Olympia 2024

Calderano nur einen Schritt vom großen Ziel entfernt

Entschlossener Auftritt: Im Viertelfinale feierte Hugo Calderano einen klaren Sieg über Jang Woojin (© ITTF)

01.08.2024 - Hugo Calderano präsentiert sich in Paris bisher in glänzender Verfassung. Als erster nicht in Asien oder Europa geborener Tischtennisspieler hat der Brasilianer am Donnerstag das Halbfinale der Olympischen Spiele erreicht. Für den Traum von einer Olympia-Medaille hat Calderano in den vergangenen Monaten viel geopfert. Nun ist er nur noch einen Schritt von Edelmetall entfernt.

Seinem großen Ziel, in Paris eine Olympia-Medaille zu gewinnen, hat Hugo Calderano in den vergangenen Monaten alles untergeordnet. Er hat die Team-WM Anfang des Jahres ausgelassen, um sich in dieser Zeit intensiv dem Training widmen zu können, danach hat er sehr viele Turniere gespielt, um eine gute Setzungsposition für das Großereignis in Frankreichs Hauptstadt zu erreichen. Jetzt fehlt dem TTBL-Spieler der TTF Ochsenhausen nur noch ein Sieg, um am Sonntag in Paris tatsächlich auf dem Treppchen zu stehen – und für diesen einen Sieg hat er zwei Chancen: Sollte er das morgige Halbfinale, in dem es entweder gegen Truls Moregardh (Schweden) oder Omar Assar (Ägypten) geht, verlieren, bliebe noch das Spiel um Bronze.

„Ich hoffe sehr, dass ich diesen Schritt noch gehen kann“, sagte Calderano nach seinem Viertelfinal-Erfolg über Jang Woojin (Südkorea) im Gespräch mit myTischtennis.de. „Bisher kann ich wirklich zufrieden damit sein, wie ich hier spiele.“ Nach einem Auftaktsieg über Andy Perreira (Kuba/4:0) und dem Zweitrunden-Erfolg über seinen Trainingskollegen Alvaro Robles (Spanien/4:2) zeigte der Ochsenhausener im Achtelfinale ein bärenstarkes Match gegen den Franzosen Alexis Lebrun (4:1). „Heute habe ich dann noch mal viel besser gespielt“, so Calderano über seine Partie gegen Jang Woojin, in der er den Südkoreaner nicht mal in die Nähe eines Satzgewinnes kommen ließ. Calderano scheint auf den Punkt fit – spielerisch, aber auch mental. „Ich bin sehr ruhig in diesem Turnier“, sagt er. Das strahlt der Brasilianer am Tisch auch aus, von Nervenflattern ob der großen Chance, die sich gerade nach dem Aus von Wang Chuqin in seiner Turnierhälfte bietet, keine Spur. „Meine mentale Stärke war ja immer schon mein Pluspunkt. Und im Moment habe ich einfach sehr viel Selbstvertrauen.“

Das sammelte der 28-Jährige in den vergangenen Wochen und Monaten auf der WTT-Tour. Im Mai gewann er das Star Contender in Rio de Janeiro, im Juni stand er beim WTT Champions in China im Halbfinale und holte den Titel beim Star Contender in Ljubljana. Mit dem hatte er dann auch die Top-4-Setzung für Paris in der Tasche. Die ist bei Olympischen Spielen so viel wert, weil sie sicherstellt, frühestens im Halbfinale auf einen Chinesen treffen zu können. „Jeder weiß, wie wichtig die Setzung ist“, sagt Calderano. „Trotzdem, es entscheidet sich erst hier am Tisch. Hier muss man dem Druck standhalten.“ Und das ist im bisher mit Bravour gelungen. Nach dem Aus von Wang Chuqin, auf den er eigentlich im Halbfinale gelaufen wäre, scheint nun sogar der Finaleinzug realistisch – oder sogar noch mehr? Gegenüber der ITTF sagte Calderano, er wolle weitergehen, „das Finale erreichen – und vielleicht sogar Gold gewinnen." (sue)

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