Auch die beiden Weltranglistenersten Wang Chuqin und Sun Yingsha werden in Frankfurt zu Gast sein (©ITTF)
07.10.2024 - Chinas Weltranglistenerste Wang Chuqin und Sun Yingsha führen die Teilnehmerfelder des WTT Champions Frankfurt (3. bis 10. November) an. World Table Tennis hat die Starterlisten des internationalen Turnier-Highlights in Deutschland bereits veröffentlicht. Nur die vier Wildcards, zwei des Deutschen Tischtennis-Bundes und zwei von WTT, für das Premium-Event der besten 32 Herren und 32 Damen der Welt sind noch nicht vergeben.
Sun, die in Frankfurt am Main ihren 24. Geburtstag feiern wird, hat in diesem Jahr bislang alle Titel bei den WTT-Champions-Turnieren gewonnen - im koreanischen Incheon sowie im chinesischen Chongqing und Macao. Die amtierende Einzel-Weltmeisterin hat 2024 von 76 internationalen Partien im Einzel, Doppel und Mixed nur sieben verloren. Ihre Kontrahentinnen in der Süwag Energie ARENA werden ihr den Triumph beim mit insgesamt 500.000 US-Dollar dotierten Event aber nicht schenken. Japans Hina Hayata, die Olympia-Bronzemedaillengewinnerin von Paris, ist ebenso am Start wie Suns Landsfrau Chen Xingtong, die Sun als eine von nur drei Spielerinnen in diesem Jahr überhaupt mal eine Einzelniederlage beibringen konnte. Auch die Vorjahresfinalistinnen, Doppel-Weltmeisterin Wang Yidi und die 2021-Einzel-Weltmeisterin Wang Manyu, sind mit von der Partie.
Die europäischen Hoffnungen ruhen unter anderem auf Rumäniens European-Games-Champion Bernadette Szöcs, München-Europameisterin Sofia Polcanova aus Österreich und Deutschlands Nummer eins, Nina Mittelham. Die EM-Finalistin von 2022 hat die Bandscheibenprobleme überwunden, die ihren Siegeszug bei Olympia jäh beendet hatten, und steigt bei den europäischen Titelkämpfen in Linz Mitte Oktober wieder in den internationalen Spielbetrieb ein. „Auf Frankfurt freue ich mich sehr und hoffe, dass ich bis dahin in eine solide Form komme“, sagt die 27-jährige Spitzenspielerin von Serienmeister ttc berlin eastside.
Annett Kaufmann hofft auf Wildcard
Auf eine der Wildcards darf sich Deutschlands Olympia-Shooting-Star Annett Kaufmann berechtigte Hoffnungen machen. In der Weltrangliste aktuell nur auf Position 104 rangierend hatte die 18-jährige Nachwuchs-Europameisterin aller Klassen ein phänomenales Olympia-Debüt hingelegt. Die Team-Halbfinalistin, deren Mannschaft in Paris auf Platz vier landete, hatte nacheinander die Nummern 27, 25, 21 und acht der Weltrangliste besiegt und sich mit ihrem couragierten Auftreten in die Herzen von Publikum und Medien gespielt. Nach bestandenem Abitur setzt die Bundesliga-Akteurin von Ex-Meister SV DJK Kolbermoor nun voll auf die Profikarte und brennt auf einen Start beim Heimturnier. „Das war letztes Jahr so eine super schöne Atmosphäre. Es war Wahnsinn, wie die ganze Halle für mich geklatscht hat. Ich würde mich sehr freuen, wenn ich die Wildcard bekäme", so Kaufmann.
DTTB-Herren mit Qiu, Franziska, Ovtcharov und Duda
Bei den Herren ist Team Deutschland in Bestbesetzung vertreten. Dang Qiu, Patrick Franziska, Dimitrij Ovtcharov und Benedikt Duda haben sich über die erste Weltrangliste im Oktober direkt qualifiziert. Timo Boll hatte seine internationale Karriere bei Olympia beendet. Pro Nation dürfen maximal vier Herren und vier Damen an den Start gehen. Ausnahmen macht das Reglement für die Wildcard-Inhaber. So war Team Deutschland im Vorjahr mit sechs Herren und fünf Damen im Elitefeld vertreten.
Dang Qiu hat bei der Champions-Generalprobe für Aufsehen gesorgt. Der amtierende Einzel-Europameister wurde beim WTT Champions Macao Mitte September erst im Finale von Chinas Lin Shidong gestoppt. Nach seinem vorzeitigen Olympia-Aus im Einzel, Mixed und mit dem Team hatte der Düsseldorfer seine Schlüsse gezogen: „In Macau habe ich versucht, einen Tick aggressiver zu spielen und ein bisschen mehr Risiko zu gehen“, erklärte er gegenüber dem Fachmagazin "tischtennis" in der Oktober-Ausgabe, stellte aber im Anschluss direkt klar: „Das ist eine marginale Umstellung, die von Spiel zu Spiel variieren kann.“
Lebrunmania in Frankfurt?
Tischtennis-Deutschland erwartet außerdem gespannt die französischen Superstars Felix und Alexis Lebrun, die beim Olympia-Gastgeber endgültig die Lebrunmania ausgelöst haben. Der 18-jährige Weltranglistenfünfte Felix hatte bei seinem Heimspiel Einzel-Bronze gewonnen und auch Team Frankreich auf Platz drei geführt. „Wir haben einen wirklichen Traumsommer erlebt, der uns noch mehr Selbstvertrauen gibt. Wir versuchen, nach vorne zu schauen, auch wenn wir diese tollen Momente nie vergessen werden“, sagte der ältere Bruder Alexis, Nummer 19 der Weltrangliste, gegenüber der Tageszeitung „Le Parisien“. Nach und nach würden sie sich bewusst, was da mit ihnen passiert sei. „Man sieht, wie die Anmeldungen für Tischtennis steigen, wie von hundert Kindern im Verein die Hälfte plötzlich wie Felix Penholder spielen will. Man spürt, dass da eine große Begeisterung entsteht. Das macht einen richtig stolz.“ Eine Begeisterung wie in der Olympia-Arena Paris Süd, die die Sportwelt auch am Fernseher spüren konnte, soll auch innerhalb Frankreichs weitergetragen werden. Vom 22. bis 27. Oktober ist das WTT Champions Montpellier in der Heimatstadt der Lebruns.
Von dort könnten Spieler und Fans gleich weiter nach Frankfurt reisen. Der Vorverkauf für das internationale Highlight des Jahres in Deutschland läuft.
Die Teilnehmenden am WTT Champions Frankfurt (3. - 10. November)
Damen
Noch offen: 1 DTTB-Wildcard, 1 WTT-Wildcard
Herren
Noch offen: 1 DTTB-Wildcard, 1 WTT-Wildcard
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