22.05.2023 - Am Wochenende haben in Hamburg die deutschen Meisterschaften für Gehörlose stattgefunden. Bei den Senioren, Damen und Herren wurde zunächst in der Gruppenphase, anschließend im K.-o.-System gespielt. Die Einzel-Titel sicherten sich Daniel Jevremovic (Senioren, GTSV Frankfurt) Nazia Jokel (Damen, GSV Düsseldorf) und Mark Mechau (Herren, Berliner GSV). Auch die junge Generation um Arda Yenen nahm am Event teil, der Nachwuchsspieler holte Einzel-Bronze sowie Gold im Doppel.
Los ging das Turnier am Freitag mit der Senioren-Konkurrenz, in der das Gefälle leistungstechnisch groß und die Anmeldezahl gering war. Mit Nazia Jokel und Nazar Nazymok nahmen auch die Damen-Siegerin sowie ein Schüler außer Konkurrenz teil. „Es gab leider nur eine Anmeldung für die Jugend. Wir wollten ihm eine Chance geben, den DGSV kennenzulernen“, sagt Sophia Reis, Jugendwartin der DGSV-Sparte Tischtennis. Im Doppel (Jeder gegen jeden) ging der erste Platz an Jevremovic und Sebastian Lorenz (GSV Aachen). Die Entscheidungen fielen deutlich aus.
Am Samstag waren dann die Herren an der Reihe. Youngster Arda Yenen, dem durch eine Crowdfunding-Aktion jüngst sein Junioren-WM-Traum erfüllt worden war, unterlag in einem spannenden Halbfinale dem späteren Goldmedaillengewinner Mark Mechau. „Das Generationenduell war eines der besten Spiele am Wochenende“, sagte Reis. Im zweiten Vorschlussrundenduell standen sich Florian Klaus, der bei seiner ersten Gehörlosen-DM für eine Überraschung sorgte, und der erfahrene Jan Erik Baron (Hamburger GSV) gegenüber.
Mechau holt die Titelverteidigung - zwei Medaillen für Arda Yenen
Im Finale konnte Mechau (mehrfacher deutscher Meister) seinen Titel verteidigen, der Berliner gewann im siebten Satz mit 11:8. „Die Aufschläge waren schwierig zu lesen. Es hat leider nicht gereicht“, kommentierte der unterlegene Vize-Champion Baron. Im Doppel triumphierten mit Yenen (16) und Emil Leske (21) die zwei jüngsten Spieler. Leske hatte im vergangenen Jahr mit dem Hamburger GSV noch die Mannschaftsmeisterschaft in Frankenthal gewonnen. „Es war ein ausgeglichenes Feld, weil oft ein Stärkerer mit einem Schwächeren zusammenspielte“, sagte Reis.
Im Damen-Einzel war das Rennen von Beginn an völlig offen. Nach der Hinrunde schien Annchristin Hasenpflug mit einer 3:0-Bilanz Richtung Siegertreppchen zu stürmen, verpasste letztlich aber knapp den Titel. Nach der Rückrunde stand Nazia Jokel (5:1) als Siegerin fest. Auch das Doppel-Finale hatte es in sich. Reis und Hasenpflug gaben gegen Jokel und Doris Lünzmann (Hamburger GSV) beinahe eine 2:0-Führung aus der Hand, lagen im fünften Durchgang schon mit 4:9 hinten und drehten im wichtigsten Moment noch mal auf (11:9). Im Mixed-Wettbewerb setzten sich die Favoriten Hasenpflug/Yenen in vier Sätzen gegen Lünzmann/Mechau durch.
Positives Turnierfazit - weitere Events folgen
Insgesamt blickten die Veranstalter positiv auf den Turnierablauf. Reis‘ Fazit: „Zwei neue Spieler konnten bei ihrer Premiere gut abschneiden. Die Besonderheit lag drain, dass wir ohne unsere Hörhilfen spielen müssen, denn in der Regel spielen alle Aktiven bei den Hörenden in der „normalen“ Meisterschaft mit und tragen dabei ihre Hörhilfen. Durch das Ablegen hört man den Ball nicht mehr und die Kommunikation läuft über die Gebärdensprache ab.“ Auch deshalb waren die Teilnehmenden auf Schiedsrichter angewiesen, die in diesem Jahr wieder dabei waren.
Vom 11. bis zum 13. August findet in Düsseldorf noch ein Trainingslehrgang für Jugendliche statt und am 23. September die deutschen Mannschaftsmeisterschaften. Interesse? Dann einfach eine Mail schreiben an Annchristin Hasenpflug und Sophia Reis (jugendwart@dgs-tischtennis.de).
Mehr Infos zu den DM und zu anstehenden Events gibt es auch auf der Webseite der TT-Sparte im DGSV oder im Flyer.
Alle DM-Ergebnisse können Sie hier nachlesen!
(FKT)
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