WM 2024

Optimismus auf WM-PK: Herren wollen nach Paris

Das deutsche Herrenteam blickt optimistisch nach Busan. (©Stallmeister)

07.02.2024 - Neun Tage vor der Team-Weltmeisterschaft in Busan (16. bis 25. Februar) hat am Mittwoch im Deutschen Tischtennis-Zentrum in Düsseldorf der traditionelle DTTB-Medientag stattgefunden. Die DTTB-Mannschaften sind gewappnet für die WM in Südkorea und peilen wie bei den letzten Titelkämpfen 2022 in Chengdu wieder eine Medaille an. Für die Herren geht es zudem noch ums Olympiaticket. Die Damen wollen ohne Ying Han (Achillessehnenriss) zunächst ins Viertelfinale.

Tamara Boros, Damen-Bundestrainerin: „Ohne Ying wird es bei dieser WM natürlich etwas schwieriger. Aber ich bin sehr optimistisch: Wir sind gut vorbereitet und haben eine starke Mannschaft. Die Mannschaft ist bereit, in Busan eine gute WM zu spielen. Unser Etappenziel ist natürlich der Gruppensieg, im zweiten Schritt wollen wir das Viertelfinale erreichen. Wenn wir das geschafft haben, ist alles möglich. Ich habe fünf gute Spielerinnen, die im Laufe des Turniers sicher alle ihre Chance bekommen werden. Mit welcher Aufstellung wir in die Spiele gehen, entscheiden wir nach taktischen Überlegungen von Spiel zu Spiel“.

Nina Mittelham: „Ich bin gut in Form. Ich habe zuletzt sehr gut gespielt und freue mich auf die WM. Besonders gerne spiele ich bei Mannschafts-Weltmeisterschaften. Ich mag es, wie man sich im Team gegenseitig unterstützt, das gibt einem noch mehr Selbstvertrauen. Ich denke, es wird eine gute WM für uns. Meine Vorfreude auf die WM ist jedenfalls groß. Auch wenn ich bei dieser WM durch den Ausfall von Ying in diese Rolle gerate, ist diese Situation für mich nicht ganz neu. Als wir bei der EM 2021 in Rumänien den Titel geholt haben, war ich bereits in dieser Rolle, auch in meiner Jugendzeit war das so. Und ich glaube, ich kann sagen, dass ich das gut gemeistert habe. Man wächst auch in diese Dinge hinein. Das Wichtigste ist, dass wir wieder eine gute Chemie in der Mannschaft haben, dann springt auch wieder jeder für jeden in die Bresche und wir werden gut spielen. 

Zunächst einmal tut es uns allen unendlich leid, dass sich Ying so schwer verletzt hat. Als ich davon erfahren habe, war ich total geschockt und betroffen. Ying ist nicht nur sportlich eine Stütze, sondern auch menschlich eine Person, die den Spielerinnen im Team Sicherheit und Ruhe gibt. Ich erinnere mich noch gut daran, wie sie mir mit ihren Worten viel Druck von den Schultern genommen hat, als ich vor zwei Jahren beim Gewinn der WM-Bronzemedaille nach einem 0:2-Rückstand unserer Mannschaft bei 2:2 zum entscheidenden Einzel in die Box musste.“

Xiaona Shan: „Ich hatte vorübergehend Schmerzen in der Schulter und kein richtiges Gefühl in den Fingern. Aber das ist vorbei und ich bin wieder fit. Ich kann wieder normal spielen, trainieren und voll belasten. Wir fahren sehr optimistisch zur WM und wenn wir gut spielen, werden wir auch unsere Gruppe gewinnen“.

Annett Kaufmann: „Natürlich ist es ohne Ying etwas anderes. Aber mit Nina haben wir eine sehr starke Nummer eins und mit unserem guten Team ist bei der WM alles möglich. Unser Erfolg hängt nur davon ab, wie gut wir selbst spielen. Da ich schon sehr früh bei den Erwachsenen spielen durfte, habe ich diesen Unterschied eigentlich nie so richtig wahrgenommen, der Übergang war für mich daher auch nicht wirklich schwierig. Aber ich wackle natürlich noch in manchen Situationen und muss noch viel lernen“.

Sabine Winter: „Wir sind auch ohne Ying ein starkes Team, auch wenn es mit ihr natürlich einfacher ist. Wie gut wir spielen können, haben wir schon bei unserem EM-Titel 2021 gezeigt, als wir auch ohne die Top 3 alle auf höchstem Niveau gespielt haben. Wenn uns das wieder gelingt, werden wir in Busan das Viertelfinale erreichen. Bei einer WM ist die Anspannung und Konzentration vor jedem Mannschaftsspiel immer sehr hoch und man nimmt jedes Spiel sehr ernst. Aber auch wenn einer mal ein Spiel verliert, werden wir das gemeinsam auffangen.“

Yuan Wan: „Nach Düsseldorf 2017 und Halmstad 2018 ist das meine dritte Teilnahme an einer Weltmeisterschaft. Meine Form ist im Moment sehr gut und ich bin bereit, wenn ich zum Einsatz komme. Ich freue mich auf die WM und werde versuchen, gute Stimmung ins Team zu bringen und die Mannschaft dort zu unterstützen, wo sie mich braucht.“

Das WM-Aufgebot des DTTB für Busan

Herren
Dang Qiu (Borussia Düsseldorf)
Dimitrij Ovtcharov (TTC Neu-Ulm)
Patrick Franziska (1. FC Saarbrücken-TT)
Benedikt Duda (TTC Schwalbe Bergneustadt)
Timo Boll (Borussia Düsseldorf)

Damen
Nina Mittelham (ttc berlin eastside)
Xiaona Shan (ttc berlin eastside)
Annett Kaufmann (SV Böblingen)
Sabine Winter (TSV Dachau)
Yuan Wan (TTC Weinheim)

Herren – Die Gruppeneinteilungen
Gruppe 1
China, Kroatien, Belgien, Ungarn, Kuba
Gruppe 2
Deutschland, England, USA, Kasachstan, Saudi Arabien
Gruppe 3
Südkorea, Indien, Polen, Chile, Neuseeland
Gruppe 4
Frankreich, Australien, Dänemark, Österreich, Algerien
Gruppe 5
Japan, Taiwan, Nigeria, Tschechien, Madagaskar
Gruppe 6
Schweden, Hongkong, Slowakei, Puerto Rico, Serbien
Gruppe 7
Brasilien, Slowenien, Singapur, Kanada, Malaysia
Gruppe 8
Portugal, Ägypten, Rumänien, Iran, Thailand

Damen - Die Gruppeneinteilungen
Gruppe 1

China, Ungarn, Indien, Spanien, Usbekistan
Gruppe 2
Japan, Brasilien, Luxemburg, Südafrika, Iran     
Gruppe 3
Deutschland, Slowakei, Polen, Nigeria, Mexiko          
Gruppe 4
Taiwan, USA, Thailand, Chile, Algerien,          
Gruppe 5
Südkorea, Puerto Rico, Italien, Malaysia, Kuba
Gruppe 6
Hongkong, Portugal, Österreich, Australien, Kasachstan         
Gruppe 7
Rumänien, Singapur, Schweden, Kanada, Serbien
Gruppe 8
Frankreich, Ägypten, Tschechien, Ukraine, Kroatien 

Die Spiele der Deutschen in der Vorrunde      

Freitag, 16. Februar
9 Uhr DTTB-Herren – USA (Tisch 5)
12 Uhr DTTB-Damen – Polen (Tisch 4)

Samstag, 17. Februar
12 Uhr DTTB-Herren – Saudi-Arabien (Tisch 3)
5 Uhr DTTB-Damen – Mexiko (Tisch 4)

Sonntag, 18. Februar
5 Uhr DTTB-Herren – Kasachstan (Tisch 8)
9 Uhr DTTB-Damen – Nigeria (Tisch 4)

Montag, 19. Februar
9 Uhr DTTB-Herren – England (Tisch 1)
12 Uhr DTTB-Damen – Slowakei (Tisch 8)

Das Spielsystem

In Chengdu vor zwei Jahren konnten einige Nationen wegen der Corona-Pandemie nicht teilnehmen. Diesmal sind die Felder voll. In der Endrunde spielen bei den Herren 40 Mannschaften um den Swaythling Cup. Bei den Damen kämpfen 40 Teams um den Corbillon-Cup. In einem Mannschaftsspiel werden mindestens drei, maximal fünf Einzel austragen. Mit dem Gewinn des dritten Einzels für eine Nation ist ein Mannschaftskampf beendet. Die Spielreihenfolge für ein Mannschaftsspiel ist wie folgt festgeschrieben: A-X,  B-Y, C-Z, A-Y, B-X. Welche Mannschaft die Positionen A, B und C bekleidet und welche X, Y und Z, wird spätestens 30 Minuten vor Matchbeginn ausgelost.

Die 40 Männer- und 40 Damen-Teams wurden auf Basis der Team-Weltrangliste des Monats September in acht Gruppen zu je fünf Mannschaften gelost. In der ersten Phase des Turniers spielen die Mannschaften in den jeweiligen Gruppen untereinander ‚jeder gegen jeden‘. Insgesamt 24 Teams qualifizieren sich aus der Gruppenphase für die Endrunde, die im K.-o.-System austragen wird. Die acht Gruppensieger haben in dem 32er-Feld zunächst ein Freilos und erreichen direkt das Achtelfinale. Die acht Gruppenzweiten und -dritten spielen die restlichen Teams aus. Bei der WM wird der dritte Platz nicht ausgespielt: Beide Halbfinalisten erhalten Bronze (zum genauen Modus).

Alle Informationen finden Sie auf den Webseiten der ITTF und von WTT.

(DTTB/FKT)

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