23.10.2020 - Die Coronalage in Deutschland verschärft sich. Und so müssen auch die Entscheidungsträger auf Verbandsebene abwägen, ob die Fortführung der TT-Saison verantwortbar ist. Der DTTB hatte sich dazu am Montag mit den Landesverbänden besprochen, die sich einig waren, dass flexible Lösungen generellen Absagen vorzuziehen seien. Der WTTV, BaTTV, BeTTV und HaTTV haben sich inzwischen für eine Unterbrechung der Saison in ihrem Gebiet entschieden.
In Nordrhein-Westfalen, Baden, Berlin und Hamburg wird unterhalb der Bundesspielklassen (Bundesspielklassen = 1. Liga bis einschließlich Oberliga) vorerst kein Tischtennis mehr gespielt. Wegen der steigenden Infektionszahlen sehen sich die vier Verbände dazu gezwungen, die Saison zu unterbrechen. In Baden wird die Pause vorerst zwei Wochen, vom 26. Oktober bis 8. November, dauern. Dies gilt sowohl für den Mannschafts- als auch den Individualspielbetrieb. Berlin setzt seine Saison ab sofort bis voraussichtlich zum 29. November aus. Sollten sich die Fallzahlen positiv entwickeln, sollen Hinserienspiele noch möglichst im Dezember und spätestens bis zum 20. Juni 2021 nachgeholt werden. In Hamburg wird die Saison ab dem 26. Oktober unterbrochen. “Die Spiele der Rückrunde werden komplett abgesetzt“, heißt es auf der HaTTV-Webseite. „Die jetzt ausfallenden Spielwochen werden neu angesetzt, sobald es mit der Pandemieentwicklung vereinbar ist. Uns steht dazu die Zeit bis Ende Mai 2021 zur Verfügung.“
Im WTTV wird der Spielbetrieb bis zum 31. Dezember unterbrochen. Alle bisher nicht ausgetragenen Mannschaftskämpfe der Vorrunde werden gestrichen. Die Saison 2020/2021 soll im WTTV im Januar fortgesetzt werden und hierfür nur die Begegnungen der bereits geplanten Rückrunde herangezogen werden, sofern sie in der Vorrunde nicht stattgefunden haben. Dadurch reduziert sich die Hauptrunde auf eine einfache Runde. Sofern mit einem halbjährlichen Auf- und Abstieg geplant wurde, darf die Zusammenstellung der Gruppen für die Rückrunde auf der Grundlage des Tabellenstandes vom 28. Oktober erfolgen.
TTBW streicht voerst die Doppel
In den anderen Verbänden geht es prinzipiell weiter, wenn auch nicht überall so wie bisher. So entschied sich der TTBW, der die Saison eigentlich mit Doppeln spielen wollte, dazu, dass es in allen Mannschaftswettkämpfen vorerst doch ohne Doppel weitergehen soll. Ein Grund dafür ist, dass in einigen baden-württembergischen Kommunen das Doppelspielen laut TTBW-Webseite verboten wurde. „Das Präsidium von TTBW will mit dieser Entscheidung möglichst viele Vereine und Spieler in die Lage versetzen, Tischtennis-Mannschaftsspiele durchzuführen.“
Auch in anderen Verbänden als Berlin, Baden und Hamburg gibt es punktuelle Saisonunterbrechungen, diese erstrecken sich aber nicht auf das ganze Verbandsgebiet. Einige Verbände bekräftigen auf ihren Webseiten auch explizit, dass man die Saison, wenn möglich, weiterführen will, so wie man es am Montag mit dem DTTB besprochen hat. Zu diesen Verbänden gehören etwa Schleswig-Holstein, Saarland und Bayern. „Der BTTV muss bei seiner Entscheidung über eine Fortsetzung des Spielbetriebs sowohl die Sorgen der Menschen und den Schutz der TT-Spielerinnen und -spieler als auch das staatlicherseits mögliche und von vielen Aktiven gewünschte organisierte Sportangebot berücksichtigen. Unter Abwägung aller Umstände hat das Präsidium beschlossen, zum jetzigen Zeitpunkt bis zunächst einschließlich 1. November den Spielbetrieb im BTTV fortzusetzen“, wird zum Beispiel auf der bayerischen Webseite das Dilemma des Verbands beschrieben. „Wir haben Kreise, in denen eine Inzidenz von 100 deutlich überschritten wird, wir haben aber auch Kreise, in denen das Infektionsgeschehen noch überschaubar ist“, heißt es in Niedersachsen. „Dem wollen wir Rechnung tragen und haben daher bislang von einer landesweiten Unterbrechung des Spielbetriebes abgesehen.“
Viele Verbände machen es den Vereinen dafür aber leichter, Spiele zu verlegen, was vielerorts nun kurzfristig und unkompliziert möglich ist. So folgen einige dem Beispiel des DTTB und lassen zu, dass Spiele verlegt werden können, wenn sich die Austragungsstätte bereits oder absehbar in einem Risikogebiet befindet oder einer der beiden Mannschaften aus einem solchen stammt.
(JS/DK)
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