Florian Hartig (r.) mit seinem Teamkollegen und Endspielgegner Dirk Hartmann (©Peter Sperr)
10.09.2019 - Bei den am 6. und 7. September im pfälzischen Waldfischbach ausgetragenen Deutschen Tischtennismeisterschaften für Menschen mit geistiger Behinderung gewann Florian Hartig sowohl im Herren-Einzel als auch im Team mit dem Hessen Dirk Hartmann den Meistertitel. Hartig spielt im Behindertenbereich beim TV Dietenhofen und im Regelsport bei der Sparta Noris Nürnberg II in der Verbandsliga.
In der Herrenkonkurrenz waren 16 Spieler am Start. Der bekannteste deutsche Tischtennisspieler mit geistiger Behinderung, Hartmut Freund, hatte seine Teilnahme aus gesundheitlichen Gründen kurzfristig absagen müssen. Stattdessen spielte sich Titelverteidiger Florian Hartig erneut in den Fokus und gab im Einzel bis zum Endspiel keinen Satz ab. Der erste Prüfstein war im Halbfinale der spätere Vierte, Jürgen Wittwar aus Obernzenn in Bayern. Aber auch dieses Spiel konnte Hartig mit 3:0 für sich entscheiden. Spannend wurde es für die zahlreichen Zuschauer, als im Endspiel die beiden Nationalspieler und Teampartner Hartig und Hartmann aufeinander trafen. Mit 11:5 ging der erste Satz an Hartig. Hartmann konnte sich in der Folge deutlich steigern, kam jetzt besser mit den Blockbällen von Hartig zurecht und gewann die nächsten beiden Sätze verdient mit jeweils 11:5. Das bereits hochklassige Niveau steigerte sich im vierten und fünften Satz nochmals und die Zuschauer waren von den Block- und Konteraktionen begeistert. Coach Peter Sperr nahm im vierten Satz beim Stand von 9:8 eine Auszeit, um Hartig nochmals neu einzustellen - mit Erfolg! Der Satz ging mit 11:9 an seinen Schützling. Die Dramatik war fast nicht mehr zu überbieten, als im entscheidenden fünften Satz Hartmann mehrmals mit zwei, drei Bällen in Führung lag. Jedoch gelang es Hartig, mit guten Block- und Rückhandunterschnittbällen immer wieder heranzukommen und einen 7:9-Rückstand noch in einen 11:9-Sieg umzuwandeln. Mi langanhaltendem Beifall dankten die Zuschauer den Spielern für die ausgezeichneten Leistungen.
In Teamwettbewerb gewannen Hartmann/Hartig alle Spiele mit jeweils 3:0 und gaben dabei keinen einzigen Satz ab. Auch das Endspiel gegen den Lokalmatadoren Kilian (Rheinland-Pfalz) und seinen Partner Rosenberg (Baden-Württemberg) ging klar mit 3:0 an Hartmann/Hartig.
Für die EM vom 16. bis 21. September im schwedischen Helsingborg wurde der deutsche Meister nominiert. Im Team mit Dirk Hartmann und Maximilian Kröber (Berlin) stehen die Aussichten auf eine hohe Platzierung gut.
(Peter Sperr/JS)
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