International

Nach Rückzug von Fan und Chen äußert sich WTT

Legen eine internationale Pause ein: Fan Zhendong und Chen Meng - hier beim Singapur-Smash 2022. (©WTT)

27.12.2024 - „World Table Tennis“ äußert sich einen Tag nach dem „Rücktritts-“ Post von Fan Zhendong und Chen Meng. Fan und Cheng erhielten zuvor auf den Social Media Kanälen von WTT Zuspruch der Fans. Die beiden Top-Chinesen, die erst im Sommer bei den Olympischen Spielen in Paris die Goldmedaillen gewannen, erklärten getrennt voneinander, dass sie sich aufgrund der Geldstrafen, die von WTT für das Verpassen internationaler Turniere verhängt werden, zu einem vorübergehenden Rückzug entscheiden mussten.

Am Freitag hatten Fan Zhendong und Chen Meng erklärt, eine internationale Turnierpause einzulegen. Grund sind Strafen, die „World Table Tennis“ für Spielerinnen und Spieler verhängt, die nicht an WTT-Turnieren teilnehmen. Auf dem Instagram-Kanal von WTT erhielten die beiden Top-Chinesen viel Zuspruch. Unter älteren Beiträgen fordern User  „#boycottWTT“ oder „Hört auf unseren Sport zu zerstören“. Manche fordern auch Antworten von WTT. Diese folgte einen Tag später.

WTT sieht sich gezwungen, auf Bedenken bezüglich des WTT-Handbuchs 2025 einzugehen und weist darauf hin, dass die geltenden Regeln nicht neu und außerdem in anderen professionellen Sportarten gängig seien. Zur Begründung der für viele Fans als falsch empfundene Strafen gibt WTT an, dass diese notwendig seien, um Fans, Organisatoren und Partnern die Teilnahme der besten Spieler gewährleisten zu können. Im neuen Handbuch 2025 gebe es einige Aktualisierungen. So habe WTT nach eigenen Angaben das Preisgeld um 20 Prozent erhöht und Strafen für Spieler, die ihre Teilnahme an einem WTT-Turnier zurückziehen und in der darauffolgenden Woche an einem Nicht-WTT-Wettbewerb teilnehmen gestrichen. Gleichwohl räumt WTT ein, dass Geldstrafen für das zeitgleiche Antreten bei einem Nicht-WTT-Wettbewerb und Absage eines WTT-Turniers erhöht wurden. WTT begründet dies damit, dass Spieler WTT-Veranstaltungen eine entsprechende Priorität einräumen sollten. Diese Änderungen seien in Absprache mit den Spielern und der ITTF-Athletenkommission geschehen.

Olympia-Sieger legen „vorübergehende internationale Turnierpause“ ein

Keine fünf Monate ist es her, als Fan Zhendong und und Chen Meng in Paris die Olympia-Goldmedaillen im Herren- bzw. Damen-Einzel und in den Mannschaftswettbewerben umgehangen bekamen. Nun verkündeten beide ihren Entschluss, um von Geldstrafen abzusehen, eine vorübergehende internationale Turnierpause einzulegen. Der 27-jährige Fan, der inzwischen auf Position sechs der Weltrangliste abgerutscht ist, gab die Entscheidung am Freitag um 11 Uhr auf der chinesischen Social-Media-Plattform Weibo bekannt (zum ins Englische übersetzten Post). 

„Ich hatte bereits geahnt, dass Paris meine letzten Olympischen Spiele sein könnten. Kürzlich hat WTT eine neue Regel herausgegeben, die besagt, dass man mit Geldstrafen belegt wird, wenn man nicht teilnimmt. Ich bin wirklich nicht gewillt, das zu akzeptieren, aber ich respektiere immer noch die internationalen Organisationen, also kann ich mich nur dafür entscheiden, mich aus der Weltrangliste zurückzuziehen“, schrieb Fan.

Sowohl Fan als auch Chen posteten ein Bild eines an WTT adressierten Briefes mit der Überschrift „Mitteilung über den Rücktritt von der Spielerkarriere“, datiert auf den 23. Dezember 2024. In dem Schreiben hieß es auch, dass sie bei der nächsten Aktualisierung der Weltrangliste aus dieser gestrichen würden. Die in China geborene südkoreanische Tischtennisspielerin Jeon Ji-hee kündigte später Selbiges an.

Fall Aruna, Verdopplung und Verdreifachung der Strafen möglich

Chen hob auch die Belastung durch die vielen Teilnahmen hervor. Im am 20. Dezember veröffentlichten WTT-Handbuch für 2025 heißt es, dass Spieler, die den WTT Grand Smash, die WTT Champions und die WTT Finals verpassen, mit einer Geldstrafe belegt werden, deren Höhe von der Platzierung des Sportlers abhängt. Sowohl Fan als auch Chen hatten schon die Finals in Fukuoka im vergangenen Monat ausgelassen. Nach den neuen WTT-Regeln können ihnen für jedes versäumte Turnier eine Geldstrafe in Höhe von 5.000 US-Dollar aufgebrummt werden, die sich im Falle weiterer „Verstöße“ sogar verdoppeln und verdreifachen können.

Quadri Aruna wurde in der Vergangenheit bereits eine solche Strafe aufs Auge gelegt. Der Nigerianer verpasste zwei Turniere und befindet sich bereits im Clinch mit WTT. Die chinesischen Tischtennisfans reagierten geschockt, zeigten aber auch Verständnis. Es bleibt abzuwarten, für welche Wettbewerbe und wie lange die Entscheidung gelten wird. Fan stellte klar, an den National Games in seiner Heimat im November teilnehmen zu wollen. Fest steht: Der Druck auf WTT steigt durch die Statements von zwei der besten Spieler der Welt. 

Zur vollständigen Stellungnahme (englischsprachig) von WTT

(FKT/AT) 

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