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STIGA Inside: Historie der ältesten TT-Marke der Welt

Die Holzproduktion, hier aus den 1950er Jahren, spielte im Unternehmen schon immer eine große Rolle. (©STIGA)

21.11.2024 - Die schwedische Tischtennismarke STIGA feiert 2024 ihr 80-jähriges Bestehen. Seit 1944 beliefert das internationale Unternehmen Profi- und Amateurspieler mit den verschiedensten Produkten. Zum Start unserer fünfteiligen Serie „STIGA Inside“ werfen wir einen Blick auf die Firmengeschichte. Warum der Fokus bis heute auf der Holzproduktion liegt, wie die enge Verbindung nach China zustande kam und welche Schwerpunkte neben Tischtennis gesetzt werden.

80 Jahre schwedischer Bauweltmeister! So blickt STIGA auf seiner Homepage auf die eigene Historie zurück. Was die Wenigsten wissen: Es handelt sich um die älteste Tischtennismarke der Welt. "Ohne STIGA hätte es keine schwedischen Weltmeister gegeben", sagte Jens Fellke, früher selbst einer der besten Spieler seines Landes, einst im Gespräch mit dem Magazin 'tischtennis'. So profitierten in den Anfängen schon Stellan Bengtsson, Hans Alsér und Kjell Johannson vom Know-how der STIGA-Fachleute. Ihr Erfolg und die Zusammenarbeit mit der Marke machten Tischtennis in Schweden überhaupt erst zum Volkssport.

Aus Banda wurde STIGA: Früher Import nach Japan

STIGA Tischtennis wurde 1944 - zuvor wurden auch Waffen und Gewehrkugeln vertrieben - vom erfahrenen Geschäftsmann Stig Hjelmquist in der schwedischen Provinz Tranås gegründet. Bereits in den 1950er Jahren bestand die Aufgabe darin, an die einzigartigen Spielstile der Weltklassespieler angepasste Schläger zu entwerfen und diese, auch mit Blick auf die Form auf die Griffe stetig weiterzuentwickeln. Die genannten Weltmeister wurden zu Werbefiguren. Die Vision, zum weltgrößten Hersteller von Tischtennisprodukten aufzusteigen, reifte schnell. Einen ersten regelrechten Boom löste die Heim-Weltmeisterschaft 1957 in Stockholm aus. Es gab kaum Schulen, Garagen oder Vereinsräume, in denen kein STIGA-Tisch stand.

Der am 4. März 2024 mit 81 Jahren verstorbene Bengt Bandstigen war die langjährige treibende Kraft hinter dem Erfolg und maßgeblich daran beteiligt, dass STIGA ab Mitte der 1960er Jahre auch international Fuß fassen konnte. Ihm gelang es 1966 nach der Entdeckung des „besten Tischtennisballs“, die Generalvertretung für die weltweit führende japanische Ballmarke Nittaku zu bekommen, er baute danach die Marke Banda auf, unter anderem mit einer eigenen Produktion von Tischtennisschlägern. 1984 hatte Bandstigen die Möglichkeit, den Tischtennisbereich von STIGA zu übernehmen (aus Banda wurde STIGA Sports) und das Unternehmen unter dem Namen Sweden Table Tennis AB zu führen. In diesem Zusammenhang verlegte STIGA den Tischtennisbetrieb 1994 nach Eskilstuna, wo sich auch heute noch der Hauptsitz des Unternehmens befindet (dazu mehr in Teil 3 der Serie). 

STIGA Sports mehr als Tischtennis, auch Waldner früh dabei

Ein kleiner Exkurs: STIGA Sports deckt neben Tischtennis auch die Bereiche Tennis, Badminton, Wintersport (Ski/Schlitten), Padel (Marktführer seit 2020), Pickleball, Hockey sowie Freizeitsport ab. 1957 wurde das Angebot durch Tischeishockeyspiele erweitert, die bis heute zum „Play“-Sortiment gehören - gleiches gilt für Fußballtore oder E-Scooter. Zu trennen ist das Unternehmen von STIGA Garten. Der Sitz für die Sparte motorbetriebener Gartengeräte wie Rasenmäher befindet sich in Italien. 

Doch zurück zum Tischtennis: Bis heute bildet die Holzproduktion das Herzstück von STIGA. Das skandinavische Handwerk breitete sich ab den 1970er Jahren langsam Richtung Europa aus. Bandstigen konnte das damals siebenjährige Talent namens Jan-Ove Waldner als Aushängeschild für Sponsoren etc. gewinnen. Dessen spätere Erfolge sind bekannt. 1989 besiegte die neue und junge Nationalmannschaft China mit Waldner zum ersten Mal seit dem Gewinn der Goldmedaille bei den Weltmeisterschaften in Sarajevo im Jahr 1973. In STIGA-Kleidung gewann das schwedische Team drei Jahre in Folge die Weltmeisterschaft. 1999 übergab Bengt seinem Sohn Mats nach Ende seiner Profi-Laufbahn den Vorsitz. Nach dessen Tod im Jahre 2015 übernahm 2016 Andreas Zandrén, bis heute CEO bei STIGA Sports. 

Niederlassung in China, Zusammenarbeit mit Liu Guoliang 

Ein Meilenstein bedeutete Anfang der 1990er Jahre die Unterzeichnung einer Vereinbarung mit Liu Guoliang. Bandstigen Senior und Junior überzeugten den ersten chinesischen Olympiasieger so sehr, dass STIGA noch heute offizieller Hölzer-Ausrüster und -Lieferant der chinesischen Nationalmannschaft ist, die mit Xu Xin und Co. auch schon in den "heiligen Hallen" zu Besuch war. „Er konnte kein Englisch und ich definitiv kein Chinesisch, daher weiß ich bis heute nicht, wie wir es geschafft haben, den Deal zu besiegeln“, sagte der Geschäftsführer einst. So entstand auch eine Niederlassung in Peking, unter der Regie des früheren Nationalspielers Huang Dawei, der wiederum einst auch in Schweden aktiv war.

Die großen Erfolge in den 1990er und 2000er Jahren lösten einen weiteren Boom aus, das Interesse an STIGA-Produkten stieg. Seit 2003 besteht ein Kooperationsvertrag mit dem schwedischen Tischtennis-Verband. Und die Geschichte geht weiter. Im zweiten Teil von „STIGA Inside“ in zwei Wochen gehen wir genauer auf die Entstehungsgeschichte des Cybershapes und den ausgelösten Hype durch die Leistungsexplosion von Truls Moregardh ein. 

(FKT/STIGA)

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