EM 2024

EM-Doppel: Zwei historische Debüt-Titel in Linz

Der Jubel kannte bei den neuen Europameistern keine Grenzen mehr. (©Qiu)

20.10.2024 - Nach den Einzel-Halbfinals und vor den Finals haben bei der Individual-EM in Linz am Sonntagmittag die Endspiele in den Doppel-Konkurrenzen stattgefunden. Sofia Polcanova und Bernadette Szöcs verpassten gegen Hana Matelova/Barbora Balazova, die erstmals die EM-Krone holten, die Titelverteidigung. Alexis und Felix Lebrun krönten sich ebenfalls erstmal gemeinsam zum Europameister, nach ihrem 3:0-Erfolg über Truls Moregardh und Anton Källberg. Warum die Erfolge historisch waren.

Bronze im Mixedkeine deutsche Medaille im Damen- und Herren-Doppel. Gerne hätten auch Dang Qiu und Benedikt Duda bei der Individual-EM in Linz ein Wörtchen um Edelmetall mitgesprochen. Doch nach ihrem anhaltenden Viertelfinal-Fluch war es die europäische Konkurrenz aus Frankreich und Schweden, die am Sonntag in der TipsArena um Gold spielte. Sowohl für den im Einzel-Halbfinale überrollten Truls Moregardh und Anton Källberg als auch für den wegen eines Ausrasters nach der Viertelfinal-Niederlage gegen Benedikt Duda nachträglich disqualifizierten Felix Lebrun mit seinem Bruder, dem neuen Einzel-Europameister Alexis, war es das erste EM-Endspiel überhaupt. 

Nach der Setzung beider an den Positionen eins und zwei gesetzten Paarungen hätte man einen heißen Kampf erwarten können. Doch die Lebruns hatten etwas dagegen und siegten im Schnelldurchlauf mit 3:0. Bei 9:8 nahmen die Franzosen noch eine Auszeit und machten danach alles klar und klatschten sich mit einer einstudierten Abfolge ab. Während der ältere Bruder sein großes Highlight mit dem Einzelsieg zu diesem Zeitpunkt noch vor sich hatte, war der Doppel-Titel für den Jüngeren immerhin ein kleiner Trost. 

Historischer Erfolg für die Lebruns

Die Lebruns sind damit die ersten Brüder, die einen europäischen Titel im Doppel gewonnen haben. Das einzige andere Familienduo, das einen Doppeltitel gewann, waren die Zwillingsschwestern Diane und Rosalind Rowe, die 1951 und 1954 Weltmeisterinnen wurden. Frankreichs Coach Nathanael Molin schwärmte vom „fantastischen Zusammenspiel und Gespür“ seiner Schützlinge. Felix hatte seinen emotionalen und rücksichtslosen Fehltritt vom Tag zuvor als Fehler eingesehen und sich schnell wieder auf das Wesentliche konzentriert. 

Nachher konnte er schon wieder scherzen: „Wir hatten für den EM-Sieg im Doppel eine besondere neue Feier vorbereitet, aber wir waren so glücklich, dass wir es vergessen haben. Wir sind immer bestrebt, neue Dinge zu tun, uns zu verändern und voranzukommen, und deshalb haben wir sogar unsere Feier geändert“, sagte der 18-Jährige mit einem Lächeln.

Balazova/Matelova stehlen den Titelverteidigerinnen die Show

Bei den Damen konnten Sofia Polcanova und Bernadette Szöcs ihren Titel aus München dagegen nicht verteidigen. Die Final-Debütantinnen Barbora Balazova aus Slowakei und die Tschechin Hana Matelova, ein über viele Jahre eingespieltes Duo, krönten sich erstmals zum Damen-Doppel-Europameister und konnten ihr Glück kaum fassen. Zweimal musste die slowakisch-tschechische Kombination den Ausgleich hinnehmen und hatte im fünften Satz letztlich die Nase vorn.

Balazova holte nach den verlorenen Mixed-Finals 2013 und 2020 den ersten Titel für ihr Land, für Matelova (Mixed-Europameisterin 2013) war es der zweite. Die Tschechin erklärte. „Das war unser bestes Spiel hier. Auch wir waren von unserer Leistung im Finale beeindruckt. Wir hatten noch nie eine Medaille bei einer Europameisterschaft gewonnen, und wir spielen seit 2011 in Herning zusammen. Die Erfahrung mit Endspielen war sicher auf ihrer Seite. Vor allem für Polcanova, denn sie weiß, wie man mit dem Druck in der Endrunde umgeht, weil sie schon dreimal dabei war.“ Mit ihrer Erfahrung überstand das routinierte Duo die schwere Auslosung und hatte am Ende Grund zum Feiern.  

Die Finalspiele im Überblick:

Damen-Doppel
Sofia Polcanova AUT/Bernadette Szöcs ROU - Hana Matelova CZE/Barbora Balazova SVK 2:3 (-7,7,-9,7,-6)

Herren-Doppel
Alexis/Felix Lebrun FRA - Anton Källberg/Truls Moregardh SWE 3:0 (2,6,8)

Zum Liveticker des Finaltags

Weitere Informationen sowie alle Ansetzungen und Ergebnisse finden Sie auf der ETTU-Turnierseite sowie unter https://2024ettc.oettv.org/ (Turnierhomepage). Zu den Livestreams auf ettu.tv.

(FKT)

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