WM 2022

Es bleibt bei Bronze: Damen verlieren gegen Japan

Die deutschen Damen freuten sich über ihre Bronzemedaille (©ITTF)

07.10.2022 - Die deutschen Damen haben ihre erste WM-Medaille seit 2010 gewonnen. Das stand bereits nach dem gewonnenen Viertelfinale gegen Hongkong fest - und dabei bleibt es auch nach dem verlorenen Halbfinale gegen Japan. Der Traum, sogar ins Endspiel einzuziehen und sich damit sogar Silber zu sichern, ging hingegen nicht in Erfüllung. Nach einer beherzten Leistung und zwei fast gewonnenen Einzeln verloren Deutschlands Damen mit 0:3.

Zum ganz großen Wurf hat es für Deutschlands Damen zwar nicht ganz gereicht. Mit ihrer Leistung und der gewonnenen Bronzemedaille können die Spielerinnen von Bundestrainerin Tamara Boros aber sehr zufrieden sein. Halbfinalgegner Japan war von Beginn an die favorisierte Mannschaft. Und doch glaubte Deutschland an seine Chance und machte gleich im ersten Einzel zwischen Nina Mittelham und Hina Hayata mächtig Druck. Die Vize-Europameisterin gewann den ersten Satz, ging nach dem Ausgleich wieder mit 2:1 in Führung und hatte auch im Entscheidungsdurchgang lange Zeit die Nase vorn. Doch trotz einer 8:5-Führung schaffte sie es nicht, sich ans sichere Ufer zu retten. Stattdessen machte Hayata Punkt um Punkt, zog an Mittelham vorbei und beendete das Spiel schließlich mit 11:8. „Ich war sofort gut im Spiel, habe aber meine Chancen nicht genutzt - vor allem bei 8:5 im letzten Satz, da bin ich etwas nervös geworden“, analysierte Mittelham. „Ich habe besser gespielt, als ich es erwartet hatte. Aber am Ende war es nicht genug.“

Shan schrammt knapp an Wende vorbei

Deutschlands Nummer eins, Han Ying, hatte daraufhin gegen Mima Ito einen schweren Stand. Die Japanerin, die stets sehr stark gegen Abwehr agiert, ließ sich von Hans Versuchen nicht beeindrucken und eilte zum deutlichen 3:0-Sieg davon. „Sie spielt generell sehr gut gegen Abwehr. In unseren letzten Begegnungen habe ich auch klar verloren“, erzählte Han. „Diesmal kann ich nicht sagen, dass ich schlecht gespielt hätte. Ich habe versucht, Punkte zu machen, sie vielleicht sogar müde zu machen. Aber sie war immer noch zu gut.“ Somit lag es wieder an Shan Xiaona, wie gegen Hongkong eine Aufholjagd einzuleiten. Und die Penholderspielerin tat ihr Bestes, um das Kunststück zu wiederholen. Gegen Miyuu Kihara verlor Shan zwar die ersten beiden Sätze, warf die Flinte jedoch noch nicht ins Korn. Den dritten Durchgang gewann sie mit 11:9, den vierten ließ sie sich mit 12:10 trotz zweier abgewehrter Satzbälle nicht noch nehmen. Die Hoffnung war zurück, dass womöglich doch noch etwas gehen könnte. Im fünften Satz war es dann die Japanerin, die meist den Ton angab und sich bei 10:7 drei Matchbälle erspielte. Shan wehrte alle drei sensationell ab, schaffte es allerdings nicht, sich einen eigenen zu erarbeiten. Stattdessen nutzte Kihara ihren vierten und verwandelte diesen zum Sieg für Japan. „Ich hätte so gerne heute gewonnen - so wie gestern“, sagte Shan. „Vielleicht hätten es die beiden anderen doch noch geschafft, wenn ich gewonnen hätte. Aber leider ist daraus nichts geworden. Vor ein paar Jahren habe ich schon einmal gegen sie gespielt und gewonnen. Aber sie hat sich sehr verbessert, in der japanischen T.League gehört sie zu den Besten. Heute hatte ich die Chance, daher ist es ein bisschen schade. Aber prinzipiell bin ich mit meiner Leistung zufrieden.“

"Vielleicht nächstes Mal eine andere Farbe"

Auch wenn es so kurz nach einem verlorenen Spiel immer schwer ist, das große Ganze zu betrachten, betonten die drei Spielerinnen, wie sehr sie sich über Bronze freuen. „Unser Ziel als Team war es, eine Medaille zu gewinnen, und das haben wir erreicht, was wirklich toll ist“, erklärte Mittelham. „Aber wenn man sieht, wie das Spiel verlaufen ist, hätten wir uns natürlich schon gewünscht, ins Finale einzuziehen.“ Das deutsche Team hat sich in Chengdu gut verkauft und für weitere Treppchenplätze empfohlen. Vielleicht behält Shan Xiaona ja Recht, wenn sie sagt: „Diesmal ist es Bronze geworden, vielleicht wird es beim nächsten Mal ja eine andere Farbe.“ Die Verteilung der anderen Farben werden morgen Japan und China unter sich ausmachen.
 

Halbfinale

Deutschland - Japan 0:3
Nina Mittelham - Hina Hayata 2:3 (9,-3,6,-6,-8)
Han Ying - Mima Ito 0:3 (-7,-7,-6)
Shan Xiaona - Miyuu Kihara 2:3 (4,8,-9,-10,10)

China - Taiwan 3:0

Finale
China - Japan, Samstag 13:30 Uhr

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(JS)

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