Die neuen Pokalsieger heißen TTF Liebherr Ochsenhausen (©Roscher)
05.01.2019 - Die TTF Liebherr Ochsenhausen haben es endlich geschafft: Das favorisierte Team schlug den SV Werder Bremen im Endspiel des Liebherr Pokal-Finales 2018/19 am Samstagnachmittag mit 3:1 und kürte sich vor über 4.000 Zuschauern in der ratiopharm arena Ulm/Neu-Ulm zum Pokalsieger. Der ASV Grünwettersbach und der TTC Zugbrücke Grenzau mussten sich im Halbfinale des Final-Four-Turniers geschlagen geben.
Der deutsche Tischtennispokal hat erstmals seit sechs Jahren einen neuen Besitzer – und der heißt nach jahrelanger Dominanz des Rekordsiegers Borussia Düsseldorf TTF Liebherr Ochsenhausen. Die Oberschwaben setzten sich im Endspiel des Liebherr Poka-Finales 2018/19 am Samstagnachmittag mit 3:1 gegen den SV Werder Bremen durch und holten damit den ersten Titel seit 2004 in den Süden Deutschlands. Noch mit dem heutigen Trainer Dmitrij Mazunov als Spieler gewannen die Tischtennisfreunde damals das Double aus Meisterschaft und Pokal. „Titel ist Titel, egal in welcher Funktion. Es fühlt sich immer gigantisch an“, so der Russe nach dem heutigen Erfolg vor 4020 Zuschauern in der ratiopharm arena Ulm/Neu-Ulm. „Der Verein und das ganze Umfeld arbeiten sehr hart und ich bin sehr glücklich, dass sich diese Arbeit nun auszahlt.“
Auf dem Weg zum Titel sah sich Mazunovs Mannschaft im Halbfinale zunächst dem TTC Zugbrücke Grenzau gegenüber, löste diese Aufgabe jedoch mit Bravour. Simon Gauzy, am vergangenen Donnerstag erstmals Vater geworden, brachte Ochsenhausen gegen Mihai Bobocica in Führung, Hugo Calderano erhöhte wenig später im Duell mit Kirill Gerassimenko auf 2:0. Im dritten Einzel kam dann der Südkoreaner Jang Woojin zu seiner Premiere im TTF-Trikot. „Wir haben im Training gesehen, dass Jang in guter Verfassung ist und uns deshalb entschieden, ihn im Halbfinale auf jeden Fall einzusetzen“, erklärte Mazunov. Der Weltranglistenelfte dankte es seinem Trainer mit einem glatten Dreisatzerfolg gegen Anders Lind und machte den Finaleinzug der Lokalmatadore damit perfekt.
Im Parallelspiel ermittelten Bremen und der ASV Grünwettersbach Ochsenhausens Gegner – und lieferten sich ein enges Duell. Nach Bastian Steger, der zu Beginn der Partie Dang Qiu in fünf Sätzen niederrang, benötigte anschließend auch Gustavo Tsuboi die volle Distanz, bis Bremen mit 2:0 in Führung lag. Dem gleichen Schicksal wie seine Teamkollegen wollte sich Bojan Tokic offensichtlich nicht ergeben und verkürzte – frenetisch angefeuert von den mitgereisten ASV-Fans – auf 1:2, ehe der heute bärenstarke Steger gegen Walther für die Entscheidung sorgte.
Calderano macht den Unterschied
Noch besser als Bremens Spitzenspieler war an diesem Tag nur Ochsenhausens Calderano. Der Brasilianer mit portugiesischem Pass machte spätestens im Endspiel deutlich, warum er die Nummer sechs der Welt ist. Erst schlug er nach dem Verlust des ersten Satzes Hunor Szöcs, dann bestand er im Spitzeneinzel auch gegen Steger. Letzterer zog trotz der Finalniederlage seiner Mannschaft ein positives Fazit: „Ich denke, wir haben unterm Strich ein gutes Final Four gespielt. Schon das Halbfinale ist gut für uns gelaufen, anschließend konnten wir auch das Finale lange offen gestalten“, so der 37-Jährige. „Wenn wir mit 2:1 in Führung hätten gehen können, wäre vielleicht etwas möglich gewesen.“
Doch genau das verhinderte im Duell mit dem Brasilianer Tsuboi der frischgebackene Vater Gauzy. Nach vier engen Sätzen ging Tsuboi im Entscheidungsdurchgang mit 4:1 in Führung, als Gauzy nach einem glücklichen Punktgewinn zum 2:4 plötzlich jeden Ball traf – und nach weiteren neun Punkten in Folge die letztlich vorentscheidende 2:1-Führung für die TTF herstellte. Der Rest war die Klasse eines Hugo Calderano. „Es ist fantastisch, nach all den Jahren, in denen das Team langsam aufgebaut wurde, nun den Pokal gewonnen zu haben“, so der 22-Jährige. „Die Jungs haben sich durchgebissen und gefightet“, lobte TTF-Präsident Kristijan Pejinovic seine Schützlinge. „Es hat großen Spaß gemacht hier und war super spannend. Wir brauchen vermutlich noch ein paar Stunden, um das alles zu begreifen. Aber jetzt werden wir erstmal viel und lange feiern.“
Stehle: „Weltklasse-Tischtennis geboten“
Grund zur Freude hatte auf der anschließenden Pressekonferenz auch Nico Stehle, Geschäftsführer der ausrichtenden Tischtennis Bundesliga (TTBL): „Wir werben mit Weltklasse-Tischtennis und einer tollen Atmosphäre, und genau das wurde den Zuschauern heute auch geboten. Ich möchte mich bei allen Partnern und Sponsoren bedanken, die uns dabei helfen, Jahr für Jahr den bestmöglichen Rahmen dafür zu bieten. Mit Ochsenhausen haben wir heute einen verdienten Pokalsieger gesehen, der eine Top-Mannschaftsleistung abgeliefert hat.“
Die Ergebnisse im Überblick:
Halbfinale
SV Werder Bremen – ASV Grünwettersbach 3:1
Bastian Steger – Dang Qiu 3:2 (8:11, 11:8, 4:11, 11:6, 12:10)
Gustavo Tsuboi – Ricardo Walther 3:2 (12:10, 15:13, 4:11, 5:11, 11:8)
Hunor Szöcs – Bojan Tokic 2:3 (7:11, 6:11, 12:10, 11:6, 9:11)
Bastian Steger – Ricardo Walther 3:0 (11:6, 11:9, 11:5)
TTC Zugbrücke Grenzau – TTF Liebherr Ochsenhausen 0:3
Mihai Bobocica – Simon Gauzy 1:3 (11:6, 11:13, 9:11, 10:12)
Kirill Gerassimenko – Hugo Calderano 1:3 (6:11, 6:11, 12:10, 9:11)
Anders Lind – Jang Woojin 0:3 (9:11, 5:11, 10:12)
Finale
TTF Liebherr Ochsenhausen – SV Werder Bremen 3:1
Hugo Calderano – Hunor Szöcs 3:1 (9:11, 11:5, 11:6, 11:6)
Jang Woojin – Bastian Steger 2:3 (11:7, 3:11, 5:11, 11:6, 9:11)
Simon Gauzy – Gustavo Tsuboi 3:2 (10:12, 11:9, 9:11, 11:9, 11:4)
Hugo Calderano – Bastian Steger 3:0 (13:11, 11:8, 11:3)
(TTBL)
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