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Voller WTT-Kalender: Profis an der Belastungsgrenze

Tief durchatmen: Topspieler wie Darko Jorgic waren in den vergangen Wochen im Dauereinsatz (© WTT)

07.12.2024 - Am Ende des Olympia-Jahres sind viele Profis am Ende ihrer Kräfte. Auch nach dem Jahreshöhepunkt in Paris reihte sich ein Turnier an das andere, im Herbst fanden alleine drei WTT Champions und ein WTT Grand Smash statt - und bei Turnieren dieser Kategorien besteht für die qualifizierten Spielerinnen und Spieler Teilnahmepflicht. Im kommenden Jahr ist der WTT-Kalender noch voller. Wie gehen die Profis mit der hohen Belastung um?

Die Redaktion des Magazins tischtennis hat sich beim WTT Champions in Frankfurt umgehört und u.a. mit Quadri Aruna gesprochen, der sich mit WTT seit Monaten streitet wegen Strafen, die für sein Fehlen beim WTT Champions in Incheon gegen ihn verhängt wurden.

Wann er zuletzt länger am Stück frei hatte? Darko Jorgic überlegt. „Vor der Olympia-Vorbereitung“, sagt er dann – und schiebt hinterher. „Für vier Tage.“ Danach taten sich im Kalender des 26-Jährigen kaum noch Lücken auf. Auf die Olympischen Spiele folgten die Europameisterschaften, Pokal- und Ligaspiele sowie diverse WTT-Turniere, darunter alleine vier aus den höchsten WTT-Turnierkategorien, „Grand Smash“ bzw. „Champions“. Tough sei das Programm, sagt Jorgic, und das schlägt sich auch auf seine Leistung nieder. „Ich habe im Moment viele Ups and Downs“, erzählt der Saarbrücker. „Man ist viel unterwegs, oft müde.“

Den Profis geht die Puste aus

So wie Jorgic geht es im Moment vielen Profis. Am Ende des Olympia-Jahres geht allen so langsam die Luft aus, die verletzungsbedingten Absagen mehrten sich zuletzt. Auf Topniveau zu performen, falle vielen aktuell schwer, sagt DTTB-Sportdirektor Richard Prause. „So viel zu spielen und immer die beste Leistung zu zeigen, das ist fast unmöglich“, meint Hugo Calderano. Der Wettkampf-Kalender wird voller und voller, und ein Ende des Trends ist kaum abzusehen – ganz im Gegenteil. Anfang November, während des WTT Champions in Frankfurt, veröffentlichte World Table Tennis seinen Kalender für 2025. Unter anderem sind vier Grand Smashes und sechs Champions geplant, bei diesen Turnieren sind die Spieler, die sich über ihre Weltranglistenplatzierung qualifiziert haben, verpflichtet, zu starten. Tun sie das nicht, drohen zum Teil empfindliche Strafen. Das ist vielen ein Dorn im Auge. „Zwang ist nie gut“, sagt etwas Bundestrainer Jörg Roßkopf. „Man sollte die Möglichkeit haben, ein Turnier abzusagen.“ Derzeit ist das nur möglich, wenn man mit einem ärztlichen Attest eine Verletzung oder Erkrankung belegen kann.

Welche Lösungen gibt es?

Wie blicken die weltbesten Athleten auf den vollen Turnierkalender? Bleibt überhaupt ausreichend Zeit zum trainieren? Wie stehen die Profis zu dem Turniersystem, das ein Nichtantreten unter Strafe stellt? Welche Lösungen gibt es? Die Redaktion des Magazins tischtennis hat sich beim WTT Champions in Frankfurt umgehört – und dabei u.a. auch mit Quadri Aruna gesprochen, der unlängst Einspruch beim ITTF Tribunal eingelegt hat. Der Nigerianer will sich nicht mit den Strafen, die wegen seines Nichtantretens beim WTT Champions in Incheon gegen ihn verhängt wurden, abfinden. Was er kritisiert und wie andere Spieler zur Terminproblematik stehen, das lesen Sie in der Dezember-Ausgabe des Magazins, die Sie hier bestellen können.

(sue)

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