet! „Jetzt ist das Holz bereit, Spiele zu gewinnen“, sagt Lundquist. 

Zu den Videos:
Die Entstehung eines Tischtennisholzes in Deutschland (Rundgang bei Soulspin)
So wird ein Tischtennisholz in Südkorea gefertigt

Wenn Sie mehr über das Thema Holzproduktion erfahren wollen, dann schauen Sie in unser Magazin "elfneun". Hier zeigt uns der deutsche Hersteller Soulspin, wie er ein Holz fertigt.

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(FKT/STIGA)