International

World Cup führt zu Streit zwischen Japan und China

Auch Japans beste Spieler Tomokazu Harimoto und Hina Hayata werden in Chengdu dabei sein (©ITTF)

15.11.2023 - Vor einer Woche überraschte der Weltverband mit der Meldung, seinen neu ins Leben gerufenen Mixed Team World Cup - und in der Folge womöglich auch andere Mannschaftswettkämpfe - mit Weltranglistenpunkten zu versehen. Dieser Schritt erscheint vor dem Hintergrund eines Konflikts zwischen dem japanischen Tischtennisverband und Ausrichter China, welcher durch den angekündigten Teilnahmeverzicht der Japaner ausgelöst wurde, in einem anderen Licht.

Die plötzliche Wiedereinführung von Weltranglistenpunkten für Teamwettbewerbe - und allen voran für den Mixed Team World Cup Anfang Dezember - sorgte vorige Woche für Verwunderung (zum Blog). Vor dem Hintergrund eines Konfliktes zwischen dem japanischen Tischtennisverband und Ausrichter China, über den japanische Medien, unter anderem das bedeutende japanische Tischtennismagazin „World Table Tennis“, übergreifend berichten, werden die Umstände, in denen diese Entscheidung fiel, nun deutlicher. 

China bestraft Japan für Absage

Demnach hatte sich der japanische Tischtennisverband gegen eine Teilnahme an dem neuen Wettbewerb entschieden, da es ihm nicht gelungen sei, drei Frauen und Männer zu finden, die zu dem erst Ende August ins Leben gerufenen Mixed-Turnier hätten fahren wollen. Als Gründe wurden angegeben, dass es ursprünglich keine Weltranglistenpunkte zu gewinnen geben sollte und das Event in terminlichen Konflikt mit anderen Wettbewerben geriet. So ist der Mixed Team World Cup für den 4. bis 10. Dezember angesetzt, bis zum 3. Dezember werden jedoch noch die Jugend-Weltmeister in Slowenien gesucht und ab dem 15. Dezember spielen die besten Damen der Welt bei den WTT Finals in Japan, wo die Siegerin 40.000 US-Dollar und 1500 Weltranglistenpunkte gewinnen kann. Des Weiteren läuft aktuell die Saison der japanischen Profiliga T-League, die auch für das interne Rennen um Japans Olympiastartplätze relevant ist.

Laut japanischen Medien habe der Verband am 25. Oktober mitgeteilt, dass er keine Mannschaft zu der ITTF-Veranstaltung schicken werde. Damit soll Japan nicht alleine gewesen sein - auch andere Nationen sollen sich gegen eine Teilnahme entschieden haben. Statt der ITTF habe der chinesische Verband auf die japanische Absage reagiert und am 26. Oktober den Rückzug all seiner Spieler aus der T-League erklärt. Mit 14 Spielern war China hier mit seinem bislang größten Aufgebot vertreten. Der Weltverband lenkte wenig später ein, indem er den Mixed Team World Cup kurzerhand zum Weltranglisten-relevanten Turnier erklärte, obwohl es sich dabei um einen Mannschaftswettbewerb handelt und es hier eigentlich seit 2021 keine Weltranglistenpunkte mehr zu gewinnen gibt. 

Japan schickt starkes Team

Ob wegen des Rückzugs der chinesischen Spieler aus der eigenen Liga oder der Entscheidung der ITTF - Japan widerrief seine Absage und bestätigte am 11. November seine Teilnahme am Turnier. Die Anmeldefrist zum World Cup war zwar bereits abgelaufen, der Verband durfte sein Team trotzdem noch anmelden. China ließ daraufhin seine Spielerinnen und Spieler wieder in der japanischen Liga zu.

Für Japan werden in Chengdu unter anderem Tomokazu Harimoto, Shunsuke Togami, Hina Hayata, Miu Hirano, Miyu Kihara und Miwa Harimoto antreten. Wer wann wie viele Weltranglistenpunkte beim Mixed Team World Cup gewinnen kann, wurde vom Weltverband noch nicht veröffentlicht. Sicher ist, dass wegen des ungewöhnlichen Modus pro Begegnung jeweils nur ein Damen- und ein Herren-Einzel gespielt werden, wahrscheinlich also auch nur zwei Spieler Punkte sammeln können. Die ITTF hat noch knapp drei Wochen Zeit, für Klarheit zu sorgen.

(JS)

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