Nina Mittelham schlug im Finale Kristin Lang (©Gohlke)
01.03.2020 - Ricardo Walther hat es geschafft: Er hat sich am Sonntagnachmittag in Chemnitz vor ausverkaufter Kulisse in der Richard-Hartmann-Halle zum ersten Mal zum deutschen Meister im Herren-Einzel gekürt. Im Finale behauptete sich der Düsseldorfer nach sechs Sätzen gegen Benedikt Duda. Nina Mittelham wiederum gelang bei den Damen die Titelverteidigung. Sie schlug Kristin Lang nach 0:3-Satzrückstand mit 4:3
Dass in diesem Jahr ein Spieler bei den Herren ganz oben auf dem Treppchen stehen würde, dem das zuvor noch nicht gelungen war, war schon vor dem Finale klar: Mit Steffen Mengel war der Gewinner des Jahres 2013 im Halbfinale an Ricardo Walther gescheitert. Der sollte später im Finale auch die Oberhand über Benedikt Duda behalten, der im Halbfinale seinen WG-Kollegen und Doppelpartner Dang Qiu aus dem Turnier geworfen hatte.
Erst im dritten Satz bekam Duda Zugriff das Spiel und konnte sich eine 6:2-Führung erspielen. Die reichte dem Bergneustädter allerdings nicht, um auf 1:2 zu verkürzen, stattdessen verlor er den Durchgang mit 7:11. Danach nahm Duda selbst das Zepter in die Hand, kam noch auf 2:3 nach Sätzen heran, stand im sechsten Durchgang allerdings wieder auf verlorenem Posten. Walther erklärte nach seinem Triumph: "Das fühlt sich gut an. Die deutschen Meisterschaften sind ein großes Turnier für uns, daher ist es ein großer Titel für mich." Insgesamt sei das Finale kein hochklassiges Spiel gewesen, es sei eher von kurzen Ballwechseln geprägt gewesen.
"Den dritten Satz konnte ich noch umbiegen, im vierten und fünften Durchgang war ich eher chancenlos. Im sechsten war ich wieder oben auf, sodass ich das Spiel nach Hause schaukeln konnte", so der 28-jährige Walther resümierend. Sichtlich geschlaucht war nach der Partie Benedikt Duda. Er gestand: "Ricardo hat vor allem in den ersten Sätzen besser gespielt, da jeden Ball getroffen. Ich selbst war etwas müde heute." Strapaziös wird es für Duda und Walther auch in den nächsten Tagen. Schon am Montag geht es für die beiden und eine Reihe weiterer deutscher Spieler zu den Qatar Open nach Doha.
Mittelham feiert Finalerfolg über Lang
Bei den Damen standen sich mit Nina Mittelham und Kristin Lang im Finale die topgesetzten Spielerinnen dieses Turniers gegenüber. Im letzten Jahr hatte Mittelham mit einem Finalerfolg über Petrissa Solja die Titelpremiere feiern können. In diesem Jahr konnte sie den Titel verteidigen, indem sie gegen Lang im Finale einen 0:3-Satzrückstand drehte.
Das Finale war ein Spiel auf Messers Schneide. Lang konnte sich mit drei souveränen Satzerfolgen ein komfortables Polster erspielen, gab nach einer 3:0-Punkteführung im vierten Durchgang aber mehr und mehr das Zepter aus der Hand. Mittelham unterliefen nun weniger Fehler, während Lang zunehmend unsicherer wurde – bis zum Entscheidungssatz. Hier war dann die Kolbermoorerin plötzlich wieder oben auf, führte mit 5:0 und 6:1 und sah schon fast wie die sichere Siegerin aus. Doch Mittelham kämpfte sich zurück und nutzte ihren ersten Matchball zur Titelverteidigung.
"Ich bin ein bisschen müde, aber froh, dass ich das Ding gedreht habe", gab die alte und neue deutsche Meisterin nach der Partie zu Protokoll. "Nach dem Rückstand war es wichtig, dass ich mich nicht habe verrückt machen lassen, sondern versucht habe, mein Spiel weiter zu spielen." Die unterlegene Kristin Lang hingegen meinte: "Ich hatte nicht das Gefühl, dass das Spiel bei 3:0 vorbei ist. Ich wusste, dass ich weiter dran bleiben muss, kann mir am Ende also keinen großen Vorwurf machen."
Die Spiele im Einzel am Sonntag in der Übersicht:
Herren-Einzel
Halbfinale
Steffen Mengel - Ricardo Walther 0:4 (-8,-9,-9,-4)
Dang Qiu - Benedikt Duda 2:4 (-2,-7,8,9,-10,-5)
Finale
Ricardo Walther - Benedikt Duda 4:2 (4,3,7,-8,-7,8)
Damen-Einzel
Halbfinale
Nina Mittelham - Sabine Winter 4:2 (-3,10,-6,9,7,9)
Chantal Mantz - Kristin Lang 1:4 (-5,11,-12,-8,-10)
Finale
Nina Mittelham - Kristin Lang 4:3 (-6,-5,-9,8,8,10,9)
Zu allen Spielansetzungen und Ergebnissen des Finaltags
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(DK)
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