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Wie geht’s weiter? Verbände wollen Saisonfortsetzung

DTTB-Präsidentin Claudia Herweg hofft auf die Fortführung der Saison in allen Verbänden (©Probst)

19.01.2022 - In den meisten Verbänden ruht aktuell der Spielbetrieb. Darüber, wie es weitergehen soll, berieten die Landesverbände und der DTTB am Montag in einer anderthalbstündigen Online-Konferenz. Auch wenn die Situation von Verband zu Verband unterschiedlich ist, herrschte Einigkeit darüber, dass man die Fortsetzung der Saison ermöglichen will, wenn es die Rahmenbedingungen zulassen. Auf diese Weise soll zumindest eine komplette Halbserie abgeschlossen werden.

Die Corona-Pandemie hat auch den Tischtennissport im Winter fest im Griff. So ist in den meisten der 18 Landesverbände die Saison aktuell unterbrochen, in manchen bereits seit November (siehe Übersicht, Stand 10.1.22). In einigen Verbänden soll nur die Vorrunde in die Wertung kommen, in anderen gibt es die ausdrückliche Willensäußerung, zu versuchen, auch die Rückrunde durchzuführen. Was alle Landesverbände sowie der DTTB, die sich am Montag zu einer Online-Konferenz trafen, gemeinsam haben: Sie wollen zwischen Ende Januar und Mitte Februar weitere Entscheidungen über die Art der Fortsetzung des Spielbetriebs der laufenden Saison treffen. „Unser Erfahrungsaustausch hat gezeigt, dass alle versuchen wollen, den Spielbetrieb nicht abzubrechen, sondern - soweit möglich - fortzusetzen und zumindest die Austragung der kompletten Halbserie zu schaffen“, sagte DTTB-Präsidentin Claudia Herweg. „Das ist trotz der uneinheitlichen Pandemie-Lage in unseren Mitgliedsverbänden das gemeinsame, bundeseinheitliche Ziel. Wir alle wollen so viel spielen wie möglich.“

Unterschiedliche Voraussetzungen bei Ferien und Inzidenzen

Die Landesverbände haben mit unterschiedlichen Voraussetzungen zu kämpfen. In Bayern etwa waren die Schulferien erst Mitte September beendet, so dass der Mannschaftsspielbetrieb der Saison 2021/22 entsprechend spät aufgenommen werden konnte und wegen hoher Inzidenzen früh unterbrochen werden musste. Andere Landesverbände konnten früher beginnen und länger spielen. Im RTTVR, TTVB und STTB, wo aktuell weitergespielt wird, konnte bislang der Großteil aller Partien ausgetragen werden. „Wegen solcher Unterschiede in den einzelnen Regionen muss es individuelle Lösungen geben, um unser gemeinsames Ziel zu erreichen“, so Herweg.

Auch in den DTTB-Ligen, den Bundesspielklassen, gab es bereits und wird es Einzelfallentscheidungen geben. Weil in der Gruppe „Mitte“ der Damen-Oberliga bereits im Dezember feststand, dass es keine realistische Chance mehr geben würde, Vor- und Rückrunde bestreiten zu können, legte sich das DTTB-Präsidium in diesem Fall bereits auf die Einfachrunde fest. In den übrigen Ligen zwischen Oberliga und Bundesligen wird die Doppelrunde angestrebt. Bis spätestens Anfang Februar will das DTTB-Präsidium, abhängig von der aktuellen Lage und den übergeordneten politischen Beschlüssen, über weitere Schritte beraten. Fest steht bereits für die DTTB-Ebene: Nachzuholende Spiele der Vorrunde im Januar haben Vorrang vor der Austragung von Rückrundenspielen. Abhängig von den jeweiligen lokalen bzw. regionalen Vorgaben wird unter 2G- bzw. 2G+-Bedingungen gespielt. Mannschaftskämpfe unter 2G+-Bedingungen werden als zumutbar erachtet und können nur in begründeten Ausnahmefällen als Absetzungsgrundlage herangezogen werden.

Ersatzlösungen fürs Spielen außerhalb der Saison

Auch den Ernstfall haben DTTB und Landesverbände besprochen: Sollten die Runden vorzeitig beendet werden müssen, soll es bundeseinheitliche Ersatzlösungen geben, um den Aktiven das Spielen außerhalb der regulären Saison zu ermöglichen. Denkbar sind Pokalspiele oder die ohnehin bereits in mehreren Landesverbänden ausgetragenen „TT-Races”. Die myTischtennis GmbH arbeitet im Übrigen aktuell an den konkreten Planungen für den Sommer-Team-Cup, der nach der Premiere im vergangenen Jahr auch 2022 erneut ausgetragen werden soll. Beim STC durften Mannschaften unabhängig von Vereinszugehörigkeit, Geschlecht und Alter gebildet werden, also Spielerinnen und Spieler in einem Team antreten, auch wenn sie sonst nicht dieselben Vereinsfarben tragen oder im selben Landesverband gemeldet sind.

Eine Änderung gegenüber der Vorsaison ergibt sich für die 2. Bundesligen der Damen und Herren: Wie die 1. Ligen sollen sie als Profi-Ligen gewertet werden und können daher den Spielbetrieb fortsetzen, falls die Verordnungen der Länder den professionellen Spielbetrieb erlauben. „Die Mehrzahl der Aktiven in beiden zweiten Ligen bestreiten zumindest einen Teil ihres Lebensunterhalts durch Tischtennis“, erklärte Heike Ahlert, die für den Leistungssport zuständige DTTB-Vizepräsidentin. Der entsprechende Präsidiumsbeschluss wird zeitnah veröffentlicht.

Zum Einzelspielbetrieb wies der DTTB bei der Konferenz darauf hin, dass die Deutschen Meisterschaften der Damen und Herren möglichst am 25. und 26. Juni in Berlin im Rahmen von „Die Finals 2022“ zusammen mit 17 anderen Sportarten ausgetragen werden sollen. Noch sind jedoch die genauen Rahmenbedingungen nicht festgelegt. 

(DTTB/JS)

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