Olympia 2024

Moregardh-Coup die große Chance für Omar Assar?

Jubel über den Viertelfinal-Einzug: Omar Assar (© ITTF)

31.07.2024 - Mit großen Schritten geht es bei den Olympischen Spielen auf die Medaillenentscheidungen im Einzel zu. Seit dem späten Mittwochabend sind die Achtelfinals beendet, am Donnerstag stehen die Viertelfinals auf dem Programm. Dass diese ohne deutsche Beteiligung stattfinden würden, stand schon am Mittwochnachmittag mit der Niederlage Dimitrij Ovtcharovs gegen Felix Lebrun fest. Local hero Lebrun ist nicht der einzige Europäer, der noch auf einen Medaillengewinn hoffen darf. Eine unverhoffte Chance bietet sich auch dem Ägypter Omar Assar.

Tag fünf in Paris brachte eine der größten Sensationen, die es in den vergangenen Jahren im Welttischtennis gegeben hat. Der topgesetzte Chinese Wang Chuqin schied in der 2. Runde des olympischen Einzel-Wettbewerbs gegen Truls Moregardh aus. Damit steht schon jetzt fest, dass es einen Überraschungsfinalisten in Paris geben wird. Moregardh, Omar Assar, Hugo Calderano oder Jang Woojin – von diesen vier Spielern wird am Sonntagnachmittag einer im Endspiel stehen.

Moregardh, der seinem Coup gegen Wang Chuqin am Mittwochabend im Achtelfinale einen 4:1-Erfolg über Kao Cheng-Jui (Taiwan) folgen ließ, trifft in der Runde der letzten Acht auf den Ägypter Assar – und sagte im schwedischen Fernsehen, dass er sich eher wie der Außenseiter fühle. Denn: die bisherigen beiden Vergleiche mit Assar verlor er, u.a. bei der Einzel-WM 2023 in Südafrika. „Andererseits kann alles passieren. Vorher hätte auch sicher niemand mit diesen vier Spielern im Viertelfinale der oberen Hälfte gerechnet.“ Was besonders auf sein Duell mit Assar zutrifft, es ist das Aufeinandertreffen der Nummer 16 (Assar) und 19 (Moregardh) der Setzliste. Assar hatte sich durch einen Sieg über Qiu-Dang-Bezwinger Kirill Gerassimenko seinen Platz im Viertelfinale gesichert. Der Sieger der Partie trifft auf den Sieger des Duells zwischen dem an vier gesetzten Ochsenhausener Hugo Calderano und dem Südkoreaner Jang Woojin (8).

Polcanova einzige Europäerin im Viertelfinale

In der anderen Turnierhälfte lief bisher alles gemäß Setzung. Felix Lebrun steht morgen gegen den Olympia-Vierten von Tokio, Lin Yun-Ju (Taiwan), vor einer hohen Hürde, auf Fan Zhendong (China), der im Achtelfinale den US-Amerikaner Kanak Jha ausschaltete, wartet der Japaner Tomokazu Harimoto. Für Fan ist das Aus seines Teamkollegen Wang Chuqin Fluch und Segen zugleich – einerseits ist seine Chance auf Einzel-Gold jetzt deutlich größer, andererseits lastet auf ihm jetzt auch doppelt Druck.

Bei den Damen erreichten sechs der acht topgesetzten Spielerinnen das Viertelfinale. Letzte verbliebene Europäerin im Feld ist die Österreicherin Sofia Polcanova, die im Achtelfinale die an fünf gesetzte Rumänin Bernadette Szöcs mit einem glatten 4:0-Erfolg ausschaltete. „Es war ein Duell unter Freundinnen. Deshalb kann ich mich nicht so richtig freuen. Wir waren beide sehr nervös, es war enorm schwer, die Konzentration zu halten“, meinte Polcanova nach dem Sieg über Szöcs, mit der sie international oft gemeinsam im Doppel antritt. Auch Nina-Mittelham-Bezwingerin Pyon Song Gyong ist überraschend noch im Wettbewerb vertreten. Die Nordkoreanerin schaltete im Achtelfinale Adriana Diaz (Puerto Rico) aus. (sue)

Die Spiele im Überblick

Herren-Einzel

Viertelfinale

Hugo Calderano BRA – Jang Woojin KOR, Donnerstag 11 Uhr
Truls Moregard SWE – Omar Assar EGY, Donnerstag 21 Uhr
Felix Lebrun FRA – Lin Yun-Ju TPE, Donnerstag 15 Uhr
Tomokazu Harimoto JPN – Fan Zhendong CHN, Donnerstag, 17 Uhr

Damen-Einzel

Viertelfinale

Sun Yingsha CHN – Chen I-Ching TPE, Donnerstag 16 Uhr
Pyon Song Gyong PRK – Hina Hayata JPN, Donnerstag 20 Uhr
Cheng Meng CHN – Sofia Polcanova AUT, Donnerstag 10 Uhr
Shin Yubin KOR – Miu Hirano JPN; Donnerstag 12 Uhr

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