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Blog: Gerangel um TTR-Punktegrenzen immer fair?

myTT-Redakteur Fabian Kleintges-Topoll schreibt über ein altbekanntes Phänomen zum Jahreswechsel. (©myTT)

25.11.2024 - Die vierte, letzte und zugleich mitentscheidendste Q-TTR-Berechnung des Jahres 2024 steht vor der Tür. Den im Dezember kalkulierten neuen Werten kommt eine besondere Bedeutung zu, sie sind bekanntlich für die Rückrunden-Mannschaftsaufstellungen relevant. Viele Amateure liefern sich im Vorrundenendspurt noch ein Kopf-an-Kopf-Rennen. Späte Punktejagd oder bewusstes ‚Herunterspielen‘? myTT-Redakteur Fabian Kleintges-Topoll äußert im Blog seine Gedanken.

Gefühlt hat die Saison gerade erst angefangen und schon nähern wir uns in großen Schritten wieder der Winterpause. Nach anfänglichen Schwierigkeiten bin ich inzwischen auch sportlich in meinem neuen Verein angekommen und kann, Stand jetzt, zwei Spieltage vor Ende der Vorrunde, von einer persönlich zufriedenstellenden ersten Jahreshälfte sprechen. Doch sowohl in Düsseldorf als auch bei meinem Heimatverein, wo ich noch regelmäßig zum Training vorbeischaue, beginnt dieser Tage eine Diskussion, wie sie derzeit wohl vielerorts in ganz Deutschland geführt wird: Wie sehen die Mannschaftsaufstellungen zur Rückrunde aus?

Turniere spielen für bessere Position?

Die Abteilungsleiter und Vorsitzenden dürfen sich auf viele, viele Gespräche freuen. Nicht jeder Aktive fühlt sich verstanden. Die einen melden komplett nach den neuen Q-TTR-Werten, die anderen nutzen den möglichen Spielraum von mannschaftsintern 35 und mannschaftsübergreifend 50 TTR-Punkten aus. Die Race-Saison in meinem Verband (im WTTV die andro Cups) ist abgeschlossen. Einige offene Turniere finden allerdings noch vor der nächsten und letztlich entscheidenden Q-TTR-Wert-Berechnung am 11. Dezember statt. Somit besteht die Möglichkeit, neben der Meisterschaft im Vorrundenendspurt noch ein paar Pünktchen zu sammeln.

In meiner 16-jährigen Tischtennis-Laufbahn bin ich genügend motivierten TTR-Jägern begegnet, die genau diese letzten Turniere noch nutzen, um sich mit Blick auf die Rückrunden-Aufstellung in eine bessere Position zu bringen. Und das ist auch ihr gutes Recht. Sogar mein früherer Doppelpartner, eigentlich überhaupt kein Turnierspieler, zog das auch in Erwägung. Ihm ist es aber, wie mir auch, letztlich gleichgültig, ob man in 2025 nun im oberen oder unteren Paarkreuz spielt. Man muss es nehmen, wie es kommt. Im Frühjahr werden die Karten ohnehin wieder neu gemischt.

TTR-Betrug nur schwer nachzuweisen

So entspannt ist allerdings längst nicht jeder drauf. Aktive, die sich „herunterspielen“, gibt es leider auch zu Genüge. Bis zum Stichtag absichtlich zu verlieren, um dort gemeldet zu werden, wo man es am liebsten hätte? Für mich ein absolutes No Go, wir sind hier nicht auf einem Wunschkonzert. Für viele ist das ein Tabu-Thema, doch TTR-Betrug gehört bestraft, Verdachtsfälle gab es in der Vergangenheit zu Genüge – die Verbände müssen einschreiten. Auch ich habe die Erfahrungen auf Race-Turnieren schon gemacht. Überraschende Siege gegen weitaus bessere und klare Niederlagen gegen wesentlich schwächere Gegner – Zufall oder Kalkül?

TTR-Betrug mit Blick auf extrem schwankende Kurven ist gerade bei Vielspielern sicherlich extrem schwer nachzuweisen. Mit Fairness hat das jedenfalls nichts zu tun. Ich als ehrgeiziger Sportsmann frage mich, ob diese Leute überhaupt noch glücklich an den Tisch gehen können, wenn sie sich selbst etwas vormachen.

Wie sind Ihre Erfahrungen zum beschriebenen Thema? Berichten Sie darüber gerne in der Kommentarzeile.

(FKT)

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