Olympia 2024

Schweden kämpft – aber China gewinnt Gold

Zufriedene Gesichter: Die Chinesen freuten sich über Gold, für die Schweden ist auch Silber ein Erfolg (© imago images/Bildbyran)

09.08.2024 - In seinem ersten Team-Finale bei Olympischen Spielen wehrte sich Schwedens Herren-Nationalteam lange, konnte die Silbermedaille aber letztlich nicht vergolden: Wie schon 2008, 2012, 2016 und 2021 ging Olympia-Gold im Herren-Mannschaftswettberb an China, das das Endspiel von Paris mit 3:0 gewann. Ma Long sicherte sich damit sein insgesamt sechstes Olympia-Gold und sprach nach dem Finale von einem „perfekten Ende".

Japan, Südkorea, Deutschland. Sie alle standen schon im olympischen Team-Finale gegen China, ein Spielgewinn gelang nur den Japanern 2016 in Rio. Und auch Schweden sollte im Olympia-Finale von Paris nicht verhindern können, dass die Chinesen sich das fünfte olympische Team-Gold in Folge sicherten, sie verloren das Endspiel mit 0:3.

Aber immerhin: In allen drei Spielen zwang das Drei-Kronen-Team China in den Entscheidungssatz. „Wir mussten in allen Spielen aufpassen, sonst hätten wir das Gold verlieren können“, sagte Ma Long auf der Pressenkonferenz nach dem Endspiel. „Aber wir waren darauf vorbereitet, dass sie unser schwerster Gegner im Turnier sein würden. Sie hatten Japan geschlagen, hatten hier auch einen Spieler im Einzelfinale, wir wussten also, dass sie in einer sehr guten Verfassung sind.“ Der 35-Jährige tritt mit seiner sechsten Goldmedaille von der Olympia-Bühne ab – so viele hat kein anderer Tischtennisspieler gewonnen. „Das ist das perfekte Ende für mich“, so Ma Long.

Den Schweden blieb nach einem starken Turnier das perfekte Ende in Paris verwehrt, unzufrieden waren die Skandinavier mit ihrer Ausbeute von zwei Silbermedaillen aber keinesfalls – und auch nicht mit ihrem Finalauftritt. „Über unsere Leistung kann sich sicher niemand beschweren. Wir haben nie aufgegeben, aber sie waren einen Tick zu gut“, sagte Kristian Karlsson. Im letzten Endspiel, dass die Schweden auf Weltebene bestritten hatte, 2000 bei der WM in Kuala Lumpur, war Nationaltrainer Jörgen Persson selbst noch aktiv. „Schön, dass wir jetzt wieder die große Bühne betreten haben“, sagte Persson. Er habe vor den Olympischen Spielen damit gerechnet, dass Schwedens Medaillenchancen im Mixed am größten sein würden, „und jetzt stehen wir mit Silber im Einzel und mit der Mannschaft hier." Nach starken Auftritten gegen Dänemark (3:0), Deutschland (3:0) und Japan (3:2) war sein Team verdientermaßen ins Endspiel eingezogen.

Karlsson: Man hat gesehen, dass die Chinesen Angst haben"

Und in dem versuchten sie in allen drei Spielen alles, auch Kristian Karlsson steckte nicht auf, als er im dritten Match schon 0:2 hinten lag, sein Gegenüber Wang Chuqin beim Stand von 10:9 nur noch einen Punkt brauchte, um Chinas 3:0-Finalsieg sicherzustellen. Karlsson wehrte den Matchball ab, holte sich den Satz und gewann auch den nächsten noch 12:10. In der Weltrangliste trennen die beiden Welten – Wang Chuqin ist Erster, Karlsson die Nummer 61 –  am Tisch war über weite Strecken kein großer Leistungsunterschied zu sehen. Erst im fünften Satz wurde es deutlich (11:2).

Auch an der Seite Källbergs hatte der Linkshänder das Doppel gegen Ma Long/Wang Chuqin lange offen gehalten, mit 11:7 setzten die Chinesen sich im Entscheidungssatz durch. Die größten Chancen auf den Sieg hatte Truls Moregardh, der Fan Zhendong deutlich mehr in Bedrängnis brachte als noch im Einzelfinale. Aber der 22-Jährige ließ im zweiten und dritten Satz zu viele Führungen ungenutzt, so dass auch dieses Spiel am Ende im Entscheidungssatz an den Chinesen ging (11:5).

„Ich denke, es wird noch ein paar Spiele dauern, sie zu schlagen, aber wir sind auf einem guten Weg“, glaubt Karlsson. „Im Vergleich zur WM 2018 waren wir heute viel näher dran.“ Damals waren den Schweden im Halbfinale gegen China nur zwei Satzgewinne gelungen. Nie habe er Ma Long so jubeln sehen wie heute nach dem Doppel. „Man hat gesehen, dass sie Angst hatten." (sue)

Herren-Finale

China - Schweden 3:0
Ma Long/Wang Chuqin - Källberg/Karlsson 3:2 (-8,4,3,-6,7)
Fan Zhendong - Truls Moregardh 3:2 (-10,8,9,-10,5)
Wang Chuqin - Kristian Karlsson 3:2 (9,5,-10,-10,2)

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