Der neue 1-Punkt-Weltmeister Benedikt Duda (2.v.l.) mit Finalist Victor Wacht (l.) sowie den Drittplatzierten Sven Nähle und Amelie Hielscher (©Gohlke)
25.05.2024 - Die zweite Ausgabe der 1-Punkt-Tischtennis-WM hat einen prominenten Sieger: Mit Benedikt Duda gewann der große Favorit, der von seinen Gegnern jedoch stark gefordert wurde. In der Vorrunde hatte der Nationalspieler noch zwei Niederlagen einstecken müssen, in der Hauptrunde marschierte er jedoch zum Titel und wies auch seinen Finalgegner Victor Wacht von der TSG Ahlten in die Schranken. Den Hauptpreis, eine Reise nach Kreta, gab Duda jedoch spendabel weiter.
Benedikt Duda war zwar als Favorit in die zweite 1-Punkt-Weltmeisterschaft im Deutschen Tischtenniszentrum in Düsseldorf gestartet. Mit einem Turniersieg hatte der Bergneustädter trotzdem nicht gerechnet. Schließlich kann bei einem Ballwechsel pro Spiel alles passieren, was er unter anderem in der Gruppenphase am eigenen Leib erfuhr. Denn hier kassierte er zwei Niederlagen gegen Amateurspieler. In der Hauptrunde spielte der Nationalspieler jedoch seine Souveränität aus und besiegte auch den Zweitplatzierten Victor Wacht von der TSG Ahlten im Finale nach nur wenigen Ballberührungen. „Ab der Hauptrunde lief es bei mir wirklich sehr gut“, sagte der neue Weltmeister. „Es hat großen Spaß gemacht, hier zu spielen. Das war echt ein super Event, ein voller Erfolg!“ Den Hauptpreis, eine von ROBINSON und schauinsland-reisen gesponserte Reise nach Kreta, nahm Duda allerdings nicht an, sondern verloste ihn unter den Tombola-Teilnehmern.
Elfjähriger schlägt Xia Lian Ni
Im Finale des von der myTischtennis GmbH und Borussia Düsseldorf organisierten Turniers hatte zwar der Profi gegen den Amateurspieler gewonnen. Im sonstigen Verlauf des Wettbewerbs wurde das Motto der 1-Punkt-WM, dass hier auch deutlich Schwächere gegen Stärkere gewinnen können, jedoch mehrfach bestätigt. Anders als im Vorjahr waren diesmal mit Benedikt Duda, Xia Lian Ni und Kristin Lang auch drei Profispieler unter den knapp 400 Teilnehmern, die dem Wettbewerb noch eine besondere Würze gaben. Natürlich wollte jeder Amateur seine Chance nutzen, für die große Überraschung zu sorgen. Und ein paar von ihnen gelang dies auch. Wie zum Beispiel dem elfjährigen Felix Gries vom TTC Grün-Weiß Erpel, der im Generationsduell gegen die 60-jährige zweifache Weltmeisterin Ni aus Luxemburg im Achtelfinale gewann. Oder dem Hausmeister von Borussia Düsseldorf, Michael Pautz, der die ehemalige Nationalspielerin und Kolbermoorer Bundesliga-Akteurin Kristin Lang schon in der zweiten Hauptrunde aus dem Wettbewerb warf, obwohl diese gut 1000 TTR-Punkte mehr als er hat. „Das Format ist halt so: Wenn man einmal nicht hundertprozentig konzentriert ist, macht man mal schnell einen Fehler“, nahm Lang die Niederlage sportlich. „Ich habe mir schon von vornherein gedacht, dass ich das Turnier wohl eher nicht gewinnen werde, aber es hat sehr viel Spaß gemacht, mitzuspielen.“
Aber auch neben dem sportlichen Spektakel wurde den Besuchern wieder einiges geboten. Neben zahlreichen Möglichkeiten, selbst den Schläger zu schwingen, kamen auch Borussia-Star Timo Boll und Deutschlands beste Spielerin Ying Han zum Interview in der Halle vorbei, während man sich gegen Paralympics-Sieger Valentin Baus sogar selbst ausprobieren durfte. Wie auch im Second-Chance-Turnier, wo sich die Gruppenvierten bis -achten gegen Kamal Achanta, Kay Stumper, Borger Haug und Benno Oehme noch eine Wildcard für die Hauptrunde erarbeiten konnten. „Es war wieder ein wunderbarer Tischtennistag - dem Feedback nach zu urteilen, das wir bekommen haben, hat es den Teilnehmern sehr gut gefallen“, berichtete myTischtennis-Geschäftsführer Jochen Lang. Für ihn - wie auch für Borussia-Düsseldorf-Manager Andreas Preuß - hat sich auch die Vergrößerung der Vorrundengruppen auf jeweils acht Spieler bewährt, da dies für weniger Anspannung und mehr Spiele pro Teilnehmer sorgte.
"Wäre schade, nicht weiterzumachen"
„Die Intensität des Turniers war noch einmal höher als voriges Jahr, jedes Gruppenspiel fühlte sich an wie ein Halbfinale“, fand Preuß. „Das Turnier war wieder ein tolles Erlebnis für Spieler, die sonst nie so im Mittelpunkt stehen können. Es war großartig, dass VICTAS es möglich gemacht hat, dass mit Benedikt Duda und Xia Lian Ni Weltklasse-Spieler im Teilnehmerfeld waren. Und dass auch noch Timo Boll reingeschaut hat, hat dem Ganzen die Krone aufgesetzt.“ Ob es eine dritte 1-Punkt-WM geben wird, steht noch nicht fest, doch Jochen Lang ist optimistisch. „Wir werden uns kurzfristig zusammensetzen, um über die Zukunft nachzudenken, denn natürlich ist das ein enormer Aufwand“, erklärte der myTischtennis-Geschäftsführer. „Aber wenn man die vielen Menschen und die begeisterten Gesichter sieht, wäre es schade, nicht weiterzumachen.“ Vielleicht ist dann ja auch Benedikt Duda wieder am Start, um seinen Titel zu verteidigen.
(JS)
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