WM 2022

Bärenstarker Harimoto bringt China ins Wanken

Tomokazu Harimoto machte im Halbfinale zwei Punkte gegen China (©ITTF)

08.10.2022 - Einen Topchinesen bei einem Großevent wie den Weltmeisterschaften zu schlagen, gilt schon als Kunststück. Gleich zwei Chinesen innerhalb weniger Stunden und dann noch auf chinesischem Boden zu besiegen, kann man als Sensation einstufen. Tomokazu Harimoto ist es im Halbfinale der WM in Chengdu gelungen. Seine Siege gegen Fan Zhendong und Wang Chuqin konnten dennoch den Einzug der Chinesen ins Endspiel gegen Deutschland nicht verhindern.

Während die chinesischen Damen den Einzug ins Finale mit nur einem verlorenen Satz im gesamten Turnier gemeistert haben, wurden ihre männlichen Kollegen bereits ordentlich geprüft. Im Halbfinale der Team-WM in Chengdu machten die Japaner - und dabei vornehmlich Topspieler Tomokazu Harimoto - den Gastgebern das Leben schwer und brachten den Titelabonnenten mächtig ins Wanken. Am Ende schafften es Harimotos Teamkameraden Shunsuke Togami und Mizuki Oikawa nicht, den entscheidenden dritten Punkt beizusteuern, und China zog ins Finale ein. Der Triumph, den in Mannschaftswettbewerben als fast unbesiegbar geltenden Favoriten an den Rand einer Niederlage gebracht zu haben, bleibt den Japanern hingegen - wie auch die Bronzemedaille.

Dabei fing das Spiel zwischen China und Japan genau so an, wie man es erwartet hatte: Der Weltranglistenerste Fan Zhendong wurde seiner Favoritenrolle gegen Togami mehr als gerecht und bescherte China mit einem lockeren 3:0-Sieg den ersten Punkt. Harimoto sorgte dann für die erste Überraschung, als er trotz des ersten verlorenen Satzes Wang Chuqin mit 3:1 überrumpelte. Der Ausgleich war da und damit auch die leise Hoffnung, den großen Goldfavoriten mehr als nur ein bisschen ärgern zu können. Olympiasieger Ma Long wurde vom chinesischen Team auf Position drei aufgeboten. Und auch der als größter Spieler aller Zeiten geltende Chinese zeigte im ersten Satz, den er Mizuki Oikawa mit 8:11 überließ, zumindest ein paar Nerven. Ma Long erstickte die Hoffnungen allerdings sogleich, indem er dem Japaner in den folgenden drei Sätzen nur noch zwölf Punkte ließ und China die Führung zurückholte.

Dass Harimoto dann im Duell der Einser auch noch Fan Zhendong in die Knie zwingen könnte - damit hatte wohl keiner gerechnet. Doch der Neu-Ulmer machte das Unglaubliche wahr und besiegte auch noch den zweiten Chinesen, den Weltranglistenersten und amtierenden Weltmeister Fan Zhendong, mit 3:2. Die Entscheidung sollte nun zwischen Wang Chuqin und Shunsuke Togami fallen. Und auch wenn Wang die Niederlage aus dem ersten Einzel noch in den Knochen gehabt haben mochte, erfüllte die Nummer elf der Welt ihre Pflicht gegen die Nummer 45 und beförderte China mit 3:0 ins Endspiel gegen Deutschland. Hier werden ‚die jungen Wilden‘ von Bundestrainer Jörg Roßkopf morgen ihrerseits nach Chancen suchen, für eine Überraschung zu sorgen.


Die Spiele im Überblick

Halbfinale

Deutschland - Südkorea 3:2

China - Japan 3:2
Fan Zhendong - Shunsuke Togami 3:0 (5,10,4)
Wang Chuqin - Tomokazu Harimoto 1:3 (8,-8-6,-9)
Ma Long - Mizuki Oikawa 3:1 (-8,5,5,2)
Fan Zhendong - Tomokazu Harimoto 2:3 (-7,6,3,-9,-9)
Wang Chuqin - Shunsuke Togami 3:0 (10,7,4)

Finale

China - Deutschland, Sonntag 13:30 Uhr

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(JS)

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