17.12.2024 - Alles ist angerichtet für den ersten Titel des Jahres: Am 4. Januar 2025 fällt in der ratiopharm arena Ulm/Neu-Ulm im Liebherr Pokal-Final Four die Entscheidung im Deutschen Tischtennis-Pokal. Doch wer hat den besten Kader, wessen Pokalhistorie spricht für ihn und wie konnte man in der bisherigen Saison überzeugen? Der 1. FC Saarbrücken, die TTF Liebherr Ochsenhausen, der SV Werder Bremen und der TTC OE Bad Homburg im Check!
Der Kader
Kontinuität lautet die Zauberformel beim SV Werder Bremen: Bereits seit 2019 spielen Mattias Falck, Kirill Gerassimenko und Marcelo Aguirre für die Hanseaten und gehören seitdem zu den Leistungsträgern im Team. Seit Sommer trägt zudem Andrei Putuntica das Trikot der Bremer – ist aber längst kein Unbekannter in der Freistadt. Der 25-Jährige zählt bereits seit einigen Jahren zur Werder-Trainingsgruppe. Sowohl in der Breite als auch der Spitze ist Halbfinalgegner 1. FC Saarbrücken TT topbesetzt. Patrick Franziska und Darko Jorgic bilden bereits seit mehreren Jahren den Kern des Teams und können bekanntlich gegen jeden Gegner punkten. Rund um dieses Gespann kann Trainer Wang Zhi auf zahlreiche Varianten setzen: Yuto Muramatsu, Eduard Ionescu, Cedric Meissner, Abdullah Talha Yigenler und Mathias Hübgen geben den Saarländern zahlreiche Variationsmöglichkeiten.
Mit einem hochkarätigen Kader haben sich die TTF Liebherr Ochsenhausen zurück in den Kreis der Titelanwärter in Pokal und TTBL gearbeitet. Hugo Calderano und Simon Gauzy wurden im Sommer um Rückkehrer Shunsuke Togami verstärkt, dahinter verfügt Trainer Bogdan Pugna mit Leonardo Iizuka und Tiago Abiodun über zwei hoffnungsvolle Talente. Ebenfalls auf einen breiten Kader kann der TTC OE Bad Homburg zurückgreifen, schickt mit Kristian Karlsson allerdings einen unangefochtenen Führungsspieler ins Rennen. Der schwedische Olympia-Silbermedaillen-Gewinner wechselte im Sommer zum Aufsteiger und zeigt sich seitdem als die erhoffte Verstärkung. Den Ausfall von Can Akkuzu, der sich im Aufbautraining befindet, kompensieren bislang Yuma Tsuboi, Benno Oehme und Csaba Andras mit teils beeindruckenden Leistungen.
Die Pokalhistorie
Schon dreimal ging es für die Bremer bis in das Pokalfinale: 2007/08 unterlagen Seiya Kishikawa, Trinko Keen und Lars Hielscher mit 1:3 gegen Borussia Düsseldorf; in der Folgesaison gab es das gleiche Ergebnis gegen den SV Plüderhausen. Die bislang jüngste Finalteilnahme verbuchte Werder vor fast sechs Jahren, erneut gab es ein 1:3, dieses Mal gegen die TTF Liebherr Ochsenhausen. Zuletzt verpassten die Hanseaten fünfmal in Folge das Halbfinale. Zu den Stammgästen im Liebherr Pokal-Final Four zählt dagegen der 1. FC Saarbrücken TT: Der FCS hat in den vergangenen fünf Jahren viermal am Liebherr Pokal-Final Four teilgenommen und zweimal im Finale gestanden. Im vergangenen Januar gab es ein 0:3 gegen Dauerrivale Borussia Düsseldorf. Bislang holte Saarbrücken zweimal den Pokalsieg (2012, 2022).
Ochsenhausen bringt es auf bereits vier Pokalsiege und ist damit das zweiterfolgreichste Team der Pokalhistorie, hinter Rekordsieger Düsseldorf (28), gleichauf mit dem SSV Reutlingen und dem TTC Zugbrücke Grenzau. Der jüngste Triumph liegt inzwischen knapp sechs Jahre zurück: 2019 bezwangen die TTF im Finale den SV Werder Bremen, bereits damals waren Calderano und Gauzy dabei. Eine Premiere wird es für Bad Homburg: Die Hessen stehen zum ersten Mal im Halbfinale und treten somit erstmals im Liebherr Pokal-Final Four an. In den vorangegangenen fünf Spielzeiten war es für den TTC einmal bis in das Achtelfinale gegangen, zweimal bis in das Viertelfinale.
Die Lage in der TTBL
Nach Punkten liegt Werder im Soll in der TTBL, die Entwicklung in den vergangenen Wochen dürfte den Verantwortlichen allerdings weniger schmecken. Von den vergangenen sechs Partien gewannen die Bremer nur eine (Stand: 17. Dezember), zuletzt gab es gar drei 2:3-Niederlagen in Folge. Mit 10:10 Punkten liegt das Team als Tabellensechster zwar immer noch aussichtsreich im Rennen um die Play-off-Teilnahme, verspielte allerdings eine bessere Ausgangsposition. Überraschend schlecht stellt sich die Situation bei den Saarbrückern dar: Fünf Niederlagen kassierte der FCS an den ersten neun Spieltagen, darunter ein 2:3 gegen Bremen, und damit bereits zwei mehr Pleiten als in der gesamten Hauptrunde der vergangenen Saison. Jüngst gab es ein 1:3 sowohl gegen Bad Königshofen als auch gegen Ochsenhausen. Mit 8:10 Punkten müssen Franziska und Co. so langsam sogar aufpassen, nicht die Play-off-Ränge aus den Augen zu verlieren.
Nach dem enttäuschenden sechsten Platz in der vergangenen Saison und dem Verpassen der Play-offs liegt Ochsenhausen in der aktuellen Spielzeit im Plan. Nach zehn Spieltagen stehen die TTF auf dem dritten Tabellenrang (Stand: 17. Dezember), mit 14:6 Punkten liegen sie aktuell vier Punkte vor dem fünften Rang. Insbesondere bei den Siegen gegen Borussia Düsseldorf (3:1) und beim 1. FC Saarbrücken TT (3:1) stellte Ochsenhausen Titelreife unter Beweis. Auch das Duell mit Bad Homburg hat es bereits gegeben, und das erst vor wenigen Tagen: Mitte Dezember erkämpften sich die Schwaben ein 3:2 gegen den TTC. Auch die Hessen dürfen durchaus zufrieden sein mit ihrem Comeback in der TTBL, auch wenn der Blick der Schlusslichter auf die Tabelle derzeit eher ernüchternd ausfällt.
Der Weg ins Liebherr Pokal-Final Four
Eine der wohl größten Hürden im bisherigen Wettbewerb hat Werder im Viertelfinale aus dem Weg geräumt: Mit 3:2 überraschten die Bremer beim TTC RhönSprudel Fulda-Maberzell um Dimitrij Ovtcharov, nachdem das TTBL-Match wenige Tage zuvor mit 0:3 geendet war. Einzelsiege von Mattias Falck und Kirill Gerassimenko sowie das Doppel Gerassimenko/Andrei Putuntica stellten die Rückkehr ins Liebherr Pokal-Final Four sicher. Im Achtelfinale hatte es zuvor ein 3:1 beim 1. FSV Mainz 05 gegeben. Bei Saarbrücken dagegen fehlte nicht viel, und der Champions-League-Sieger hätte überraschend bereits im Achtelfinale die Segel streichen müssen. Gegen Borussia Dortmund mühte sich der FCS im September im fünften Satz des Doppels zu einem 3:2-Erfolg. Deutlich souveräner ging es anschließend im Viertelfinale zu, bei Zweitligist 1. FC Köln folgte das erwartete 3:0.
Viermal schafften es die TTF in den vergangenen fünf Spielzeiten ins Liebherr Pokal-Final Four, und auch dieses Mal steht der Lokalmatador im Halbfinale. Im Achtelfinale erkämpfte sich Ochsenhausen ein 3:2 gegen Bergneustadt; im Viertelfinale folgte ein glattes 3:0 mit 9:2 Sätzen im Baden-Württemberg-Derby gegen den ASC Grünwettersbach. Zweimal Schwerstarbeit hatte Bad Homburg zu leisten: Im Achtelfinale mühten sich die Hessen zu einem 3:2 bei Zweitligist TTC Lampertheim, im Viertelfinale folgte das gleiche Ergebnis beim TSV Bad Königshofen. Gegen die favorisierten Unterfranken war Kristian Karlsson der Matchwinner für Bad Homburg.
Das Liebherr Pokal-Final Four am 4. Januar 2025 in der Übersicht
Halbfinals, ab 11 Uhr
Halbfinale 1: TTF Liebherr Ochsenhausen – TTC OE Bad Homburg
Halbfinale 2: SV Werder Bremen – 1. FC Saarbrücken TT
Finale, im Anschluss
Sieger Halbfinale 1 – Sieger Halbfinale 2
Sitzplatzgenaue Ticket-Bestellungen für das Liebherr Pokal-Final Four sind im TTBL-Ticketshop, telefonisch unter 0761 888499 99 und an allen bekannten Vorverkaufsstellen möglich.
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