Jugend-WM

JWM: Zweimal Silber, einmal Bronze für Kaufmann

Annett Kaufmann kann sich über eine herausragende Leistung bei der Jugend-WM freuen (©ITTF)

03.12.2023 - Zweimal Silber, einmal Bronze - so lautet Annett Kaufmanns persönliche Bilanz bei der Jugend-WM in Nova Gorica. Dabei scheiterte sie jeweils stets an der starken Kuai Man, der sie sowohl im Mixed- und Doppel-Endspiel als auch im Einzel-Halbfinale begegnete. In Letzterem hielt sie sehr stark dagegen, konnte am Ende aber ihre Chancen nicht nutzen. Insgesamt kann sich der DTTB über fünf Medaillen freuen, was eine neue Bestmarke darstellt.

Fünf Medaillen bei Jugend-Weltmeisterschaften - das hat der Deutsche Tischtennis-Bund in der Geschichte des Wettbewerbs, welcher 2003 erstmals ausgetragen wurde, noch nie geschafft. Einen entscheidenden Anteil daran trägt Annett Kaufmann, die für drei der fünf Medaillen verantwortlich ist - die anderen beiden ergatterten Koharu Itagakai/Josephina Neumann (Bronze im U15-Mädchen-Doppel) und Mia Griesel/Andre Bertelsmeier (Bronze im U19-Mixed-Doppel). Zuerst sicherte sich Kaufmann mit Izaac Quek aus Singapur Silber im Mixed, dann krönte sie sich auch im Mädchen-Doppel gemeinsam mit der Waliserin Anna Hursey zur Vize-Weltmeisterin. Das i-Tüpfelchen war schließlich die Bronzemedaille im U19-Einzel, eine Leistung, die seit Petrissa Solja im Jahr 2012 kein deutscher Spieler und keine deutsche Spielerin mehr geschafft hatte. Den ganz großen Coup verhinderte dabei die Chinesin Kuai Man, an der Kaufmann in allen drei Individualwettbewerben scheiterte. 

Starker Auftritt im Einzel-Halbfinale

Nachdem Kaufmann am Samstag ihre Einzelmedaille sicher hatte, ging sie entspannt in das Halbfinale, freute sich darauf, „ein bisschen zu zocken“, wie sie dem DTTB verriet. In den ersten beiden Sätzen sah es noch nicht danach aus, als ob Kuai das zulassen würde, dann setzte die Deutsche im dritten Satz jedoch ein Ausrufezeichen. Mit 11:5 verkürzte sie Kuais Vorsprung auf 2:1 und spielte auch im vierten Durchgang stark weiter. Ihre beiden Satzbälle bei 10:8 brachte sie zwar nicht durch, danach lieferte sie sich jedoch einen nervenaufreibenden Showdown in der Verlängerung, in der sie sich zwei weitere Satzbälle erspielte. Ihre Chancen verstrichen ungenutzt, dafür machte Kuai den Satz mit 16:14 zu. Manch einer wäre nach dieser Enttäuschung wohl eingeknickt, aber Kaufmann glaubte weiter an sich und hielt den Druck auch im fünften Satz hoch. Ihre 7:3-Führung schrumpfte zwar, je näher sie dem Satzende kamen, dennoch holte sie sich bei 10:9 den ersten Satzball. Wie im Durchgang zuvor scheiterte die 17-Jährige daran, den entscheidenden Punkt zu verwandeln. Nach einem weiteren vergebenen Satzball von Kaufmann nutzte Kuai ihren ersten Matchball und zog damit ins Finale ein, wo sie mit Elena Zaharia einer weiteren Europäerin gegenüberstehen wird. Die starke Rumänin hatte Kuais Kollegin Xu Yi im anderen Halbfinale mit 4:2 besiegt. Kaufmann wird hier zwar nur zuschauen dürfen, mit drei Medaillen darf die Linkshänderin aber mehr als zufrieden mit sich sein.

Bei den U19-Jungen haben es dagegen beide chinesischen Vertreter, Lin Shidong und Wen Ruibo, in das Endspiel geschafft. Dabei lag sowohl der topgesetzte Lin gegen den Taiwaner Kao Cheng-Jui als auch Wen gegen den einzigen Europäer im Jungen-Halbfinale, Eduard Ionescu aus Rumänien, im Halbfinale zunächst mit 0:2 zurück. Am Ende schafften es aber beide, das Ruder herumzureißen, und machen den Titelgewinn nun unter sich aus. Bei den U15-Mädchen ist die japanische Favoritin Yuna Ojio, die bis jetzt in jeder Konkurrenz, in der sie angetreten ist - also im Doppel, Mixed und Teamwettbewerb, Gold geholt hat, ebenfalls auf Titelkurs. In einem engen Halbfinale schlug sie die letzte Chinesin im Wettbewerb, Yan Yutong, mit 4:3. Im Endspiel wird Ojio auf die Koreanerin Yoo Yerin treffen, die Wu Jia-En aus Taiwan mit 4:2 in der Vorschlussrunde besiegte. Ojios Mixed-Partner Tamito Watanabe ist ebenfalls auf Goldkurs. Der Japaner hatte im Halbfinale mit dem Chinesen Wang Jixuan alle Hände voll zu tun, qualifizierte sich mit einem 4:3-Sieg aber fürs Endspiel, wo er mit Sun Yang auf einen weiteren Chinesen treffen wird. Dieser hatte im Halbfinale den Portugiesen Tiago Abiodun mit 4:0 besiegt.


Die Spiele im Überblick:

U19-Mädchen-Einzel

Halbfinale
Annett Kaufmann - Kuai Man CHN 1:4 (-6,-8,5,-14,-11)
Elena Zaharia ROU - Xu Yi CHN 4:2 (9,11,-10,6,-8,9)

Finale
Kuai Man CHN - Elena Zaharia ROU, Sonntag 17 Uhr

U19-Jungen-Einzel

Halbfinale
Lin Shidong CHN - Kao Cheng-Jui TPE 4:2 (-8,-5,11,3,4,2)
Wen Ruibo CHN - Eduard Ionescu ROU 4:2 (-5,-18,9,8,9,7)

Finale
Lin Shidong CHN - Wen Ruibo CHN, Sonntag 17:45 Uhr

U15-Mädchen-Einzel

Halbfinale
Wu Jia-En TPE - Yoo Yerin KOR 2:4 (8,-7,-7,9,-9,-7)
Yuna Ojio JPN - Yan Yutong CHN 4:3 (8,11,-5,-9,5,-8,9)

Finale
Yoo Yerin KOR - Yuna Ojio JPN, Sonntag 15:30 Uhr

U15-Jungen-Einzel

Halbfinale
Wang Jixuan CHN - Tamito Watanabe JPN 3:4 (-7,-9,9,-6,8,5,-6)
Tiago Abiodun POR - Sun Yang CHN 0:4 (-5,-9,-9,-9)

Finale
Tamito Watanabe JPN - Sun Yang CHN, Sonntag 16:15 Uhr

Alle Spiele, Ergebnisse und Auslosungen finden Sie auf der WTT-Turnierseite.
Zum WTT-YouTube-Livestream.

(JS)

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