Olympia 2024

Olympia-Held Lebrun: Frankreich feiert Bronze-Party!

Ganz Frankreich im Freudentaumel: Felix Lebrun und Co. konnten ihr Glück kaum fassen. (©ITTF)

09.08.2024 - Durch einen 3:2-Sieg über Japan hat Frankreich die Bronzemedaille im Team-Wettbewerb der Herren gewonnen. Sieggarant der Franzosen war – wie sollte es anders sein – Felix Lebrun, der auch schon im Einzel-Wettbewerb Dritter geworden war. Simon Gauzy und Alexis Lebrun hatten ihre Einzel abgegeben, aber mit einem gemeinsam gewonnenen Doppel ihren Anteil am Erfolg. Frankreich sicherte sich damit erstmals in der Geschichte eine Olympia-Medaille im Mannschafts-Wettbewerb.

Das Heimspiel in Paris endete für Frankreichs Tischtennis-Herren im kollektiven Freudentaumel. In einem packenden Spiel um Platz drei sicherten sich die Franzosen Bronze und verwiesen Japan auf den undankbaren vierten Platz. Mit zwei Medaillen erfüllten sich für das französische Team alle Hoffnungen, die sie in diese Olympischen Spiele gesetzt hatten – und es war möglicherweise erst der Anfang. Spitzenspieler Felix Lebrun ist erst 17 Jahre alt, sein Bruder Alexis 20. „Die Jungs haben einen unglaublichen Job gemacht", sagte Trainer Nathanael Molin, „und das nicht nur hier. Wir haben in den vergangenen Monaten ja bei allen großen Wettbewerben eine Medaille gewonnen."

Frankreich legte im Bronze-Match gleich gut los, Simon Gauzy und Alexis Lebrun gingen mit dem Selbstvertrauen ins Doppel, die Japaner Togami/Shinozuka in diesem Jahr schon zweimal bezwungen zu haben. Nach einer schnellen 2:0-Satzführung ließen die beiden Franzosen sich auch davon nicht beeindrucken, dass das japanische Duo noch mal auf 1:2 verkürzte. Als Gauzy und der ältere der beiden Lebrun-Brüder ihren Matchball zum 11:6 im vierten Satz genutzt hatten, verwandelte sich die South Paris Arena 4 zum ersten Mal an diesem Freitagmorgen in ein blau-rot-weißes Fahnenmeer.

Gauzy im Einzel, Felix Lebrun wird zum gefeierten Helden

Im Anschluss bewies Felix Lebrun, der auch im Einzel schon Bronze gewonnen hatte, noch mal seine extreme Nervenstärke. Der 17-Jährige lag gegen Tomokazu Harimoto zweimal nach Sätzen hinten, hatte in dem Hochgeschwindigkeitsduell im ersten Durchgang vier Satzbälle vergeben. Bei 7:10 im fünften Satz sah Lebrun sich drei Matchbällen Harimotos gegenüber – ging dann aber derart aggressiv auf jeden Ball drauf, dass der Japaner bei Lebruns 5:0-Lauf im Prinzip keine Chance mehr hatte, noch einen Punkt zu machen. 12:10 Lebrun – jetzt stand die Halle endgültig Kopf. „Ich wusste, wie wichtig dieser Punkt ist. Ob es 2:0 oder 1:1 steht, ist ein großer Unterschied", sagte Lebrun später. „Deswegen habe ich versucht, fokussiert zu bleiben, um die kleine Chance, das Spiel noch zu gewinnen, zu nutzen."

Wie wichtig dieser Punkt für die Franzosen ist, wurde danach schnell klar. Alexis Lebrun fand gegen einen stark aufspielenden Shunsuke Togami nicht richtig ins Spiel und verlor in vier Sätzen, im vierten Match war Simon Gauzy ohnehin Außenseiter gegen Tomokazu Harimoto, der sich gut erholt von seiner Niederlage gegen Lebrun zeigte und mit einem 3:1-Sieg für Japan ausglich. Gauzy spielte in dem begeisternden Match durchaus gut mit, hatte sogar Satzbälle zum 2:2-Ausgleich. In der Verlängerung des vierten Satzes aber machte der Japaner seinen Erfolg perfekt und glich zum 2:2 für Japan aus.

Aber die Franzosen hatten ja noch Felix Lebrun, der als klarer Favorit in das entscheidende Match gegen den Weltranglisten-42. Hiroto Shinozuka ging. Kurz mussten die französischen Fans bangen, dass die Nerven dem 17-Jährigen doch einen Streich spielen. Denn Lebrun vergab im dritten Satz einen Matchball und geriet im vierten mit 1:4 in Rückstand. Bei 8:8 glich er erstmals wieder aus – und als in der Verlängerung der vierte Matchball endlich saß, gab es in der South Paris Arena 4 kein Halten mehr. „Wir waren beide etwas nervös", kommentierte Lebrun, „deswegen war das Match auf keinem so hohen Niveau. Ich bin einfach froh, dass ich es geschaffft habe und mithelfen konnte, dass Alexis und Simon auch mit einer Medaille heimfahren." 

Herren-Team

Spiel um Platz drei

Japan - Frankreich 2:3
Togami/Shinozuka - A. Lebrun/Gauzy 1:3 (-5,-7,5,-6)
Tomokazu Harimoto - Felix Lebrun 2:3 (11,-4,9,-6,-10)
Shunsuke Togami - Alexis Lebrun 3:1 (8,9,-9,9)
Tomokazu Harimoto - Simon Gauzy 3:1 (9,-8,8,12)
Hiroto Shinozuka - Felix Lebrun 1:3 (-7,-7,12,-11)

(sue)

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