Blog

CL-Blog: Viel Zuspruch, Final-Four-Format fortführen

Patrick Franziska hat die Stimmung vor den eigenen Zuschauern genossen. (©Gohlke)

02.04.2024 - Hochklassiges Tischtennis, gleichwertige europäische Spitzenmannschaften und eine gut gefüllte Saarlandhalle mit toller Atmosphäre auf den Rängen. Das erste Final-Four-Turnier der Champions-League-Geschichte war auf vielen Ebenen ein voller Erfolg, findet Fabian Kleintges-Topoll. Der myTischtennis.de-Redakteur war an beiden Tagen vor Ort und zieht seine persönliche Bilanz. Der 1. FC Saarbrücken bemüht sich für das kommende Jahr um eine erneute Austragung des Events.

Etwas Oldschool-Stimmung kam schon auf, als ich das größte Veranstaltungsgebäude des Saarlands am Vormittag des Ostermontags zum ersten Mal betreten habe. Die kultige, 1967 fertiggestellte Saarlandhalle bietet zwar nicht die besten Tischtennisbedingungen. Viele Arbeitsstunden waren so nötig, um diese zu schaffen und den dunklen Saal profitauglich zu machen. Die Spielstätte liegt direkt gegenüber vom Ludwigsparkstadion und blickt auf lange Tradition zurück. Auf der „Wall of Fame“ im Backstagebereich waren Veranstaltungsplakate vieler Star-Künstler aus fast sechs Jahrzehnten zu sehen. Das Siegerfoto des alten, neuen Champions-League-Siegers aus Saarbrücken wird sicherlich auch irgendwo seinen Platz finden. 

Das dramatische Finale zwischen den Dauerrivalen aus Saarbrücken und Düsseldorf sorgte selbst bei den Pressevertretern für ausreichend Nervenkitzel. Dass ausgerechnet das Gastgeberteam den Titel verteidigt hat, war bei der starken Konkurrenz nicht unbedingt zu erwarten und irgendwie doch der perfekte Abschluss eines gelungenen Events. Patrick Franziska, Darko Jorgic und Co. hatten am gesamten Wochenende viele Hände zu schütteln, dem Druck vor den heimischen Fans hielten sie am Ende erstaunlich gut stand. Es kam zum Happy End. Für die Stimmung in der Halle war es definitiv nicht von Nachteil, dass der FCS den Sprung ins Endspiel geschafft hat. Jorgic scherzte, dass er und seine Mitspieler im Falle eines Halbfinal-Ausscheidens gegen Neu-Ulm sonst nur zum Autogrammeschreiben hätten erscheinen müssen. 

Zuschauerzahlen übertroffen, nicht alle Nationalspieler überzeugen

Doch auch die Fanclubs aus Düsseldorf, Neu-Ulm und Wiener Neustadt waren zahlreich vertreten. Gegen den Heimvorteil des 1. FCS kamen sie nicht an. Die Besucherzahlen zeigen aber: Die Erstaustragung des Champions-League-Final-Fours hat von den Zuschauern viel Zuspruch erhalten. 2.300 Tischtennisbegeisterte waren am Halbfinaltag vor Ort, 2.450 Leute feuerten die Stars am Ostermontag an. Das Ziel von FCS-Organisationsleiter Nicolas Barrois, der während des Turniers unter Dauerstrom stand, lag bei 2.000 verkauften Karten pro Tag - wurde also übertroffen. 

Auch die Spieler lobten das kompakte Format. Für Timo Boll kamen in der Saarlandhalle Erinnerungen hoch. Der 43-Jährige sprach von einem Match gegen Jean-Michel Saive, nach dem der Belgier auf den Tisch gesprungen war. Dieser Job gehörte nach dem verwandelten Matchball diesmal Jorgic. Neben Patrick Franziska sammelte der Rekordeuropameister möglicherweise wieder Pluspunkte mit Blick auf die bevorstehende Olympianominierung. Ganz anders Dimitrij Ovtcharov. Der 35-Jährige enttäuschte auf ganzer Linie, gewann im Halbfinale keinen einzigen Satz und wirkte völlig von der Rolle. Der TTC Neu-Ulm wird nach seinem Scheitern im kommenden Jahr bekanntlich nicht mehr um die Champions-League-Krone kämpfen. 

Verantwortliche hochzufrieden, nächste Austragung das Ziel

Gut möglich, dass es dann erneut in der Saarlandhalle zum Showdown kommen wird. Eine Fortführung des neuen Formats wäre für mich nur die logische Konsequenz. Barrois verkündete auf der Pressekonferenz, dass nach dem nun abgeschlossenen, harten Organisationsprozess in diesem Jahr schon Gespräche mit der ETTU bezüglich der Zukunft laufen. Der 1. FCS kann sich eine erneute Austragung vorstellen und sollte meiner Meinung nach auch wieder den erneuten Zuschlag erhalten. Die Bewerbung war positiv!

Ein anderer Termin als über die Osterfeiertage und ohne kurz zuvor angesetzte WTT-Turniere würde der Veranstaltung in mehrfacher Hinsicht noch besser zu Gesicht stehen, was das Niveau und die Zuschauerzahlen betrifft. Der finanzielle Aspekt war für die Saarbrücker im Übrigen nicht der entscheidende. „Wichtiger war, wie wir uns präsentiert haben - und zwar nicht nur sportlich als Verein, sondern organisatorisch als Verein“, stellte Barrois klar. Gute Werbung für den Tischtennissport in Deutschland war durch das erste Final Four allemal geboten.

Wie hat Ihnen das erste Final Four in der Champions League gefallen? Berichten Sie darüber gerne in der Kommentarzeile.

(FKT)

Kommentar schreiben

Um weiterhin qualitativ hochwertige Diskussionen unter unseren Artikeln zu gewährleisten, haben wir uns dazu entschlossen, die Kommentarfunktion mit dem myTischtennis.de-Login zu verknüpfen. Wenn Sie etwas kommentieren möchten, loggen Sie sich einfach in Ihren Account ein. Die Verwendung eines Pseudonyms ist weiterhin möglich, der Account muss jedoch einer realen Person zugeordnet sein.

* Pflichtfeld

Copyright © 2024 myTischtennis GmbH. Alle Rechte vorbehalten.