Eine 2:0-Führung reichte Patrick Franziska am Ende nicht. (©Gohlke)

Eine 2:0-Führung reichte Patrick Franziska am Ende nicht. (©Gohlke)

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31.10.2023 - Unmittelbar nach dem Auftritt von Ying Han durfte auch Patrick Franziska beim WTT Champions in Frankfurt zum ersten Mal das Centercourt betreten. Der Saarbrücker hatte mit Lin Yun-Ju eines der schwersten Lose im Herren-Wettbewerb erwischt. Trotz einer bärenstarken Performance gegen den Taiwaner reichte es am Ende nicht. Der Saarbrücker hat das Ticket für die Runde der letzten 16 nach der 2:3-Niederlage verpasst und somit ebenso das Duell gegen seinen Teamkollegen Benedikt Duda.

Es fehlte nicht viel, dann wäre Patrick Franziska der sechste deutsche Achtelfinalist von elf DTTB-Assen beim WTT-Heimspiel in Frankfurt geworden. Doch der gebürtige Hesse verspielte gegen den Weltranglistenzwölften Lin Yun-Ju eine 2:0-Führung. Der Taiwaner trifft nun auf Benedikt Duda. Bis 21.45 Uhr musste sich die Halle gedulden, bis mit Franziska nach Timo Boll, Dimitrij Ovtcharov, Duda, Ruwen Filus und Dang Qiu auch der sechste Nationalspieler aus dem Team von Jörg Roßkopf zum ersten Mal gefordert war.

Ma Long muss sich strecken - Franziska verspielt 2:0-Führung

Den packendsten Fight in der Nachmittagssession in Frankfurt lieferten sich am Dienstagmittag zunächst Tomokazu Harimoto und Jang Woojin. Der Japaner hatte gegen den Südkoreaner knapp mit 3:2 und 11:9 im letzten Satz die Nase vorn. Eine Überraschung bekamen die Zuschauer wenig später zu sehen, als Quadri Aruna Jonathan Groth deutlich mit 0:3 unterlag. Die Nummer 16 der Welt hatte nicht seinen besten Tag. Um 19 Uhr waren dann alle Augen auf Ma Long gerichtet. Wie bei einem Popstar folgten dem G.O.A.T. am Ausgang viele, viele Fans. Erst sah es so aus, als würde der Chinese seinen Kontrahenten Chuang Chih-Yuan im Schnelldurchlauf besiegen, am Ende musste sich der Olympiasieger doch noch ordentlich strecken, ehe Omar Assar seinen früheren Düsseldorfer Vereinskollegen Anton Källberg aus dem Turnier warf.

Doch zurück zum Duell Franziska gegen Lin: Fünf Mal standen sich die Weltklassespieler gegenüber, fünf Mal gewann der Taiwaner – zuletzt im Halbfinale beim WTT Contender in Zagreb im Juni 2022 (1:4). Von Beginn an entwickelte sich ein Match auf hohem Niveau. Der Deutsche lag gegen seinen Angstgegner im ersten Satz bereits mit 2:6 hinten, führte dann mit 10:7 und benötigte seinen vierten Satzball zum 1:0 (13:11). Auch der zweite Durchgang gestaltete sich bis zum Schluss eng. Diesmal nutzte der 31-Jährige seinen zweiten Satzball und zeigte sich vor allem beim Rückhand-Topspin extrem stabil. 

Mit lauten Anfeuerungsrufen: Zufriedener Franziska verpasst ersten Sieg gegen Lin

Danach legte Lin einen Zahn zu, eilte mit 4.8 davon und war beim Stand von 7:10 schon auf dem Weg zum Anschluss. Doch die Zuschauer pushten den Nationalspieler, der noch zwei Punkte holte, dann aber doch den ersten Satzverlust hinnehmen musste. In der Folge das gleiche Spiel, Lin war in den entscheidenden Momenten da (4:7), die Anfeuerungsrufe für den amtierenden Champions-League-Sieger aber auch (8:8), doch es ging in den alles entscheidenden fünften Satz. Und dieser verlief wie alle davor komplett ausgeglichen - zumindest bis zum 6:6, dann beendete Lin den Krimi mit dem letzten Ball zum 11:7.

"Ich habe in den ersten beiden Sätzen super gespielt. Am Ende war er so gut wie fehlerlos. Es war ein hochklassiges Spiel mit überragender Stimmung, fast wie in einem Fußballstadion. Ich habe mir in meiner Heimat viel vorgenommen, zumal ich in Spielen zuvor noch nie gegen ihn gewonnen habe. Ich dachte mir, wenn ich es schaffe, dann heute. Es war noch nie so knapp. Ich habe wirklich gut angefangen und auch taktisch gut gespielt. Aber ich war selten so zufrieden mit einer Niederlage.", analysierte Franziska.

Der Herren-Wettbewerb im Überblick:

1. Runde (letzte 32)
Fan Zhendong CHN – Truls Moregardh SWE 3:1 (10,-11,10,7)
Timo Boll – Lee Sang Su KOR 1:3 (-6,7,-8,-4)
Dang Qiu – Darko Jorgic SLO 3:0 (8,8,8)
Simon Gauzy FRA – Felix Lebrun FRA 2:3 (7,-8,7,-7,-7)
Ma Long CHN – Chuang Chih-Yuan TPE 3:1 (4,4,-8,11)
Anton Källberg SWE – Omar Assar EGY 1:3 (-7,6,-7,-9)
Ruwen Filus – Mattias Falck SWE 2:3 (7,-5,8,-7,-4)
Dimitrij Ovtcharov – Marcos Freitas POR 3:1 (9,-8,6,6)
Patrick Franziska – Lin Yun-Ju TPE 2:3 (11,10,-9,-8,-7)
Benedikt Duda – Anders Lind DEN 3:0 (9,6,8)
Quadri Aruna NIG – Jonathan Groth DEN 0:3 (-5,-8,-5)
Tomokazu Harimoto JPN – Jang Woojin KOR 3:2 (-9,9,8,-6,9)
Liang Jingkun CHN – Alexis Lebrun FRA 3:1 (-8,7,9,10)
Lim Jonghoon KOR – Nicholas Lum AUS 3:1 (6,7,-7,5)
Liam Pitchord ENG – Hiroto Shinozuka JPN 3:1 (4,-8,11,5)
Kao Cheng-Jui TPE – Wang Chuqin CHN 0:3 (-6,-7,-5)

Achtelfinale
Fan Zhendong CHN - Lee Sang Su KOR, Mittwoch 15.45 Uhr
Dang Qiu - Felix Lebrun FRA, Donnerstag 20.10 Uhr
Ma Long CHN - Omar Assar EGY, Donnerstag 19 Uhr
Dimitrij Ovtcharov - Mattias Falck SWE, Mittwoch 20.10 Uhr
Benedikt Duda - Lin Yun-Ju TPE, Donnerstag 15.45 Uhr
Jonathan Groth DEN - Tomokazu Harimoto JPN, Donnerstag 14.35 Uhr
Liang Jingkun CHN - Lim Jonghoon KOR, Mittwoch 14.35 Uhr
Liam Pitchford ENG - Wang Chuqin CHN, Mittwoch 19 Uhr

Tickets für die Veranstaltung gibt es hier.
Zur WTT-Turnierseite.
Zum WTT-YouTube-Livestream.
Ab dem Viertelfinale (Freitag) überträgt sportschau.de exklusiv, kommentiert von ARD-Tischtennis-Fachmann Christian Adolph.

(FKT)