Konnte ihr Match nur unter Schmerzen beenden: Nina Mittelham (© BeLa Sportfoto)

Konnte ihr Match nur unter Schmerzen beenden: Nina Mittelham (© BeLa Sportfoto)

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30.07.2024 - So gut der Vormittag aus deutscher Sicht begann, so bitter endete er: Nina Mittelham verletzte sich in ihrem Einzel gegen die Nordkoreanerin Pyon Song Gyong am Rücken, beendete das Spiel zwar unter Schmerzen, verlor aber mit 3:4. Zuvor hatte Dimitrij Ovtcharov sein Zweitrundenmatch gegen Vitor Ishiy (Brasilien) sicher mit 4:1 gewonnen.

Mit Tränen in den Augen verließ Nina Mittelham die South Paris Arena 4, der warme Applaus der Zuschauer konnte kaum Trost spenden. Denn für die 27-Jährige endete der Einzel-Wettbewerb der Olympischen Spiele mit einer ganz bitteren Niederlage. In sieben Sätzen verlor sie gegen die Nordkoreanerin Pyon Song Gyong – und war dabei ab Anfang des zweiten Satzes gehandicapt durch eine Rückenverletzung. „Mir ist es voll in den Rücken gefahren“, beschrieb sie später die Situation beim Stand von 2:1 im zweiten Satz, die sie vielleicht um das Achtelfinale brachte. Mittelham wurde direkt von Teamarzt Dr. Antonius Kass behandelt, nahm eine Schmerztablette – doch die Schmerzen blieben. Das war besonders tragisch, weil die Deutsche äußerst gut in das Spiel gestartet war, beim gewonnenen ersten Satz einen starken Eindruck hinterlassen hatte. „Ich habe das Gefühl, dass ich das Spiel gut hätte gewinnen können, wenn das mit der Verletzung nicht passiert wäre“, sagte Mittelham nach der Partie. Sie holte nach der Verletzungspause sogar noch den zweiten Satz, dann wendete sich das Blatt so langsam zugunsten der Nordkoreanerin „Die Schmerzen waren die ganze Zeit da, ich konnte mich nicht mehr richtig bewegen“, sagte Mittelham, die aber auf die Zähne biss: Nachdem sie 2:3 in Rückstand geraten war, kämpfte sie sich sogar noch in den siebten Satz. Die vielen deutschen Zuschauer in der Arena versuchten, die Berlinerin zum Sieg zu tragen, das aber klappte nicht: Mit 7:11 verlor die Deutsche den Entscheidungssatz. „Nina war bis zu der Verletzung die bessere Spielerin, danach hat sie natürlich mit Handbremse gespielt“, haderte Bundestrainerin Tamara Boros, die sich nun natürlich auch sorgt um den Einsatz ihrer Spitzenspielerin im Mannschaftswettbewerb. Fünf Tage bleiben bis zum ersten Spiel der DTTB-Damen, eine Diagnose steht noch aus.

Ovtcharov fordert im Achtelfinale Felix Lebrun

Dimitrij Ovtcharov dagegen steht im Achtelfinale der Olympischen Spiele – und bekommt es dort mit Lokalmatador Felix Lebrun zu tun. Gegen den an den 3 gesetzten Franzosen dürften Ovtcharov ein ganz heißer Tanz erwarten, der junge Penholderspieler ist in glänzender Verfassung und kann sich der Unterstützung der frenetischen französischen Fans sicher sein. „Die werden wie eine Wand hinter ihm stehen“, weiß Ovtcharov. „Ich freue mich sehr auf das Spiel. Seit ich die Auslosung gesehen habe, hatte ich dieses Spiel im Kopf, da wollte ich hin.“

Auf dem Weg dorthin behauptete sich Ovtcharov in seinem Zweitrundenmatch gegen Vitor Ishiy, besiegte den flinken Brasilianer mit 4:1. Ganz so leicht wie in der 1. Runde gegen Marcos Madrid (Mexiko) hatte der 35-Jährige es diesmal nicht. „Er ist kein ganz angenehmer Gegner, weil er immer mit viel Risiko spielt, schnell auf die Bälle draufgeht.“ So entwickelte sich ein temporeiches Duell mit vielen sehenswerten Ballwechseln. Den ersten Satz gewann Ovtcharov deutlich, die nächsten beiden knapp. Auch davon, dass er im vierten Durchgang fünf Matchbälle zum 4:0-Sieg vergab, ließ der ehemalige Weltranglistenerste sich nicht beirren. „Ich habe das schnell abgehakt, das kann passieren. Ansonsten kann ich mir nicht viel vorwerfen“, sagte Ovtcharov nach dem Match. Das Achtelfinale gegen Lebrun werde nun eine ganz andere Herausforderung, „aber die nehme ich gerne an. Ich bin hier, um dieses Spiel zu gewinnen.“ Bisher gab es zwei Duelle mit Lebrun, eines in diesem, eines im  letzten Jahr – beide gingen an den Franzosen. „Er ist ein brutal guter Spieler“, sagt Ovtcharov, gibt sich aber optimistisch: „Klar wird das schwierig. Aber ich bin gut drauf!“ (sue)

Herren-Einzel

2. Runde (32)
Dimitrij Ovtcharov - Vitor Ishiy 4:1 (4,8,9,-11,4)

Damen-Einzel

2. Runde (32)
Nina Mittelham - Pyon Song Gyong PRK 3:4 (6,9,-9-8,-8,7,-7)