Auftakt nach Maß: Dimitrij Ovtcharov (©BeLa Sportfoto)

Auftakt nach Maß: Dimitrij Ovtcharov (©BeLa Sportfoto)

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28.07.2024 - Beim Auftakt in die 1. Hauptrunde des Einzels gab es für die deutschen Starter in Paris Licht und Schatten. Gefordert waren am ersten Wettkampftag Xiaona Shan und Dimitrij Ovtcharov. Während Shan gegen Georgina Pota eine 3:1-Führung noch aus der Hand gab, überrollte Ovtcharov bei seinem 4:0-Sieg Gegner Marcos Madrid förmlich. Lohn für den starken Auftritt sind zwei freie Tage.

Ihren ersten Start im Einzel-Wettbewerb der Olympischen Spiele hat Xiaona Shan sich gewiss anders vorgestellt. Die Penholderspielerin unterlag ihrer ehemaligen Teamkollegen vom ttc berlin eastside, Georgina Pota, in einem wechselhaften Spiel mit 3:4 – und gab dabei einen 3:1-Vorsprung noch her. „Gina hat danach etwas aggressiver gespielt und sehr sicher, jeder Ball kam zurück“, sagte die Deutsche nach dem Aus – und gestand, dass ihr die ungewohnt lauten Zuschauer in der Messehalle im Pariser Süden Probleme bereiteten. „Es soll keine Ausrede sein. Aber es war so laut zwischendurch, da ist es mir wirklich schwer gefallen, mich zu konzentrieren.“ Nach einem etwas verschlafenen Auftakt und verlorenem ersten Satz hatte die Deutsche, die zuletzt lange an einer Bandscheibenverletzung laborierte, eigentlich gut ins Spiel gefunden, die 2:1-Führung erobert, auch den vierten Durchgang nach Rückstand noch gewonnen. Doch das Spiel sollte noch mal kippen. Sie habe schon geahnt, dass es ein schwieriges Match werden könnte, sagte Shan nach der Partie, weil Pota sie und ihre Bälle so gut kenne.

Ovtcharov legt Aufregung schnell ab

Zuvor feierte Dimitrij Ovtcharov den erwartet sicheren 4:0-Auftaktsieg. Mit dem Mexikaner Marco Madrid hatte der sechsfache Olympia-Medaillengewinner ein dankbares Auftaktlos erwischt. Madrid rangiert aktuell auf Platz 81 der Weltrangliste, Ovtcharov auf Platz 14 – und dieser Klassenunterschied zeigte sich dann auch schnell am Tisch, der Deutsche holte sich den ersten Satz mit 11:3. „Ich hab gleich gemerkt, dass ich gut drin bin, er ein bisschen nervös ist“, sagte Ovtcharov. Dabei sei er vor der Partie selbst sehr aufgeregt gewesen, gestand der sechsfache Olympia-Medaillengewinner. Die Nervosität legte sich aber schnell, Ovtcharov beherrschte seinen Gegner in allen vier Durchgängen und konnte das Spiel „richtig genießen“. Dabei habe ihn auch der Lärm der französischen Zuschauer nicht gestört, die die am Nebentisch agierende Prithika Pavade frenetisch anfeuerten und dabei zwischenzeitlich sogar die Nationalhymne anstimmten. „Wir sind hier bei Olympia, das sind sportbegeisterte Fans, das ist völlig in Ordnung. Ich war darauf vorbereitet“, sagte der 35-Jährige.

In Runde zwei wartet auf Ovtcharov der Sieger der Partie zwischen Vitor Ishiy (Brasilien) und Nicholas Lum (Australien). Erst mal hat der ehemalige Weltranglistenerste aber mindestens zwei Tage Pause, sein Gegner wird erst übermorgen ermittelt. „Ich habe schon gewitzelt, dass ich zwischendurch nach Hause fliegen könnte“, kommentierte Ovtcharov die ungewöhnlich lange Pause. (sue)

Herren-Einzel

1. Runde (64)
Dimitrij Ovtcharov - Marcos Madrid MEX 4:0 (3,7,5,3)

Damen-Einzel

1. Runde (64)
Xiaona Shan - Georgina Pota HUN 3:4 (-7,7,10,6,-6,-6,-8)