Dimitrij Ovtcharov war nach seinem Bronzemedaillen-Gewinn 2021 in Tokio völlig fassungslos. (©ITTF)

Dimitrij Ovtcharov war nach seinem Bronzemedaillen-Gewinn 2021 in Tokio völlig fassungslos. (©ITTF)

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22.07.2024 - Am kommenden Wochenende ist es so weit: Das sportliche Highlight des Jahres beginnt. Mehr als zwei Wochen lang versammeln sich Sportlerinnen und Sportler verschiedenster Sportarten und aus zahlreichen Ländern unter den Olympischen Ringen in Paris. Für die einen gilt das Motto "Dabei sein ist alles", andere wollen sich den lang gehegten Medaillentraum erfüllen. myTischtennis.de-Redakteurin Alex Thätner freut sich auf den sportlichen Sommer und blickt auf die kommenden zweieinhalb Wochen.

Eigentlich können sich meine Mannschaftskolleginnen jedes Jahr aufs Neue darauf einstellen, dass ich mich über die viel zu lange Sommerpause im Tischtennis ärgere. Von Ende März bis Anfang September kein Meisterschaftsspiel. Zugegebenermaßen kommt es genau so häufig vor, dass für mich die neue Saison dann doch viel zu früh anfängt - eigentlich hab ich noch gar keine Lust.

So ist es auch in diesem Jahr. Aber diesmal hat der Sommer auch einfach genug Alternativen zu bieten. Zunächst war da die Fußball-Europameisterschaft. Doch in gewisser Weise war die EM bloß ein erstes Warm-up für das eigentliche Highlight des Jahres: Olympia 2024. Zwei Wochen lang die verschiedensten Sportarten verfolgen, mitfiebern und die großen Emotionen mitbekommen. Sportlerherz, was willst du mehr? Ich freue mich darauf.

Ganz besonders verfolge ich natürlich die Tischtennis-Wettkämpfe, zum ersten Mal nicht nur privat, sondern auch beruflich. Diese laufen nahezu während der gesamten Dauer der Olympischen Spiele, die Finals sind jedoch über die zwei Wochen verteilt - jede Menge Spiele also, die ich mir gerne anschaue. Froh bin ich dabei, dass Paris in unserer Zeitzone liegt. Sowohl 2021 in Tokio als auch 2016 in Rio de Janeiro war so manche Nacht kurz.

Mit gemischten Gefühlen schaue ich auf das bevorstehende Ende der internationalen Karriere von Timo Boll. Es wird sicher ein ganz spezieller Moment, wenn der letzte Ballwechsel gespielt ist - und besonders ihm würde ich es von Herzen gönnen, wenn dies im Finale gegen China der Fall sein wird. Genau für solche Momente liebe ich Sport - einerseits. Andererseits wird er dem Sport sicherlich fehlen, wie unter anderem einige myTischtennis.de-User zeigen, die ihm im Vorfeld persönliche Wünsche mitgegeben haben.

Emotionen wie nirgendwo anders, Motivation fürs eigene Training?

Doch der Fokus sollte trotz allem nicht nur auf Boll liegen. Bisher hat vor allem Dimitrij Ovtcharov, Mr. Olympia, gerade bei diesen Turnieren immer zuverlässig zu überzeugen gewusst. Was war das bei den letzten Olympischen Spielen für ein Fight, den er sich im Halbfinale mit Ma Long geliefert hat? Vielleicht gibt es solche großartigen Leistungen auch in diesem Jahr zu bestaunen. Oder die Sensation, als China die Goldmedaille im Mixed Japan überlassen musste. Ich hätte nichts dagegen.

Doch so ganz will sich die Euphorie noch nicht einstellen. Zum einen ist da die schwere Verletzung von Ying Han. Allein das Drama um ihr 'Doch-nicht-Comeback', das alle Olympia-Hoffnungen wie Seifenblasen zerplatzen ließ, lässt mich mitfühlen. Und ohne den verbliebenen drei Starterinnen zu nahetreten zu wollen, sind die Erfolgsaussichten damit eben deutlich geringer, zumal auch Xiaona Shan zuletzt gesundheitlich angeschlagen war. Zum anderen ist auch bei den Herren die Spitze deutlich breiter geworden – und die deutschen Ergebnisse waren zuletzt nicht immer nur positiv. Ein Ausscheiden im Viertelfinale würde mich durchaus nicht überraschen.

Aber wer weiß. Vielleicht ist das doch zu viel Schwarzmalerei und am Ende schaffen es alle Athleten und Athletinnen, das Maximum herauszuholen und Erfolge zu feiern - unabhängig davon, ob das nun Medaillen sind oder nicht. Eines wird Olympia auf jeden Fall garantieren können: Emotionen. Vielleicht entfachen die Olympischen Spiele ja auch in mir wieder das Feuer, selbst zum Schläger greifen zu wollen. Denn auch, wenn es für eine Olympia-Qualifikation nicht mehr reichen wird: Die nächste Saison ist nah. Ein bisschen Training schadet nicht.

Verfolgen Sie die Olympischen Spiele? Wenn ja, wie groß ist die Vorfreude bereits? Verraten Sie es uns in der Kommentarzeile.

(AT)