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Möregardh, Kaufmann und Co.: Die Formel des Erfolgs

Für Annett Kaufmann, das französische Herren-Team, Truls Möregardh und Hugo Calderano (im Uhrzeigersinn) liefen die Olympischen Spiele hervorragend (©ITTF)

20.08.2024 - Die Olympischen Spiele brachten eine sensationelle Neuerung: Drei nicht-asiatische Spieler standen im Herren-Halbfinale, während sich Frankreich und Schweden erstmals eine Team-Medaille sicherten. Bei den Frauen erstrahlte eine junge, deutsche Spielerin in besonderem Glanz. Was Annett Kaufmann, Truls Möregardh, Hugo Calderano und die Spieler von Team Frankreich gemeinsam haben, erklärt Hermann Mühlbach von unserem Partner ESN Technology Group.

Die Olympischen Spiele 2024 in Paris waren für Annett Kaufmann, Hugo Calderano, Truls Möregardh und die französische Herrenmannschaft ein Meilenstein in ihrer Karriere. Doch was haben sie gemeinsam? Sie alle setzen auf eine Kombination aus innovativen Hochleistungs-Belägen von ESN, dem Experten-Training von ACE/compass und den datenbasierten Erkenntnissen von Spinsight, weiß Hermann Mühlbach, der seit sieben Jahren bei der ESN Technology Group tätig ist. Er gewährt uns einen exklusiven Blick hinter die Kulissen und erklärt, wie diese Kombination dazu beigetragen hat, dass auch außerhalb Chinas neue Tischtennis-Stars heranwachsen, welche die asiatische Dominanz ins Wanken bringen: „Dieser Erfolg ist kein Zufall, sondern ein Produkt von gezielter und nachhaltiger Förderung.“

Wie konnte Truls Möregardh die chinesische Nummer eins der Weltrangliste schlagen? Was zeichnet das Spiel von Hugo Calderano aus? In welchen Bereichen hat sich Annett Kaufmann vor den Olympischen Spielen besonders verbessert? Zum ersten Mal können wir einen Blick darauf werfen, wie die Spitzensportler ganz konkret mit den modernsten Technologien und Trainingsmethoden arbeiten. Mühlbach verrät uns, welche Rolle ESN-Beläge bei der Entwicklung dieser neuen Talente gespielt haben und wie ACE-Training und Spinsight-Daten die Spieler auf höchstem Niveau unterstützen und ihnen helfen, ihr volles Potenzial auszuschöpfen:


Hugo Calderano

Mit 18 Jahren kam Hugo nach Deutschland in die ESN-Sportfördergruppe, die heute ACE heißt und für „Athlete Centered Ecosystem“ steht. ACE hat sich zur Aufgabe gemacht, für die besten Tischtennisspieler optimale Rahmenbedingungen zu schaffen, damit sie ihr volles Potential ausschöpfen können. In zehn Jahren schoss Hugo in der Weltrangliste von Platz 394 bis auf Platz 3! Er ist der erste Spinsight-Vertragsspieler und bereits 2020 testete er den Prototypen des Spinsight elite Systems. Die Messungen bestätigten, dass er die kraftvollsten Schläge von allen hat – sowohl mit Vorhand, als auch mit Rückhand. Mit einem Maximum von über 170 rps liegt er hier weit über dem Durchschnitt der Profis (ca. 140 rps) und auch beim Tempo erreichte er die aktuelle Bestmarke von rund 150 km/h beim Schuss (zum myTischtennis.de-Interview mit Mühlbach).

Eine wichtige Erkenntnis für ihn war zudem, dass er durch seine hohe Power noch mehr Platz für die Variation der Qualität seiner Schläge hat als andere Spieler. Hugo schlägt zum Beispiel mit Leichtigkeit mit über 65 rps kurz mit Unterschnitt auf. Ein „leerer“ Aufschlag hat in der Regel 30 rps weniger – bei Hugo waren das daher zunächst ca. 40 rps, was aber immer noch das Maximum von einigen anderen Erstligaprofis ist. Durch die Messungen wurde ihm sein Spielraum bewusster und er nutzt seitdem noch viel mehr Variationen in seinem Spiel.

Spinsight-Messungen halfen ihm zudem, besser zu verstehen, wie groß genau der Belagseinfluss in verschiedenen Spielsituationen ist. Durch Hugos enorme Power sind nämlich nicht nur seine Schläge äußerst gefährlich für jeden Gegner, sondern die Belastung seiner Beläge ist auch ungewöhnlich hoch, so dass er normale Beläge fast täglich hätte wechseln müssen. Von Anfang an hat ESN ihn dabei unterstützt, das passende Material zu finden. Mit Xiom hat er nun einen starken Partner, der ihm die für ihn optimalen Beläge mit der Jekyll&Hyde-Serie bereitstellt, welche speziell für sein Spiel entwickelt wurden. 

Der brasilianische Sportler des Jahres ist der erste Spieler in den Top 4 der Welt, der nicht aus Europa oder Asien stammt. Und mit seinen 28 Jahren geht es für ihn jetzt erst so richtig los!


Annett Kaufmann

Auch Annetts Erfolg kommt nicht von ungefähr. Vom Beginn ihrer Karriere an wurde die Tibhar-Spielerin von der ESN-Stiftung compass (Förderung von Spielern bis 15 Jahre) und nunmehr ACE begleitet und unterstützt. Spätestens seit ihrem Gewinn der U21-EM mit nur 15 Jahren hat sie gezeigt, dass sie die erfolgreichste Nachwuchsspielerin Europas ist. Nur eine Woche vor der EM hatte sie auf die neue Generation von Tibhar-Belägen umgestellt und war direkt „schockverliebt“, wie sie berichtete.

Die erste Spinsight-Vertragsspielerin konnte alle Trainingsfunktionen schon früh nutzen. Im Januar 2020 war sie mit 14 Jahren noch bei rund 100 rps bei ihrem Vorhand-Topspin. Nun erreicht sie schon bis zu 135 rps und liegt damit 10 Umdrehungen über dem Schnitt der Konkurrenz. Dabei kann sie mit der Vorhand auch besonders effektiv variieren und nach wie vor Topspins mit „nur“ 100 rps gezielt einsetzen. Mit der Rückhand war sie bei über 130 rps schon als Schülerin besser als fast alle Damen und hält jetzt sogar den Weltrekord mit über 160 rps in der Spitze!

Die Olympischen Spiele haben gezeigt, dass sich die deutsche Meisterin nicht nur mit einzelnen Schlägen, sondern auch im Match gegen die besten Erwachsenen behaupten kann. Eine große Karriere steht ihr bevor!


Truls Möregardh

Der große Durchbruch von Truls bei den Erwachsenen kam 2021 – Vizeweltmeister! Bis Ende 2019 spielte er noch mit einem Belag, mit dem er zwar gut blocken konnte, aber bei der Spinentwicklung an seine Grenzen stieß. Stiga wurde dann neuer ESN-Kunde und brachte mit der DNA-Serie speziell auf Truls abgestimmte Beläge auf den Markt. Dabei wurde eng mit Truls zusammengearbeitet und jedes Detail (Noppengummi, Schwamm, Verklebung) auf sein variables Spiel optimiert. 

Truls liebt Innovationen und scheut sich nicht vor Veränderungen. So stellt er auch mal kurzfristig auf neue Beläge und Hölzer um (er wechselte noch während der WM 2021 zweimal das Holz) und traut sich, neue Schlagtechniken nicht nur im Training, sondern auch in den wichtigsten Matches einzusetzen. Fünf Jahre jünger als Hugo gehört er zur nächsten Spielergeneration, die voll auf moderne Variation im Spiel setzt. Zusammen mit seinem Bruder und Trainer Malte, waren sie so genau die richtigen für ACE und ein Tool wie Spinsight war genau das, was sie noch brauchten. Malte wurde der erste vollausgebildete Spinsight-Trainer und nutzt seither das elite-System für sein Training in Eslöv. Truls trainiert aktuell von allen Top-Spielern am meisten mit Spinsight. Seine Variation hat er seitdem noch weiter perfektioniert. Mit seiner Rückhand kann er mit viel und wenig Spin eröffnen, zu beiden Seiten mit Seitunter- und Seitoberschnitt abstechen und beim aktiven Blockspiel neben dem Kick mit weit über 100 rps auch einen Kurze-Noppen-Schuss mit nur 25 rps imitieren. 

Gegen den Weltranglistenersten Wang Chuqin waren zudem seine acht direkten Aufschlagpunkte eine wichtige Basis für den Sieg. In diesem Video sieht man, wie er eben diesen Aufschlag trainiert. Es gelingt ihm, mit der gleichen Bewegung einen Unterschied von mehr als 30 rps zu erzeugen, was es dem Gegner unheimlich schwer macht, mit guter Qualität zu retournieren.

Seit seiner Geburt 2002 war kein Europäer mehr im Finale der Olympischen Spiele. Und mit dem Team Schweden holte er sich sogar noch eine zweite Silbermedaille – ein wahrer Champion.


Team Frankreich

Seit 2023 ist Spinsight stolzer Partner des französischen Verbands, wodurch die französischen Topspieler direkten Zugriff auf das Training mit dem Spinsight elite System und in allen Landesstützpunkten auch auf die Spinsight App bekommen haben. Die Teammitglieder der erfolgreichen Olympia-Mannschaft konnten schon vorher Spinsight-Technologie bei ACE-Trainingsmaßnahmen nutzen, z.B. andro-Topspieler Simon Gauzy, der wie Hugo Calderano zu den allerersten Nutzern gehörte. Als wir im Januar 2023 beim Lehrgang der französischen Jugend-Nationalmannschaft mit Spinsight das Training unterstützten, waren wir vom modernen Trainingskonzept der FFTT beeindruckt. Alle Altersklassen haben zusammen trainiert und die Spieler konnten teilweise auch ihre Heimtrainer mitbringen. Außerdem waren neben Topspielern wie Tibhar-Star Alexis Lebrun, der sein Wissen teilte, Experten für viele Bereiche wie Fitness, Mentaltraining und eben auch Spinsight eingeladen. 

Die Kooperation von FFTT mit Spinsight ist ein weiteres Beispiel dafür, dass der französische Verband sehr fortschrittlich agiert und die Medaillen im Team bei der WM und den Olympischen Spielen kein Zufall, sondern die folgerichtige Konsequenz sind. Schweden und Frankreich holen auf und machen Deutschland den Titel der „Chinesen Europas“ streitig (Videos zur Kooperation zwischen Spinsight und dem französischen Verband und wie die Profis Spinsight für ihr Aufschlagtraining nutzen)


Ausblick

Das ESN-Förderkonzept hat sich bewiesen und auch die nächsten Generationen stehen schon in den Startlöchern und trainieren von Anfang an mit Spinsight: die Compass-Spieler rund um den U15-Weltmeister Flavien Coton und die vierfache U15-EM-Goldmedaillengewinnerin Josephina Neumann.

Und die Technologie ist nicht nur den Spitzenspielern vorbehalten: Mit der Spinsight App kann jeder mit einem kompatiblen Smartphone schon heute die Spin- und Speed-Messung selbst ausprobieren und für sein Training nutzen. Mehr Infos gibt's auf https://spinsight.com/de/home-de/.

(Hermann Mühlbach/ESN Technology Group/JS)

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