23.02.2025 - Ying Han hat nach 2022 und 2023 erneut das mit 125.000 Euro dotierte Europe Top 16 in Montreux gewonnen. Die nun dreifache Titelträgerin setzte im Finale gegen Elizabeta Samara durch und besiegte zuvor Sabine Winter, die sich wie Xiaona Shan und Patrick Franziska über Bronze freuen durfte. Die Berlinerin unterlag der Zweitplatzierten Samara, der Saarbrücker verpasste nach dem Sieg gegen Felix den nächsten Triumph gegen den zweiten Lebrun-Bruder. Der Franzose besiegte letztlich Darko Jorgic, der seinen vierten Triumph in Folge verpasste.
Felix Lebrun wies Patrick Franziska im Viertelfinale des Europe Top 16 in Montreux noch in die Schranken. Im hochklassigen Halbfinale gegen dessen Bruder Alexis, der bereits Dang Qiu aus dem Rennen warf und später gegen Dreifach-Champion Darko Jorgic Gold holte, musste sich der Bundesligaspieler mit 1:3 geschlagen geben. Besonders bitter war die verspielte 10:9-Führung bei 1:2 im vierten Satz. "Im Vergleich zu meinen Spielen in den ersten beiden Runden haben mir heute die entscheidenden zwei Prozent gefehlt. Das sind genau die Bälle, bei denen man einen Bruchteil einer Sekunde zögert oder eine falsche Entscheidung trifft. Bei 10:9 hätte ich den langen Rückschlag von Alexis auf die Mitte mit der Rückhand nehmen sollen, habe aber zur Vorhand gegriffen – und den Ball sofort um die Ohren bekommen“, sagte Franziska dem DTTB, war aber insgesamt dennoch zufrieden mit Platz drei. "Alle meine Spiele waren auf einem unglaublich hohen Niveau – damit kann ich wirklich sehr zufrieden sein. Außerdem hatte ich durch meine Setzung, die hier nicht gemäß der Weltrangliste war, eine sehr schwere Auslosung."
Auch für Xiaona Shan endete das Turnier in der Vorschlussrunde. Das letzte Duell beim WTT Champions in Frankfurt ging noch im Entscheidungssatz verloren, diesmal unterlag die Berlinerin mit 1:3 und leistete sich nach dem gewonnenen ersten Durchgang bei 9:8 einen ärgerlichen Fehlaufschlag. "Das war eine große Chance für mich im zweiten Satz. Der Fehlaufschlag hat mich die 2:0-Führung und wahrscheinlich das ganze Spiel gekostet. Aber ich muss auch zugeben, dass Samara heute sehr gut und mit vielen Tempowechseln clever gegen mich gespielt hat. Das hat mir Probleme bereitet. Als Trost bleibt mir der dritte Platz und die schöne Erkenntnis, nach meiner langen Verletzung endlich wieder ein sehr gutes Turnier gespielt zu haben“, resümierte Shan.
Han schlägt Winter im deutschen Halbfinale
Für Ying Han ging der Kampf nach Gold nach dem siegreichen DTTB-internen Duell gegen Sabine Winter weiter. Die Abwehrspielerin glänzte bei ihrem internationalen Comeback erneut. Winter schnupperte noch am 2:2. "Ich wollte das Spiel und die Zuschauer heute genießen, egal wie es ausgegangen wäre. Dass ich gewonnen habe, ist natürlich umso schöner. Aber Sabine hat auch ein sehr starkes Turnier gespielt“, meinte Han. Winter analysierte: "Ich spiele eigentlich sehr gut gegen Abwehr. Deshalb hatte ich mir heute auch Chancen ausgerechnet. Aber Ying hat sehr stark gespielt und ihre Taktik gegenüber früher etwas verändert. Unter dem Strich war es ein gutes Turnier. Es hat mir gezeigt, dass meine Entscheidung, es mit dem Antitopspin-Belag zu versuchen, nicht ganz falsch war – auch wenn ich noch viel lernen muss. Dieses Ergebnis wird sicherlich auch einige Kritiker meiner Entscheidung überrascht haben."
Und Han krönte ihr Comeback nach zwei Achillessehnenrissen mit einem 3:2-Finalerfolg über Samara. Nach der verspielten 2:0-Führung gab sie sich im letzten Satz keine Blöße und riss die Arme nach oben. Beim Stand von 4:4 gelangen ihr sieben Punkte in Folge. „Es war ein unheimlich schwieriges Spiel. Samara wurde immer besser und hat taktisch sehr klug gespielt. Ich greife sehr gut an, aber das hat sie im dritten und vierten Satz in aktive eigene Punkte umgesetzt. Ich habe dann versucht, wieder ruhiger zu werden und mich noch etwas mehr auf meine Abwehr zu konzentrieren. Das hat geklappt und jetzt bin ich überglücklich“, freute sich Han, auch über die 500 gewonnenen Weltranglistenpunkte, durch die sie am Dienstag ins Ranking zurückkehrt.
Siegerin möchte in der Weltrangliste klettern, Jorgics Serie gerissen
„Der Anfang ist gemacht. Jetzt werde ich versuchen, wieder Punkte zu sammeln, um im Ranking nach vorne zu kommen. In den beiden ersten Runden konnte ich mich etwas in das Turnier hineinspielen. Danach wusste ich, dass alles gut geht, und das Halbfinale und Finale musste ich nicht gewinnen. Das waren nach der langen Verletzung Zugaben.“
Auch Bundestrainerin Tamara Boros war voll des Lobes, auch mit Blick auf die Leistungen von Winter und Shan. „Ying hat sich diesen Titel wie keine andere verdient. Mit welcher Disziplin sie die beiden Achillessehnenverletzungen überstanden und in der Reha gearbeitet hat, das war unglaublich. Hut ab, dass sie jetzt direkt wieder bei ihrem ersten Turnier, dem ersten internationalen Wettkampf seit einem Jahr, das spielerische Gefühl entwickelt hat, um den Titel zu holen: Sie ist eine unglaublich starke Spielerin, ein großartiger Mensch und – wie wir das manchmal im Sport ausdrücken – sie ist einfach ein Tier.
Ich freue mich sehr für die beiden: Sabine gibt der Erfolg Selbstvertrauen. Sie spielt erst seit drei Monaten mit ihrem neuen Belag und macht das schon sehr gut. Auch für Xiaona war es ein wichtiger Erfolg, der ihr nach einer Durststrecke endlich wieder neues Selbstvertrauen gibt." Seinen ersten Triumph beim Top 16 feierte Lebrun schließlich gegen Darko Jorgic, dessen Serie von drei Titeln in Folge am Sonntagnachmittag riss.
Die Finalspiele im Überblick:
Herren-Einzel
Halbfinale
Patrick Franziska - Alexis Lebrun FRA 1:3 (-8,-5,9,-10)
Darko Jorgic SLO - Truls Moregardh SWE 3:1 (10,-3,7,14)
Finale
Alexis Lebrun FRA - Darko Jorgic SLO 3:1 (8,-10,9,9)
Damen-Einzel
Halbfinale
Xiaona Shan - Elizabeta Samara ROU 1:3 (9,-10,-8,-3)
Ying Han - Sabine Winter 3:1 (-8,4,7,9)
Finale
Ying Han - Elizabeta Samara ROU 3:2 (6,9,-9,-8,4)
Alle Spiele und Ergebnisse finden Sie auf der ETTU-Webseite. Einen Livestream gibt es bei ETTU-TV.
(FKT)
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