Olympia 2024

"Ein gutes Pferd springt nicht höher, als es muss"

Der ehemalige Damen-Bundestrainer Martin Adomeit analysiert den ersten Sieg der DTTB-Herren. (©Heuing/privat)

05.08.2024 - Der Start in den Teamwettbewerb der Olympischen Spiele 2024 in Paris ist für die DTTB-Auswahl nach Maß verlaufen. Dimitrij Ovtcharov, Dang Qiu und Timo Boll besiegten Kanada im Achtelfinale klar mit 3:0. Die Pflichtaufgabe wurde erfüllt, im Viertelfinale wartet nun Schweden. Martin Adomeit, ehemaliger Damen-Bundestrainer, hat den Auftaktsieg der Mannschaft von Jörg Roßkopf genauer unter die Lupe genommen. Seine Experten-Analyse lesen Sie hier!

Der ehemalige Damen-Bundestrainer Martin Adomeit über den Auftaktsieg der deutschen Herren gegen Kanada und die einzelnen Begegnungen: „Klarer Sieg in einem Spiel, in dem die Deutschen nicht glänzen konnten, da der Gegner nicht gut genug war. Zwei Satzverluste standen am Ende zu Buche, da es im Gefühl der klaren Überlegenheit einige Konzentrationslöcher gab. Insgesamt war der Einzug ins Viertelfinale aber nie gefährdet. Gegen Schweden wird es sicherlich ein ganz anderes Spiel, aber da dürfte es den deutschen Spielern auch leichter fallen, Konzentration und Spannung zu halten. Das Spiel gegen Kanada war getreu dem Motto: ,Ein gutes Pferd springt nicht höher als es muss.'

Wang/Hazione – Qiu/Boll 

Im ersten Satz des Doppels fanden Dang und Timo bei 6:5 die Linie und machten dann fünf Punkte in Folge zum Satzgewinn. Timo erwischte Wang dabei einige Male mit Druck in der tiefen Vorhand. Im zweiten Satz verloren die Deutschen bei 5:5 die Spannung. Die Bälle hatten nicht genug Qualität und so zogen die Kanadier auf 9:5 davon und gewannen den zweiten Satz. Im dritten Satz gelang ein guter Start, zum 5:0 dann ging die Spannung aber wieder runter. Timo entwickelte nicht genug Druck auf Wang und Dang bewegte sich gegen die unkonventionellen Bälle von Wang nicht gut. Im vierten Satz gab es dann wieder einen ausgeglichenen Beginn - dann von 6:5 zum 11:5. Letztendlich war es ein klarer Arbeitssieg.

Ly – Ovtcharov 

Mit den ersten Aufschlägen von Ly hatte Dima Probleme und so war der erste Satz bis 5:4 ausgeglichen. Dann zog Dima, der bei eigenem Aufschlag jeden Ballwechsel gewann, auf 11:4 davon. Der zweite Satz begann zwar mit zwei Rückschlagpunkten von Ly, aber dennoch war Dima schnell wieder mit 7:4 vorne. Ein Spannungsabfall bescherte Ly vier Punkte in Folge. Dima servierte nicht konzentriert genug und wurde von langen Aufschlägen überrascht, verlor diesen Satz dadurch. Bei 7:5 im dritten Satz fand Dima wieder einen größeren Fokus und ging schnell auf 10:5 weg. Im vierten Satz spielte er sich dann frei und machte von 1:2 auf 9:2 acht Punkte in Folge. 

Wang – Boll

Das erste Einzel für Timo nach langer Wettkampfpause war erfolgreich und ohne Satzverlust, aber bietet dennoch viel Luft nach oben. Der erste Satz verlief recht ausgeglichen, da Wang doch auf die etwas zu kurzen Topspins von Timo einige Gegentopspins gelangen. Der zweite Satz lief dann ganz anders. Von 1:1 zum 7:1 machte Timo sechs Punkte in Folge und als Wang etwas aufkam, folgten wieder drei Bälle in Folge zum Satzgewinn. Der dritte Satz begann zwar mit 0:4, aber Timo war direkt wieder da, ging 6:5 in Führung. Aber nun ging der Fokus wieder etwas runter. Erst als Wang bei 10:9 Satzball hatte, spielte Timo seine Topspins wieder mit hoher Qualität und gewann 12:10."

Das Spiel im Überblick:

Herren-Team-Achtelfinale

Deutschland - Kanada 3:0
Dang Qiu/Timo Boll - Eugene Wang/ Jeremy Hazin 3:1 (5,-8,8,5)
Dimitrij Ovtcharov - Edward Ly 3:1 (4,-9,6,5)
Timo Boll - Eugene Wang 3:0 (8,5,10)

Herren-Team-Viertelfinale

Deutschland - Schweden, Dienstag 20 Uhr 

(FKT)

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