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Spinsight: TTR-Wert verbessern wie Annett Kaufmann

Annett Kaufmann arbeitet seit fünf Jahren mit der Spinsight-Technologie (©Spinsight)

19.12.2024 - Besser werden - das ist ein Ziel, das wohl jeder Sportler verfolgt. Doch wann ist man besser? Wenn man mehr Titel gewinnt, mehr TTR-Punkte hat oder in der Liga aufsteigt? Annett Kaufmann ist ein Paradebeispiel für eine Tischtennisspielerin, die sich in den vergangenen Jahren enorm verbessert hat. Konkrete Zahlen dafür liefert die Spinsight-Technologie, mit der Kaufmann schon seit Jahren trainiert und die auf beeindruckende Weise zeigt, inwiefern sie tatsächlich besser geworden ist.

Im Januar 2020 war Annett Kaufmann 13 Jahre alt, wurde von der Jugendstiftung compass gefördert, spielte bereits für die SV Böblingen in der 1. Damen-Bundesliga und hatte einen TTR-Wert von 2115. Dies war bereits eine beachtliche Entwicklungsstufe für ein junges Mädchen, doch die großen Erfolge - von den Europameistertiteln in allen drei Jugendklassen über ihren Lauf bei den Olympischen Spielen in Paris bis zum Gewinn der Jugendweltmeisterschaft - sollten noch vor ihr liegen. Doch was passierte in diesen fast fünf Jahren bis heute, wo sie auf einer Erfolgswelle reitet und auch in der andro-Rangliste mit 2417 TTR-Punkten ihr Allzeithoch erreicht hat? Gibt es etwas, das man sich von ihrer Entwicklung abschauen kann, um auch die eigenen Leistungen und damit in der Folge auch den TTR-Wert zu verbessern?

12 % mehr Umdrehungen in sechs Monaten

Während man bei vielen anderen Spielern Entwicklungen vor allem durch subjektive Beobachtungen festzumachen versucht, hat Annett Kaufmann einen großen Vorteil: Sie ist die erste Spinsight-Vertragsspielerin, arbeitet seit Jahren konsequent mit der Technologie, die einem Daten zum eigenen Spiel in Echtzeit liefert, und kann ihre Entwicklung also mittels objektiver Zahlen über einen Zeitraum von fünf Jahren hinweg ablesen. Ein Mosaikstein auf ihrem Weg nach oben ist dabei die Qualität ihrer Topspins, die sich in diesem Zeitraum eindrucksvoll verbessert hat. „Bei unseren ersten Leistungstests mit Annett im Januar 2020 und August 2021 erreichte sie mit ihrem Vorhand-Topspin rund 100 Umdrehungen pro Sekunde (rps), die Schlagqualität stand aber noch nicht im Fokus ihres Trainings“, erinnert sich Hermann Mühlbach, Senior Expert Digital Training bei der Spinsight ESN Digital GmbH. Kaufmanns Trainerin Evelyn Simon gab daraufhin als Ziel aus, den Vorhand-Topspin gegen Unterschnitt durch Schlagtechniktraining unter anderem mithilfe ihres Handgelenkeinsatzes zu verbessern. „Bevor ich ihr ein halbes Jahr später die Ergebnisse gezeigt habe, fragte ich Annett nach ihren Erwartungen“, erzählt Mühlbach. „Und sie sagte sinngemäß: ‚Richtig merken tue ich es nicht, aber mein Handgelenk ist schon müde‘. Dass sie tatsächlich 12 % mehr Umdrehungen in ihren Schlägen hatte, konnte sie dann kaum glauben.“
 


Was sie subjektiv kaum wahrnahm, weil sie täglich in der Halle daran arbeitete, bekam sie dank Spinsight schwarz auf weiß geliefert: Ihr Vorhand-Topspin auf Unterschnitt hatte sich von 104 auf 117 rps verbessert. Im nächsten Schritt installierte Kaufmann das Spinsight-Tool dauerhaft in ihrer privaten Halle in Sachsenheim und arbeitete im Schlagtechniktraining nun konsequent mit der Technologie. Im März 2024 hatte sie ihren Vorhand-Topspin auf 135 rps - und damit zehn Umdrehungen mehr als beim Durchschnitt der Profispielerinnen - geschraubt, mit der Rückhand erreicht sie sogar 150 rps. „Das ist der beste Wert, den wir jemals bei einer Frau gemessen haben“, stellt Mühlbach fest. „Einzelne Rückhandschläge sind sogar über 160 rps, was kaum ein Mann schafft.“ 

Starker Topspin plus Variationsmöglichkeiten

Dass dies noch nicht das Ende der Fahnenstange für Annett Kaufmann ist, verwundert dabei kaum. So arbeitete die Jugendweltmeisterin im März zum Beispiel an ihrem Gegentopspin, wie sie selbst in einem Video auf Instagram festhielt. „Ich habe oft das Gefühl, dass ich den Ball eher schieße als ihn mit Spin zu spielen. Also war mein Ziel, das zu verbessern und zu ändern“, schreibt die 18-Jährige. „Mittels Spinsight konnte ich herausfinden, dass ich durch mehr Handgelenkeinsatz und eine stärkere Hüftdrehung einerseits mehr Spin, andererseits aber auch einen besseren Balltreffpunkt bei höherer Geschwindigkeit habe.“ Nach nur einer Woche konsequenten Trainings habe sie sich von rund 110 rps auf 125 bis 135 rps in der Spitze verbessert. Wenige Monate später besiegte sie unter anderem Miwa Harimoto bei den Olympischen Spielen und ließ sich zur Jugendweltmeisterin krönen.

„Eine hohe maximale Rotation beim Topspin führt nicht nur zu einer stärker gekrümmten Flugkurve und dadurch zu mehr Kontrolle, sondern erschwert auch das Retournieren des Balles“, erklärt Mühlbach den Zusammenhang zwischen den gesteigerten Werten und Kaufmanns Performance am Tisch. „Außerdem erhält man so einen größeren Bereich für die Variation der Schlagqualität. Annett kann sowohl mit sehr hoher Qualität spielen als auch bewusst variieren, was ihr Spiel besonders gefährlich für jede Gegnerin macht.“ Doch kann man diese Lehre wirklich auch auf den Tischtennis-Normalo übertragen? Zwar wird es dem Amateurspieler schwer fallen, beim Topspin Umdrehungszahlen wie Annett Kaufmann zu erreichen. Eine hohe Schlagqualität und die Möglichkeit, zu variieren, sind allerdings auch in tieferen Ligen besonders effektive Mittel auf dem Weg zum nächsten Punkt und zum höheren TTR-Wert. Und wer sich dabei nicht nur auf seinen subjektiven Eindruck verlassen und gezielt an den einzelnen Komponenten arbeiten möchte, ist wie Annett Kaufmann mit der Spinsight-Technologie, die inzwischen als Beta-App auch für Amateurspieler auf dem Markt ist, auf der sicheren Seite.

Mehr zu Annett Kaufmanns Entwicklung mit Spinsight lesen Sie hier.

(JS)

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