21.02.2025 - Sieben Spiele mit deutscher Beteiligung finden am heutigen ersten Hauptrundentag beim mit 125.000 Euro dotierten Europe Top 16 in Montreux. Den Anfang machte Ying Han. Die Nationalspielerin feierte gegen Fu Yu ihr Comeback nach ihrem zweiten Achillessehnenriss und besiegte die Portugiesin mit 3:0. Zudem gewann Patrick Franziska das DTTB-interne Duell gegen Dimitrij Ovtcharov - und auch Xiaona Shan, Sabine Winter und Dang Qiu erreichten das Viertelfinale.
Mit der erfolgreichen Qualifikation von Benedikt Duda und Sabine Winter sowie einer am Abend verrückten Auslosung endete am Donnerstag der Vorrundentag beim Europe Top 16 in Montreux. Am Freitag ging das Turnier dann so richtig los, aus deutscher Sicht mit der Rückkehr von Ying Han. Ihr kleines Comeback hatte die 41-Jährige auf Vereinsebene schon gegeben, nun griff die Abwehrspielerin erstmals nach ihrer langen Verletzungspause wieder bei einem internationalen Turnier ein. Es kam zum Duell zweier Routiniers. Auf die Siegerin von 2023, die aktuell nicht in der Weltrangliste gelistet ist, wartete die Portugiesin Fu Yu.
Xiaona Shan bezwingt Prithika Pavade, Fünf-Satz-Krimi im DTTB-Duell
Han dominierte die 46-jährige Penholderspielerin vor allem im ersten und dritten Satz. Nur der zweite ging in die Verlängerung. Nach dem 3:0-Sieg wartet auf die Nationalspielerin im Viertelfinale die nächste Portugiesin (Jieni Shao). Hans Kollegin Xiaona Shan meisterte ebenfalls den Sprung in die Runde der besten Acht, musste dafür aber über die volle Distanz gehen. Die deutsche Penholderspielerin stand der jungen Französin Prithika Pavade gegenüber, die sie von Beginn an ordentlich forderte. So ging Pavade zunächst mit 1:0, dann mit 2:1 in Führung. Shan schaffte es jedoch, das Ruder noch einmal herumzureißen. Mit 11:6 und 11:7 setzte sie sich am Ende durch und wird am Samstag gegen die topgesetzte Rumänin Bernadette Szöcs spielen.
Ein deutsch-deutsches Duell trugen derweil Patrick Franziska und Dimitrij Ovtcharov gegeneinander aus. Das letzte internationale Kräftemessen fand im Oktober 2024 bei der EM in Linz statt. Damals siegte Ovtcharov im Achtelfinale gegen einen nicht zu 100 Prozent fitten Franziska klar mit 4:0. Diesmal gestaltete sich das Match wesentlich umkämpfter. Ovtcharov setzte sich im ersten Durchgang bei 5:5 ab und glänzte vor allem mit einer starken Rückhand, Franziska nutzte seinen ersten Satzball bei 12:11 im zweiten Abschnitt zum Ausgleich. Ovtcharov ging erneut in Führung, Franziska erkämpfte sich den Entscheidungssatz. 4:6, 10:7, 11:9 – die letzte, sehenswerte Rallye ging an Franziska, der nun gegen Felix Lebrun in die Box steigt.
Duda verliert knapp gegen Lebrun, Qiu siegt im Borussia-Duell
Dem Franzosen gelang nach zwei Niederlagen die EM-Revanche in einem temporeichen Match gegen den Bergneustädter. Die Entscheidung fiel erst mit dem Punkt zum 11:9 im Entscheidungssatz. Der 18-Jährige hatte auch das nötige Glück auf seiner Seite. "Natürlich ist es schade, dass ich verloren habe. Aber es war ein Spiel auf sehr hohem Niveau. Seit seiner letzten Niederlage gegen mich hat er ein paar kleine Dinge umgestellt. Ich habe nach dem Singapore Smash meine Form wiedergefunden und bin insgesamt sehr zufrieden – sowohl mit meiner Leistung in der Qualifikation als auch mit meinem Match heute gegen Felix. Das ist sehr positiv. Bei dem einen oder anderen Ball hatte ich das Glück nicht auf meiner Seite, aber das gehört dazu und gleicht sich irgendwann aus. Beim nächsten Mal greife ich wieder an“, resümierte Duda im Gespräch mit dem DTTB.
Dang Qiu hingegen entschied das Borussia-Vereinsduell gegen Anton Källberg mit 3:0 für sich und kämpft gegen Alexis Lebrun um den Einzug ins Halbfinale. "Anton hat sicherlich unter seinen eigenen Erwartungen gespielt, bei mir hingegen lief es gut. Morgen gegen Alexis ist alles offen. Wir haben jetzt schon sehr oft gegeneinander gespielt – da gibt es keine Geheimnisse mehr“, sagte der Düsseldorfer. Nina Mittelham, die das Top 16 2021 gewinnen konnte, verlor mit 0:3 gegen die Schwedin Linda Bergström. "Das Ergebnis ist definitiv zu deutlich – ich hatte meine Chancen. Auch bedingt durch meine Verletzung im vergangenen Jahr habe ich seit über einem Jahr nicht mehr gegen eine Abwehrspielerin gespielt. Ich hatte nicht das Vertrauen in meine Bälle.“
Als letzte Deutsche stand Sabine Winter gegen die Polin Natalia Bajor am Tisch. Und auch die Dachauerin musste über die volle Distanz gehen, sie hatte nach einer starken Aufholjagd (3:2 nach 0:2) die Nase vorn. Wie bei der WM in Durban gelang der deutschen Meisterin von 2022 und 2023 ein Sieg gegen Polens European-Games-Halbfinalistin - diesmal mit ihrem neuen Rückhand-Anti-Belag. „Am Anfang hat Bajor mich ausgeblockt. Danach habe ich angefangen, meinen Antitopspin-Belag häufiger einzusetzen. Außerdem habe ich vermehrt lange Aufschläge gemacht – wahrscheinlich mehr als je zuvor in meinem Leben. Mit dem neuen Belag entwickeln sich im Match Spielzüge, die ich vorher selbst nicht kannte. Aber das ist nach nur drei Monaten mit dem Anti ganz normal. Ich bin unglaublich glücklich, jetzt im Viertelfinale zu stehen. Morgen geht es gegen die Europameisterin. Ohne Anti habe ich im EM-Halbfinale von München 2022 verloren – mal sehen, wie es jetzt mit Anti läuft.“
Die Spiele der Deutschen im Überblick:
Herren-Einzel
Achtelfinale
Patrick Franziska - Dimitrij Ovtcharov 3:2 (-7,11,-6,7,9)
Benedikt Duda - Felix Lebrun FRA 2:3 (6,-6,15,-7,-9)
Dang Qiu - Anton Källberg SWE 3:0 (12,9,7)
Viertelfinale
Patrick Franziska - Felix Lebrun FRA, Samstag 16.05 Uhr
Dang Qiu - Alexis Lebrun FRA, Samstag 12.20 Uhr
Damen-Einzel
Achtelfinale
Ying Han - Fu Yu POR 3:0 (6,12,4)
Xiaona Shan - Prithika Pavade FRA 3:2 (-7,10,-11,6,7)
Nina Mittelham - Linda Bergström SWE 0:3 (-10,-11,-13)
Sabine Winter - Natalia Bajor POL 3:2 (-3,-12,12,9,12)
Viertelfinale
Ying Han - Jieni Shao POR, Samstag 11.40 Uhr
Sabine Winter - Sofia Polcanova AUT, Samstag 14.45 Uhr
Xiaona Shan - Bernadette Szöcs ROU, Samstag 15.25 Uhr
Alle Spiele und Ergebnisse finden Sie auf der ETTU-Webseite. Einen Livestream gibt es bei ETTU-TV.
(FKT/JS)
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