zuschauer (05.10.2015 15:43)
Naja, das mit dem Tshirt hat er (fast) schon öfter gemacht. Ich glauch das ist einfach der gigantische psychische Druck der da abfällt. Das treibt teilweise merkwürdige Blüten, nicht nur bei den Topspielern.
Große Freude bei Dimitrij Ovtcharov: Er holt sich in seiner Karriere zum zweiten Mal den EM-Titel im Einzel (©Stosik)
04.10.2015 - Dimitrij Ovtcharov hat es geschafft: Er hat seinen Europameisterschafts-Titel im Einzel erfolgreich verteidigt. Im Finale der EM 2015 in Jekaterinburg schlug der Deutsche den Portugiesen Marcos Freitas in fünf Sätzen. Eine Premiere feierte bei den Damen Elizabeta Samara: Die Rumänin schlug im Endspiel die Niederländerin Li Jie im Entscheidungssatz und sicherte sich zum ersten Mal Einzel-Gold bei einer Europameisterschaft.
Nach seinem Sieg über Tiago Apolonia (Sieger über Filus im Viertelfinale) am Morgen im Halbfinale bekam es der topgesetzte Dimitrij Ovtcharov in Person von Marcos Freitas im Finale mit dem zweiten Portugiesen an diesem Tag zu tun. Seinen Kumpel und ehemaligen Mannschaftskamerad aus Düsseldorfer Zeiten (gemeinsamer CL-Titel 2008) sollte Ovtcharov nach schwierigem Beginn in der zweiten Hälfte des Spiels über Strecken dominieren. Hochkonzentriert agierte der 27-Jährige und kam immer dann zum Erfolg, wenn er selbst den Angriff suchte. Trotz einer 7:4-Führung bei 1:1 nach Sätzen sollte der bei diesem Turnier an Position zwei gesetzte Mannschafts-Europameister von 2014 aus Portugal schließlich in fünf Sätzen den Kürzeren ziehen. Dimitrij Ovtcharov sagte nach dem 14. Sieg im 14. Einzel bei dieser EM – den Mannschafts-Wettbewerb hinzugerechnet – und der geglückten Titelverteidigung: "Es war ein sehr langes Turnier, ich bin dankbar für die Unterstützung der Fans, wir haben als Mannschaft eine harte Niederlage im Team-Finale erlitten. Im Einzel war es natürlich mein Ziel, den Titel zu verteidigen. Das Finale war Tischtennis auf hohem Niveau. Marcos spielte sehr aggressiv, brachte mich ans Limit. Nachher war ich unter Feuer, habe jeden Ball getroffen. Jetzt bin ich einfach nur stolz." Bundestrainer Jörg Roßkopfs Einschätzung zum erneuten Titelgewinn: "Der beste Spieler des Turniers hat gewonnen, Dimitrij hat hier eine Hausnummer gesetzt, hat zu Recht gewonnen, im Finale am besten gespielt und gerade da ist das natürlich von Bedeutung."
2013 in Schwechat hatte Dimitrij Ovtcharov seinen ersten Europameisterschafts-Titel im Einzel gewonnen, damals im Endspiel seinen Orenburger Teamkollegen Vladimir Samsonov besiegt. Während Dimitrij Ovtcharov in diesem Jahr auf dem Weg ins Finale Tiago Apolonia im Halbfinale glatt in vier Sätzen besiegt hatte, hatte sich Marcos Freitas in der der Vorschlussrunde deutlich mehr strecken müssen: Der Portugiese geriet gegen den Überraschungs-Halbfinalisten Pär Gerell mit 1:3 nach Sätzen in Rückstand, gewann das Spiel aber schließlich noch im Entscheidungssatz.
Samara: "Immer das gewesen, was ich erreichen wollte"
Ein wahres Marathon-Match entschied Elizabeta Samara gegen die Niederländerin Li Jie für sich. Li bereitete Samara zeitweise ernste Probleme durch ihre starke Schnittabwehr. Mit 1:2 und 2:3 nach Sätzen hatte die Rumänin gegen die gebürtige Chinesin zwischenzeitlich zurücklegen, konnte die Partie aber noch einmal drehen und im Entscheidungssatz mit 11:4 gewinnen. Nach dem Triumph kannte die Freude keine Grenzen bei der Weltranglisten-21. Erst fiel die 26-Jährige ihrem Trainer in die Arme, wenig später sprang sie auf den Tisch und ließ sich von den Zuschauern feiern, ein Großteil des Publikums im Expo Center in Jekaterinburg hatte die Rumänin während des Spiels unterstützt. "Es ist ein Traum. Das ist immer das gewesen, was ich erreichen wollte. Viel mehr kann ich jetzt gerade nicht herausbringen", versuchte Samara ihre Freude im Anschluss in Worte zu fassen.
Die Titelgewinnerin war am Morgen nach einem Sieg über Polina Mikhaylova, die gestern die topgesetzte Han Ying aus dem Turnier geworfen hatte, in dieses Finale eingezogen. Li Jie dagegen hatte sich im Halbfinale im Duell zweier gebürtiger Chinesinnen gegen die Portugiesen Fu Yu durchgesetzt.
Hier sehen Sie alle Ballwechsel des Herren-Finals auf zehn Minuten zusammengeschnitten:
Hier eine Zusammenfassung des Damen-Finals:
Die Spiele am Sonntag in der Übersicht:
Herren-Einzel
Finale
Dimitrij Ovtcharov (WRL: 5) - Maros Freitas POR (WRL: 9) 4:1 (12,-9,9,4,6)
Halbfinale
Marcos Freitas POR (WRL: 9) - Pär Gerell SWE (WRL: 38) 4:3 (-6,3,-8,-8,4,-11,8)
Dimitrij Ovtcharov (WRL: 5) - Tiago Apolonia POR (WRL: 21) 4:0 (5,11,9,7)
Damen-Einzel
Finale
Elizabeta Samara ROU (WRL: 21) - Li Jie NED (WRL: 22) 4:3 (6,-9,-3,7,-12,4,4)
Halbfinale
Li Jie NED (WRL: 22) - Fu Yu POR (WRL: 39) 4:1 (9,-6,8,8,6)
Polina Mikhaylova RUS (WRL: 53) - Elizabeta Samara ROU (WRL: 21) 1:4 (-10,6,-12,-6,-4)
Hier geht's zum Bericht über die Doppel-Finals
(DK)
zuschauer (05.10.2015 15:43)
Naja, das mit dem Tshirt hat er (fast) schon öfter gemacht. Ich glauch das ist einfach der gigantische psychische Druck der da abfällt. Das treibt teilweise merkwürdige Blüten, nicht nur bei den Topspielern.
der blaue Klaus (05.10.2015 11:45)
Keine Frage, Dimi hat verdient gewonnen. Wenn er im Lauf ist, setzt er sein schnelles Offensivspiel "brutalst" durch. Hat das Turnier konstant auf hohem Niveau gespielt. Gratulation!
Aber ich gebe Michaela Recht, auf Zhang Jike machen und blank ziehen muss nicht sein! Wir sind ja nicht auf dem Bolzplatz. Und Ronaldo ist er auch nicht.
Wenn das Nachahmer in den heimischen Kreisliga-Hallen findet, ohhh jehhh. Ein wenig Understatement wäre angebracht, witzig war an der Aktion Garnichts.
Da fand ich den Freudentaumel von Samara wesentlich sympathischer.
Gratulation (05.10.2015 03:39)
Mindestens ab dem 4. Satz stand Dimi wirklich unter Feuer. Schoen fuer ihn, dass er sein Sommertief ueberwinden konnte. Es macht Freude, ihn spielen zu sehen.
Und ich empfinde die Art, wie er kurz seinen Sieg zelebrierte, witzig und bedacht.
Herzlichen Glueckwunsch.
Michaela (04.10.2015 21:37)
Glückwunsch an Dimitrij Ovtcharov zum erneuten EM-Titel. Starke Leistung über das gesamte Turnier hinweg, zu Recht wieder Europameister.
Allerdings hätte er sich diese Nackedei-Aktion mit der Trikot-Ablage auf dem Siegertreppchen unmittelbar nach dem Matchball sparen sollen - wirkte gekünstelt und war ebenso überflüssig wie pubertär - eines Champions einfach unangemessen.
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