EM 2024

EM: Bertelsmeier furios! Herren-Quintett marschiert

Furioser Auftritt: Andre Bertelsmeier steht in Runde zwei bei der EM in Linz. (©ETTU)

17.10.2024 - Der erste EM-Marathon in Linz liegt hinter uns. 19 Spiele mit deutscher Beteiligung standen in fast 13 Stunden am Donnerstag auf dem Programm. Nach dem Start um 9.30 Uhr beendete Andre Bertelsmeier das letzte DTTB-Match am Donnerstagabend um 22.15 Uhr. Neben dem Kölner hatten auch die weiteren vier deutschen Herren lösbare Einzelaufgaben erwischt. Das komplette Quintett zog am ersten Hauptrundentag geschlossen in die Runde der letzten 32 ein.

Beim Auftakt der deutschen Damen gab es zum einen Schiedsrichter-Diskussionen, zum anderen wird morgen das erste deutsch-deutsche Duell anstehen. Das bleibt bei den Herren vorerst aus. Dennoch, alle fünf Deutschen stehen in der zweiten Hauptrunde bei der Individual-EM in Linz. 

Den Anfang machte Benedikt Duda gegen den Ungarn Nandor Ecseki. Auch wenn zwei Durchgänge erst in der Verlängerung entschieden wurden, zeigte der Bergneustädter am Ende keine Schwäche und erwischte einen Start nach Maß. „Ich habe vor neun Jahren bei den Polish Open nur 3:2 gegen ihn gewonnen, er spielt ein paar verrückte Sachen. Aber es war ein guter Einstand. Nach meiner Knorpelverletzung im Sommer bin ich aktuell bei gut 75 Prozent. Das Training fehlte mir schon. Ich hoffe, dass es in den nächsten Spielen noch besser wird“, sagte der Bergneustädter mit Blick auf das nächste Spiel gegen den erfahrenen Slowaken Lubomir Pistej. 

Ovtcharov schwelgt in Erinnerungen, Franziskas Form stimmt

Dimitrij Ovtcharov sah die TipsArena am Donnerstagabend zum ersten Mal von innen. Der Fuldaer stand dem früheren Grenzauer und zweifachen U21-Europameister Ioannis Sgouropoulos gegenüber. Der Grieche ist von seiner körperlichen sowie sportlichen Topform allerdings inzwischen weit entfernt. Dementsprechend deutlich siegte der 36-Jährige Deutsche, der nur hinten raus etwas nachließ (4:1) und es nun mit dem Belgier Martin Allegro zu tun bekommt. „Es war ein souveräner Sieg. Ich bin immer noch dabei, das Olympia-Aus zu verdauen, auch wenn ich derzeit ganz gut spiele“, sagte Ovtcharov und erinnerte sich an seinen EM-Triumph 2013 in Swechat gegen Vladimir Samsonov zurück. „Die EM ist einfach eines der größten Turniere. Vielleicht ist das ein gutes Omen, dass sie wieder in Österreich stattfindet.“

Und auch Franziska, der mit Annett Kaufmann im Mixed bereits Bronze sicher hat, lieferte. Gegen den österreichischen Youngster Julian Rzihauschek, der als zwölfjähriger Champions-League-Spieler im Dezember 2020 in der Düsseldorfer Corona-Bubble mit Walter Wels Geschichte schrieb, stand am Ende ein klares 4:0 auf der Anzeigetafel. In der Runde der letzten 32 wartet jetzt der Portugiese Joao Geraldo. „Gegen ihn habe ich das letzte Mal bei der WM verloren. Aber meine Form stimmt. Es war ein langer Tag mit drei Spielen. Das ist man nicht mehr gewohnt. Aber mein Körper und meine Laune fühlten sich schon nach dem Mixed gut an“, so der Saarbrücker.

Keine andere Vorbereitung als Titelverteidiger, Bertelsmeier stark

Als vorletzter Deutscher betrat Titelverteidiger Dang Qiu die Bühne. Der Penholderspieler aus Düsseldorf forderte den jungen Niederländer Gabrielius Camara heraus. Nach einem schwierigen ersten Abschnitt spielte der 28-Jährige seine Qualitäten immer besser aus, machte letztlich schnellen Prozess und darf sich nun auf das Aufeinandertreffen mit Abwehrer Wang Yang freuen. „Es ist immer schwer, in ein Turnier zu starten – egal, wer der Gegner ist. So eng und stark besetzt war eine EM fast noch nie. Europa ist sehr stark aktuell und das wird richtig spannend. Als Titelverteidiger anzureisen, ist schon etwas Besonderes. Aber es ist eben auch erst meine zweite Individual-EM. In der zweiten Runde erwartet mich ein brandgefährlicher Gegner“, ließ Qiu verlauten. 

Seinen Erfolgslauf bei seiner ersten Erwachsenen-EM fortsetzen wollte abschließend Andre Bertelsmeier. Der Zweitligaspieler vom 1. FC Köln erwischte mit dem Franzosen Lilian Bardet für die erste Einzel-Hauptrunde noch ein machbares Los. Nach dem zwischenzeitlichen 1:1-Ausgleich übersprang der 18-Jährige nach seinem starken Doppel mit Fanbo Meng auch die erste Einzelhürde im K.-o.-Feld bei seiner ersten Individual-EM. Und wie: 3:1, 3:2 und 10:8. Bertelsmeier vergab im sechsten Abschnitt vier weitere Matchbälle, lag im entscheidenden Durchgang schon mit 4:7 zurück und holte sieben Punkte in Folge. Das Ende eines irren Duells.

„Es war ein Megaspiel, vom ersten bis zum siebten Satz habe ich mein bestes Tischtennis gespielt. Ihm ist auch das Kopfkino durchgegangen. Ich bin einfach überglücklich und freue mich auf das Match gegen einen gestandenen Erstligaspieler“, sagte Bertelsmeier über seine fortgesetzte Reise.

Die Spiele der Deutschen im Überblick:

Herren-Einzel

1. Runde (letzte 64)
Benedikt Duda - Nandor Ecseki HUN 4:0 (10,7,10,5)
Dimitrij Ovtcharov - Ioannis Sgouropoulos GRE 4:1 (3,5,8,-4,9)
Patrick Franziska - Julian Rzihauschek AUT 4:0 (8,4,6,7)
Dang Qiu - Gabrielius Camara NED 4:0 (11,3,6,9)
Andre Bertelsmeier - Lilian Bardet FRA 4:3 (10,-8,8,9,-9,-14,7)

2. Runde (letzte 32)
Benedikt Duda - Lubomir Pistej SVK, Freitag
Dimitrij Ovtcharov - Martin Allegro BEL, Freitag
Patrick Franziska - Joao Geraldo POR, Freitag
Dang Qiu - Wang Yang SVK, Freitag
Andre Bertelsmeier - Ovidiu Ionescu ROU, Freitag

Zum Liveticker des dritten Turniertags.

Weitere Informationen sowie alle Ansetzungen und Ergebnisse finden Sie auf der ETTU-Turnierseite sowie unter https://2024ettc.oettv.org/ (Turnierhomepage).

Zu den Livestreams auf ettu.tv - Eintrittskarten gibt es hier!

(FKT)

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