International

PingPongParkinson-WM: Thorsten Flues holt drei Titel

Einen Titel holte Thorsten Flues (r.) wie schon bei der WM 21 in Berlin an der Seite von Thorsten Boomhuis (©PingPongParkinson)

02.10.2023 - Im vergangenen Jahr hatte Thorsten Flues die Parkinson-WM noch coronabedingt absagen müssen, diesmal stand er wieder am Tisch und wiederholte seinen Dreifach-Triumph, den er 2021 in Berlin gefeiert hatte, auf beeindruckende Weise auch bei der PingPongParkinson-WM im österreichischen Wels. Neben Gold im Einzel der Klasse 1 siegte er im Doppel mit Thorsten Boomhuis und im Mixed mit Silke Kind. Eine vierte Goldmedaille ging an Norbert Hase/Horst Schunk im Doppel der Klasse 2.

286 Tischtennisspielerinnen und -spieler mit der Diagnose „Morbus Parkinson“ hatten sich in der vergangenen Woche zur PingPongParkinson-WM in Wels getroffen, um in fünf Tagen ihre neuen Meister zu bestimmen. Insgesamt gingen 23 Nationen an den Start, wobei Deutschland mit 115 Sportlern die größte Delegation stellte. Heraus stach in diesem Teilnehmerfeld einmal mehr Thorsten Flues von der DJK Blau-Weiß Avenwedde, der - wie schon 2021 in Berlin - die drei Titel im Herren-Einzel, -Doppel und Mixed-Doppel der Klasse 1 für sich entschied. Damit bleibt Flues bei Weltmeisterschaften weiterhin ungeschlagen. Im vergangenen Jahr hatte der Westfale coronabedingt nicht an der WM teilnehmen können. In seiner Abwesenheit holte sich der US-Amerikaner Ilya Rozenblat den Titel, der ihm im Traumfinale von Wels im Kampf um Gold gegenüberstand. Hier nahm ihm der Amerikaner zumindest einen Satz ab - den erst zweiten im ganzen Turnier -, musste ihm allerdings mit 3:1 den Titel überlassen. 

Auch Hase/Schunk gewinnen Gold

Im Herren-Doppel schalteten Flues und Thorsten Boomhuis, die sich bereits 2021 in Berlin zu Weltmeistern gekürt hatten, die amtierenden Titelträger Peter Derheld und den Dänen Jesper Jerslund bereits im Halbfinale aus und holten sich im Endspiel gegen Rozenblat und dessen Partner Hamid Ezzat-Ahmadi Gold. Im Mixed-Doppel gewannen Flues und Silke Kind quasi nach Belieben und ließen ihren deutschen Finalgegnern Holger Teppe und Dorothea Brandt insgesamt nur zwei Punkte. Die einzige Goldmedaille für Deutschland, an der Flues nicht beteiligt war, ging in der Herren-Doppel-Klasse 2 an Norbert Hase und Horst Schunk, die sich im Finale ebenfalls souverän mit 3:0 gegen Andreas Moroff und Jörgen Sjöstedt durchsetzten. Insgesamt durfte sich das deutsche Team neben den vier Goldmedaillen auch noch über drei Mal Silber und 17 Mal Bronze freuen.

An Thorsten Flues mit seinen drei Goldmedaillen kam bei dieser WM kein anderer Spieler heran. Allerdings konnten drei Teilnehmerinnen zwei Titel ergattern: Die Japanerinnen Mayumi Kanie und Rie Koyama gewannen Seite an Seite im Doppel der Klasse 1 und sicherten sich dann jeweils noch Gold im Einzel (Kanie in Klasse 2, Koyama in Klasse 1). Claudia Hellinger aus Österreich gewann ebenfalls zwei Goldmedaillen: im Einzel der Klasse 3 und Doppel der Klasse 2. 

Todesfall überschattet Turnier

Diese WM der Tischtennisspieler mit Parkinson wird hingegen nicht die einzige in diesem Jahr bleiben - auch die ITTF Foundation hat eine Parkinson-WM auf Kreta Anfang November im Rahmen des WTT4H-Festivals angekündigt. Auch hier basiert die Aufteilung in drei Leistungsklassen auf der Tischtennis-Erfahrung der Teilnehmer und der Schwere ihrer Krankheit. Die PingPongParkinson-WM in Wels hatte in diesem Jahr einen Trauerfall zu verschmerzen. In der Nacht zu Freitag verstarb der Italiener Antonio Perrone im Alter von 84 Jahren in seinem Hotel. Er war der älteste Teilnehmer des Wettbewerbs. Am Tag darauf wurde ihm eine Schweigeminute gewidmet.
 

Die deutschen Medaillengewinner im Überblick:

Gold:
Thorsten Flues (Herren-Einzel Klasse 1)
Thorsten Boomhuis/Thorsten Flues (Herren-Doppel Klasse 1)
Norbert Hase/Horst Schunk (Herren-Doppel Klasse 2)
Thorsten Flues/Silke Kind (Mixed-Doppel Klasse 1)

Silber:
Andreas Moroff/Jörgen Sjöstedt SWE (Herren-Doppel Klasse 2)
Sandra Czernicki/Lucia Krippen (Damen-Doppel Klasse 2)
Holger Teppe/Dorothea Brandt (Mixed-Doppel Klasse 1)

Bronze: 
Holger Teppe (Herren-Einzel Klasse 1)
Maik Gühmann (Herren-Einzel Klasse 2)
Jörg Ziaja (Herren-Einzel Klasse 3)
Silke Kind (Damen-Einzel Klasse 1)
Anke Leidenberger (Damen-Einzel Klasse 2)
Peter Derheld/Jesper Jerslund DEN (Herren-Doppel Klasse 1)
Michael Busch/Wolfgang Hölscher-Obermaier (Herren-Doppel Klasse 2)
Ludwig Bürger/Oliver Kromat (Herren-Doppel Klasse 3)
Silke Kind/Gabi Salingré (Damen-Doppel Klasse 1)
Jutta Ahmerkamp-Böhme/Maria Brigitte Plehn (Damen-Doppel Klasse 1)
Anke Leidenberger/Claudia Rehr (Damen-Doppel Klasse 2)
Andrea Herrmann/Silvia Stahlberg (Damen-Doppel Klasse 3)
Nadine Klein/Gabriele Thiede (Damen-Doppel Klasse 3)
Lars Rokitta/Jutta Ahmerkamp-Böhme (Mixed-Doppel Klasse 1)
Uwe Kalkhoff/Elke Busch-de Groot (Mixed-Doppel Klasse 2)
Andreas Moroff/Negin Schaller AUT (Mixed-Doppel Klasse 2)
Andreas Koch/Andrea Müllner (Mixed-Doppel Klasse 3)

Hier finden Sie alle Spiele und Ergebnisse.

(JS)

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