Blog

Alex' Blog: Nach Kreuzbandanriss zurück an den Tisch

Verletzungen am Knie können langwierig sein. (©Unsplash)

31.03.2025 - Verletzungen treffen nicht nur Sportlerinnen und Sportler. Doch je größer Verletzungen ausfallen, umso länger dauert die anschließende Sportpause und Regeneration - und umso schwieriger kann es sein, wieder in den Wettkampf zurückzufinden. Diese Erfahrung hat myTischtennis.de-Redakteurin Alex Thätner nach einem angerissenen Kreuzband gemacht. Wie sie ihre Rückkehr an den Tisch erlebt hat und welche Herausforderungen sie dabei wahrgenommen hat, beschreibt sie in ihrem Blog.

Es war nur eine kleine Unachtsamkeit und schon war die aktuelle Saison für mich so gut wie beendet, ehe sie so richtig angefangen hat. Ende September beim Wasserskifahren ist in einer Kurve mein Knie in eine andere Richtung gegangen als der Ski am Fuß darunter. Irgendwie habe ich es aus dem Wasser geschafft. An dem Tag noch optimistisch („Da schlafe ich eine Nacht drüber und dann ist das wieder okay“) sah es am nächsten Morgen schon anders aus. Diagnose: angerissenes Kreuzband.

Bis zu diesem Zeitpunkt habe ich zwei Ligaspiele absolviert. Dass da in dieser Spielzeit nicht mehr allzu viele hinzukommen, war mir schnell klar. Knie ruhigstellen, anschließend Physiotherapie, irgendwann langsam wieder ins Training einsteigen. Mit dem Glück, dass in meiner Mannschaft ausreichend Spielerinnen zur Verfügung standen, wollte ich außerdem nicht gleich wieder in den Wettkampf einsteigen, sobald ich wieder an den Tisch durfte, sondern langsam mit dem Training beginnen.

Ungeduldig in der Pause - Motiviert im Training

Mit Beginn des neuen Jahres hatte ich endlich die Freigabe, wieder Tischtennis spielen zu dürfen. Ich muss zugeben, zuvor hatte ich bereits den einen oder anderen Ballwechsel bei Gelegenheit aus dem Stand heraus gespielt. So ganz ohne ging es eben irgendwie nicht. Entsprechend motiviert ging es Anfang des Jahres zurück ins Training. Mein Ziel: Im März die letzten drei Meisterschaftsspiele mitspielen. Das Training lief gut, das Knie hielt, ich war nahezu schmerzfrei.

Vor rund einer Woche war es dann soweit. Das erste Spiel nach meiner Verletzungspause stand an. Und auf einmal war alles irgendwie anders. Bereits morgens beim Aufstehen merkte ich mein Knie. Beim Einspielen wurden die Schmerzen wieder größer und nach dem Doppel habe ich sogar überlegt, meine Einzel aufzugeben. Aber ich wusste auch, dass dies vermutlich eher Kopfsache war. Seit drei Monaten hatte ich das Okay von meinem Orthopäden, im Training gab es zuvor auch keine Probleme - was also sollte auf einmal wieder kaputt sein?

Also Zähne zusammenbeißen. Der Weg aus der Angst führt durch die Angst. Sollte ich jetzt aufgeben, hätte ich dasselbe Problem beim nächsten Meisterschaftsspiel vermutlich wieder. Es dauert noch einen Satz lang und dann schien der Knoten geplatzt. Auf einmal spürte ich von meinem Knie nichts mehr. Im Gegenteil. Ich war voll im Tunnel, hatte wieder richtig Spaß am Wettkampf und das Gefühl, ich wäre nie weggewesen. Obwohl ich nur ein Einzel von zwei gewinnen konnte, fand ich: Es war nach Anlaufschwierigkeiten ein gelungenes Comeback.

Saisonende zur Unzeit

Gleichzeitig merke ich, dass es mir schwer fällt, wieder einen Platz im Team zu beanspruchen. Die Mädels, die für mich eingesprungen sind, haben eine wirklich tolle Saison gespielt. Ihnen diesen Platz in den letzten Spielen streitig zu machen, fällt mir schwer. Da ist es gut, dass die Saison bald zu Ende ist und zur neuen Spielzeit ohnehin einige Veränderungen anstehen. 

Dass ich erst in den letzten Meisterschaftsspielen wieder einsteigen konnte, hatte außerdem den Vorteil, dass es für uns um nichts mehr ging und ich somit keinerlei Druck hatte. Trotzdem kommt das Saisonende für mich persönlich gerade zur Unzeit. Ich komme doch erst gerade aus einer langen Pause und habe wieder Spaß am Wettkampf, laufe langsam wieder heiß und jetzt soll schon wieder Schluss sein?  Für mich war es eine verkorkste Saison und ich freue mich, wenn es im Sommer wieder losgeht - dann hoffentlich ohne Verletzung.

Mussten Sie schon einmal eine längere Verletzungspause einlegen? Wie haben Sie Ihr Comeback erlebt? Erzählen Sie gerne von Ihren Erfahrungen in der Kommentarzeile.

(AT)

Kommentar schreiben

Um weiterhin qualitativ hochwertige Diskussionen unter unseren Artikeln zu gewährleisten, haben wir uns dazu entschlossen, die Kommentarfunktion mit dem myTischtennis.de-Login zu verknüpfen. Wenn Sie etwas kommentieren möchten, loggen Sie sich einfach in Ihren Account ein. Die Verwendung eines Pseudonyms ist weiterhin möglich, der Account muss jedoch einer realen Person zugeordnet sein.

* Pflichtfeld

Copyright © 2025 myTischtennis GmbH. Alle Rechte vorbehalten.