16.01.2023 - Am vergangenen Wochenende haben die "Series Finals" wieder auf Fuerteventura stattgefunden. Mit Lukas Brinkop kommt der diesjährige Bundessieger der Turnierserien erneut aus Niedersachsen. Nach der gelungenen Premiere 2022 blicken die Veranstalter auch diesmal wieder positiv auf das Event zurück. myTischtennis.de-Redakteur Fabian Kleintges-Topoll ist von der Veranstaltung überzeugt. In seinem Blog blickt der 27-Jährige zurück und wünscht sich, dass künftig noch mehr Landesverbände ihre Qualifikanten auf die spanische Kanareninsel schicken.
Bastian Neubert hatte vor exakt einem Jahr die Erstauflage der Series Finals auf Fuerteventura gewonnen. 2023 wanderte der Pokal erneut nach Niedersachsen. Lukas Brinkop war seiner Favoritenrolle im 16er-Teilnehmerfeld gerecht geworden. Der Landesligaspieler glänzte mit einer 7:0-Bilanz. Doch nicht nur der Sieger schwärmte im Nachgang vom Ambiente im Playitas Resort auf der Urlaubsinsel. Auch die Starter aus Bayern, Baden-Württemberg und Hessen haben ihren Aufenthalt in vollen Zügen genossen. Kein Wunder. Während in weiten Teilen Deutschlands verregnetes Januar-Wetter vorherrschte, zeigt das Thermometer unter den Palmen auf Fuerteventura auch im Winter sonnige 20 Grad an.
Kombination aus Wettkampf und Urlaubsfeeling - Umweltschutz berücksichtigen?
Gute Vorzeichen, um auch abseits des Finals die Freizeitangebote auf der Hotelanlage auszutesten. Eben diese Kombination aus sportlichem Anreiz und Entspannung am Strand oder Pool macht das Series-Finals-Wochenende für Amateurspieler so einzigartig und attraktiv. Ein Race-Turnier, an dem neben Spielern aus dem Organisationsteam auch die mitgereisten Begleitpersonen der Teilnehmer mitspielen durften, rundete das Programm am Sonntagnachmittag ab. Einziger Wermutstropfen: Weil das Playitas Resort aufgrund eines Buchungsfehlers nicht für alle Teilnehmer verfügbar war, musste die Reisegruppe ins LaPared-Hotel umgebucht werden. Kurzerhand wurde ein täglicher Shuttle-Service für die Fahrt zum Playitas Resort auf die Beine gestellt, der garantierte, dass die Teilnehmer das volle Angebot inklusive Sport und Verpflegung nutzen konnten, als wären sie vor Ort untergebracht gewesen. Andererseits könnte man darüber streiten, ob eine Verlegung des Deutschlandfinals auf die Kanaren über 2024 hinaus weiter Sinn macht. In heutigen Zeiten, in denen Umweltschutz eine größere Rolle denn je spielt, ist das sicher eine berechtigte Frage.
Auch wenn somit nicht alles glatt gelaufen ist, haben viele Akteure bereits ihre Bereitschaft signalisiert, auch im kommenden Jahr wieder alles dafür zu tun, sich für die Series Finals zu qualifizieren. Der Ehrgeiz ist groß, das Event hat sich in nur zwei Jahren unter den Vielspielern schnell einen Namen gemacht. Dass mit dem Bayerischen TTV, dem Hessischen TTV und dem TTV Niedersachsen sowie Tischtennis Baden-Württemberg nur vier Landesverbände ihren Race-Spielern eine Qualifikation für die Veranstaltung ermöglichen, finde ich dagegen schade.
WTTV-Akteure machen sich für eine Teilnahme stark
Mit dieser Meinung stehe ich nicht alleine da. Aus eigener Erfahrung weiß ich, dass die Race-Community stetig wächst und dadurch schnell Freundschaften entstehen können. Auch in Rheinland-Rheinhessen, Nordrhein-Westfalen, der Pfalz, Thüringen und Bremen werden das ganze Kalenderjahr über Races angeboten. Unter unserem Abschlussartikel zum Turnier wurde in den sozialen Medien kräftig darüber diskutiert. Ein User bemängelte, dass sich beispielsweise der WTTV als großer Landesverband ein solches Highlight entgehen lassen würde. Diesen Unmut kann ich aus Sicht der Spieler natürlich nachvollziehen.
Ein wenig Hoffnung aber besteht. Denn beim jüngsten andro Cup-Finale Ende 2022 hatten die Interessenten das Thema bereits bei den Verantwortlichen angesprochen. Durch den beträchtlichen finanziellen Aufwand habe sich der Verband jedoch bisher vom Bundesfinale distanziert. „Es gab verschiedene Meinungsansätze. Das Thema muss im Rahmen der nächsten Präsidiumssitzung besprochen werden. Aufgrund der damals vehementen Ablehnung kann man aber Stand jetzt fast davon ausgehen, dass sich nicht so viel tun wird“, gibt Klaus Verburg, Vizepräsident Verbandskommunikation beim WTTV, auf myTT-Nachfrage zu Protokoll.
Geschäftsführer Michael Keil ergänzt: „Der Wunsch kommt immer wieder auf. Die Quintessenz ist, dass wir nicht bereit sind, für eine geringe Anzahl an möglichen Kandidaten so viel zu investieren. Das finanzielle Risiko ist einfach zu hoch.“ Martin Häusler, der Ressortleiter Turniere und Turnierserien, habe sich der Sache angenommen. Im TTBW-Gebiet wird das Landes- und Bundesfinale neben einem Eigenanteil sogar vom Verband bezuschusst, was möglicherweise als Vorbild dienen könnte. "Wir stehen als Verband voll dahinter", erklärt TTBW-Geschäftsführer Thomas Walter. Es bleibt also abzuwarten, ob in zwölf Monaten dann auch erstmals Akteure aus NRW und anderen Verbandsgebieten nach Fuerteventura fliegen dürfen.
(FKT)
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